Sicherheit

Stadionallianzen beim Sicherheitsgipfel „Fußball“ geschmiedet

Innenminister Thomas Strobl mit den Teilnehmern des Fußball-Sicherheitsgipfels am 10. Juni 2017 in Stuttgart (Foto: Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg)

Innenminister Thomas Strobl hat beim Fußball-Sicherheitsgipfel gemeinsam mit Vertretern von Vereinen und Verbänden der ersten fünf Fußballligen, Fanprojekten, Polizei und Justiz sowie der Kommunen eine neue Form der Zusammenarbeit begründet. Mit den lokalen Stadionallianzen wird der Ablauf von Fußballspielen in Zukunft sicherer.

„In der letzten Fußballsaison mussten wir leider auch Bilder sehen, die mit Sportsgeist nichts zu tun haben. Dagegen müssen wir klare Kante zeigen, dies aber intelligent tun. Deshalb haben wir jetzt auch eine neue Form der Zusammenarbeit begründet: Wir schmieden lokale Stadionallianzen, die auf Vertrauen gründen und die auch im Stress, wenn es einmal darauf ankommt, halten“, so der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl im Nachgang an den Fußball-Sicherheitsgipfel.

Beim Sicherheitsgipfel waren hochrangige Vertreter von Vereinen und Verbänden der ersten fünf Fußballligen, Fanprojekten, Polizei und Justiz sowie der Kommunen zusammengekommen und hatten dabei die Ergebnisse eines am 4. Juli 2017 vorgeschalteten „Fachtages Fußball“ in der Rhein-Neckar-Arena Sinsheim vertieft. „Wir arbeiten seit einigen Monaten ganz intensiv an dem Thema Sicherheit bei Fußballspielen. Dazu haben wir jetzt nicht nur alle Sicherheitsakteure an einen Tisch geholt. Wir haben dazu erstmals auch neueste wissenschaftliche Erkenntnisse aufgegriffen und diskutiert. Danach steckt gerade in der Zusammenarbeit der Sicherheitsakteure im Verbund noch großes Potenzial, um den Ablauf von Fußballspielen sicherer zu machen. Der Dialog zwischen allen Sicherheitsakteuren wird dadurch jetzt intensiviert und wir schaffen damit mehr Vertrauen und Verbindlichkeit bei allen Beteiligten“, sagte Landespolizeipräsident Gerhard Klotter.

Konfliktsituationen minimieren und Sicherheit maximieren

Konkret haben Vereine und Sicherheitsbehörden eine deutlich intensivere Zusammenarbeit vereinbart und sich auf die Umsetzung lokaler Stadionallianzen verständigt. „Ziel dieser Stadionallianzen ist es, an einem Strang zu ziehen und mit einer Stimme zu sprechen. Die Aufgabe der Polizei ist klar: So wenig Eingriff wie möglich, aber so viel wie nötig. Das funktioniert aber nur, wenn wir mit allen Sicherheitspartnern vertrauensvoll und vor allem: verbindlich zusammenarbeiten“, so Innenminister Thomas Strobl. Grundlage der Stadionallianzen sind neue, verbindliche Kommunikations- und Entscheidungsstrukturen und damit auch ein angepasstes Vorgehen der Polizei. Dadurch soll Konfliktsituationen minimiert und die Sicherheit maximiert werden.

Den Kern der Stadionallianzen bilden entscheidungsbefugte Verantwortliche aller Sicherheitsakteure, die vor, während und nach einem Spiel gemeinsame Entscheidungen treffen und diese auch nach außen gemeinsam tragen. Dort wird dann zum Beispiel auch entschieden, ob aufkeimende Aggressionen gewaltbereiter Fans besser durch zusätzliche Ordner, Fanbeauftragte oder die Polizei verhindert werden sollen. Wir werden selbstverständlich weiter unsere Verantwortung für die Sicherheit bei Fußballspielen übernehmen. Wir sehen eine große Chance darin, wenn Vereine, Polizei, Sicherheitsbehörden und Fans miteinander kommunizieren und am gleichen Strang ziehen“, sagte das Vorstandsmitglied des VfB Stuttgart, Stefan Heim. Teil dieser Kommunikation ist dabei auch die Definition von „roten Linien“. Es würden zukünftig die Grenzen des zulässigen Verhaltens eindeutig definiert. „Wir reichen allen friedlichen Fußballfans die Hand. Möglichst jeder soll ohne Probleme schnell und sicher ein Fußballspiel besuchen können. Werden aber Grenzen überschritten und Straftaten begangen, werden zum Beispiel vom Verein konsequent Hausverbote ausgesprochen“, sagte Frank Briel, Geschäftsführer der TSG 1899 Hoffenheim.

Insgesamt gelte aber, dass die Polizei gegen Störer und Chaoten das Heft des Handelns fest in der Hand behält und konsequent gegen Straftäter vorgehen werde. „Die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung ist staatliche Aufgabe. Bei Hochrisikospielen, von denen wir in der letzten Saison sechs hatten, werden wir mit aller Entschlossenheit und hohem Kräfteansatz gegen die Störer und Chaoten vorgehen“, stellte der Innenminister nochmals deutlich heraus. Bei Überschreiten der vereinbarten roten Linien intervenieren Polizei, Behörde und Vereine im Rahmen ihres Handlungsspielraums.

Die Ergebnisse im Überblick

  • Konfliktsituationen sollen durch eine angepasste Taktik der Polizei, die zukünftig bei risikoarmen Fußballspielen nicht sichtbar bereitgehalten werden kann, entschärft werden.
  • Vereine und Fans sollen gemeinsam zu einer besseren Willkommenskultur gegenüber den Gästefans, etwa nach dem Motto „Wir freuen uns, euch hier begrüßen zu dürfen“, beitragen.
  • Weiterhin werde die Zusammenarbeit durch klare Kommunikationsstrukturen, in die die jeweiligen Entscheider permanent eingebunden seien, deutlich verbessert. Dadurch können schnell klare Entscheidungen getroffen werden.
  • Ziel sei es ebenfalls, zu einer gemeinsamen Risikoeinschätzung an-lässlich eines anstehenden Fußballspieles zu kommen. Es werden zukünftig alle Sicherheitsakteure in Pflicht genommen und müssen Verantwortung tragen.
  • Zum Thema Meldeauflagen und Bereichsbetretungsverboten werde das Innenministerium zusammen mit Justiz und Sicherheitsbehörden eine Handreichung für die Kommunen erarbeiten. So soll gewährleistet werden, dass gewaltbereite Fußballfans von ihren Wohnortbehörden in Baden-Württemberg gleich behandelt werden. Das Verfahren ist dann nicht mehr von Stadt zu Stadt unterschiedlich.

Weitere Meldungen

Ein Rettungswagen fährt mit Blaulicht. (Foto: © dpa)
  • Rettungsdienst

Neufassung des Rettungsdienstgesetzes auf den Weg gebracht

Zwei Polizeibeamte bei einer Streife.
  • Sicherheit

Positive Bilanz beim siebten länderübergreifenden Sicherheitstag

Lagegespräch BAO Fokus, Gruppenfoto im Innenministerium
  • Sicherheit

Bekämpfung der Gewaltkriminalität in Stuttgart

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. April 2024

Polizist der Polizei Baden-Württemberg kontrolliert den Verkehr.
  • Verkehr

Bundesweiter Aktionstag zur Sicherheit im Güterverkehr

Polizist des Polizeipräsidiums Freiburg auf Streife.
  • Sicherheit

Aktionstag zur Bekämpfung von Straftaten im öffentlichen Raum

Mit einem digitalen Lasergeschwindigkeitsmessgerät wird der Verkehr auf der Autobahn A5 bei Müllheim überwacht. (Foto: dpa)
  • Verkehrssicherheit

Europaweiter Speedmarathon

Polizisten im Gespräch
  • Sicherheit

Sicherheitsbericht 2023 vorgestellt

Lagezentrum des Innenministeriums Baden-Württemberg.
  • Krisenmanagement

Rechnungshof berät Landesverwaltung zum Krisenmanagement

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. April 2024

Der neue Polizeihubschrauber mit fünf Rotorenblättern
  • Polizei

Jahresbilanz der Polizeihubschrauberstaffel 2023

Ein Mann setzt sich eine Spritze mit Heroin in den Arm.
  • Gesundheit

Zahl der Drogentoten deutlich zurückgegangen

Flaggen vor dem Gebäude des Innenministeriums: NATO, Deutschland und Baden-Württemberg
  • Sicherheit

75 Jahre NATO

Podiumsdiskussion Brüssel
  • Katastrophenschutz

Startschuss für EU-Großübung „Magnitude“

Thomas Strobl, Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration.
  • Öffentlicher Dienst

Übernahme des Tarifergebnisses auf Beamtinnen und Beamte

Ein Polizist trägt beim Einsatz einen hydraulischen Türöffner.
  • Polizei

Erneuter Ermittlungserfolg der Polizei

Modernisierung des Hallenbads in Süßen
  • Sportstätten

Land fördert Sanierung kommunaler Sportstätten

Sondersitzung des Kabinettsausschusses „Entschlossen gegen Hass und Hetze“ zur anstehenden Europa- und Kommunalwahl am 9. Juni
  • Innere Sicherheit

„Null Toleranz bei Hass und Hetze“

Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz mit dem neuen Leiter des Stabes im Landespolizeipräsidium Axel Mögelin
  • Polizei

Amtseinführung von Axel Mögelin und Mathias Bölle

Kollmar
  • Gedenken

Zum Tod von Siegfried Kollmar

Wappen der Polizei Baden-Württemberg. (Bild: © Steffen Schmid)
  • Sicherheit

Tatverdächtiger aus dem Land­kreis Sigmaringen ermittelt

Landesempfang für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im Bevölkerungsschutz
  • Bevölkerungsschutz

Empfang für ehrenamtliche Helfer im Bevölkerungsschutz

Auf einem Tisch im Landgericht Karlsruhe liegt ein Richterhammer aus Holz, darunter liegt eine Richterrobe.
  • Sicherheit

Urteil des Landgerichts Stuttgart

Aushubarbeiten für den Umbau der Klosterkirche Pfullingen
  • Städtebau

Land erhöht Fördermittel für Sanierungsprojekte

Neue Einsatzfahrzeuge für die Polizei Baden-Württemberg
  • Polizei

Knapp 1.000 neue Einsatz­fahrzeuge für die Polizei

// //