Maschinenbau

Spitzentreffen zum Maschinen- und Anlagenbau im Land

Spitzengespräch Maschinenbau / Quelle: Franziska Kraufmann

Zu einem Spitzengespräch Maschinenbau traf sich Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut mit Vertretern aus Wirtschaft, Forschung und Politik. Thema war unter anderem das Voranschreiten der Transformationsprozesse in Bezug auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit in den baden-württembergischen Leitindustrien.

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut hat sich mit rund 30 Spitzenvertreterinnen und -vertretern aus Wirtschaft, Forschung und Politik in Stuttgart zu einem Spitzengespräch Maschinenbau im Wirtschaftsministerium getroffen. Das Treffen wurde gemeinsam mit den Landesorganisationen der IG Metall und des Branchenverbands VDMA durchgeführt, um sich über die aktuelle Situation des baden-württembergischen Maschinen- und Anlagenbaus und die Belange der Branche auszutauschen.

Die Teilnehmer diskutierten unter anderem das Voranschreiten der Transformationsprozesse in Bezug auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit in den baden-württembergischen Leitindustrien und in diesem Zusammenhang die Pläne der Bundesregierung zur steuerlichen Förderung von Forschung und Entwicklung. Weitere Themen waren aktuelle Entwicklungen in der Konjunktur und Außenwirtschaft sowie Handlungsfelder für eine zukunftsfähige Qualifizierung und Sicherung von Fach- und Nachwuchskräften.

Standort Baden-Württemberg wetterfest machen

„Angesichts einer abflachenden Konjunktur müssen wir den Standort Baden-Württemberg wetterfest machen. Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz beschleunigen den bereits begonnenen Transformationsprozess hin zur Industrie 4.0 um ein Vielfaches. Es reicht nicht aus, dass wir uns nur um exzellente Forschung von KI-Produkten und -Dienstleistungen aus dem Ausland kümmern. Wir müssen unsere Produkte und Dienstleistungen mit eigener KI noch smarter machen, um den Technologiewandel erfolgreich zu gestalten“, erklärte Hoffmeister-Kraut.

„Der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Einführung einer steuerlichen Forschungs- und Entwicklungsförderung ist hier ein erster Schritt, der jedoch ausbaufähig ist“, so Hoffmeister-Kraut. „Die Förderung muss stärker dem Mittelstand zugutekommen.“ Besonders kritikwürdig sei, dass nach dem bisherigen Entwurf die überwiegend kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ohne eigene Forschungsabteilung nicht in den Genuss der Förderzulage kommen sollen. „Zudem können auch die von ihnen vergebenen Forschungsaufträge nicht steuerlich geltend gemacht werden.“ Die Förderhöchstsumme falle mit 500.000 Euro pro Unternehmen und Jahr relativ bescheiden aus. Vor allem größere Mittelständler würden deutlich höhere Forschungs- und Entwicklungsausgaben aufweisen. Darüber hinaus wolle man die Innovationskraft der Unternehmen nachhaltig und ohne zeitliche Befristung stärken. Der Gesetzentwurf des Bundes sieht hingegen eine zeitliche Befristung der Förderung von vier Jahren vor.

VDMA-Vorstandsvorsitzender Dr. Mathias Kammüller erklärte hinsichtlich der Zukunftsausrichtung seiner Branche: „Für 2019 deutet sich im Maschinenbau nach Jahren des starken Wachstums eine konjunkturelle Beruhigung an. Das sollten wir als Möglichkeit begreifen, jetzt in Digitalisierung, Forschung und Bildung zu investieren. Denn der Maschinenbau wird seine weltweit führende Position nur dann ausbauen können, wenn die Unternehmen Zukunftsthemen wie Industrie 4.0, Künstliche Intelligenz und Mobilität beherzt angehen. Dafür benötigen sie gute Rahmenbedingungen bei der digitalen Infrastruktur, bei Forschung und Entwicklung, Qualifizierung sowie Rechts- und Datensicherheit.“

IG Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger mahnte angesichts der anstehenden Herausforderungen an, zukunftsfähige Standortkonzepte gemeinsam mit den Belegschaften zu entwickeln: „Bei den Menschen in den Betrieben ist viel Sachkompetenz und langjährig erworbenes Erfahrungswissen vorhanden, dies müssen wir uns bei den kommenden Veränderungsprozessen unbedingt zunutze machen. Unser gemeinsames Ziel muss sein, den Industriestandort Baden-Württemberg mit neuen Services und Geschäftsmodellen wettbewerbsfähig zu halten und den Beschäftigten Sicherheit im Wandel zu geben. Dazu sind eine vorausschauende Aus- und Weiterbildungsstrategie, aber auch Freiräume für arbeitsplatznahe Qualifizierung notwendig. Nur so kann eine zukunftsfähige Standortausrichtung mit allen Beschäftigten gelingen.“

Qualifizierung und Innovationen

Gemeinsam mit der Wirtschaft und der IG Metall diskutierte Hoffmeister-Kraut darüber, inwiefern insbesondere kleine und mittlere Industriebetriebe die gegenwärtige konjunkturelle Abflachung nutzen können, um strategisch die Herausforderungen durch den aktuellen Strukturwandel zu bewältigen. Dabei stehen eine intensive Qualifizierung von Fach- und Nachwuchskräften und Innovationen bei Produkten und Prozessen mit einer möglichst breit angelegten Palette an Maßnahmen im Mittelpunkt.

„Gerade eine starke Fachkräftebasis ist entscheidend, um auch die zukünftigen Anforderungen stemmen zu können“, sagte Ministerin Hoffmeister-Kraut.

Bei der Bewältigung der digitalen Transformation unterstützt das Wirtschaftsministerium bereits kleine und mittelständische Unternehmen im Land mit Maßnahmen wie der Digitalisierungsprämie. „Hierfür stellen wir insgesamt 24 Millionen Euro zur Verfügung“, erklärte Ministerin Hoffmeister-Kraut. „Und mit einem landesweiten Netz von neuen KI-Labs wollen wir die Potenziale und Chancen von KI-Anwendungen für die Wirtschaft in alle Branchen tragen.“

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