Die Initiative Wirtschaft 4.0 unterstützt die kleinen und mittleren Unternehmen im Land wirkungsvoll bei der digitalen Transformation und der Bewältigung der Corona-Krise. Zukunftsträchtig sind besonders die Plattform- und Datenökonomie sowie die Künstliche Intelligenz.
Im Mittelpunkt des diesjährigen Spitzentreffens der Initiative Wirtschaft 4.0, das coronabedingt in virtuellem Format stattfand, stand die Frage, welche Handlungsstränge weiter angegangen werden sollten, um die Digitalisierung der Wirtschaft in Baden-Württemberg weiter voranzubringen. Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut bedankte sich bei den mittlerweile 36 Partner-Einrichtungen der Initiative für ihr Engagement. „Unsere Wirtschaft steht angesichts der Pandemie vor großen Herausforderungen. Die Zusammenarbeit aller Partner innerhalb der Initiative Wirtschaft 4.0 hat hierbei einen wichtigen Stellenwert. Mit den vielfältigen Aktivitäten und Maßnahmen des Bündnisses, wie den Digital Hubs, den regionalen Labs zur Künstlichen Intelligenz (KI) oder den Digitallotsen unterstützen wir gerade unsere zahlreichen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Land wirkungsvoll bei der digitalen Transformation und der Bewältigung der Krise“, so die Wirtschaftsministerin.
Corona-Pandemie treibt Digialisierung voran
„Die Corona-Krise birgt aber auch Chancen: Sie hat bei vielen Unternehmen als Katalysator für eine beschleunigte Digitalisierung ihrer Geschäftsmodelle und Prozesse oder einem erweiterten Angebot digitaler Produkte und Dienstleistungen geführt. Diesen Digitalisierungsschub müssen wir unbedingt nutzen. Dazu bedarf es weiterhin großer gemeinsamer Anstrengung. Denn aufgrund der konjunkturellen Situation sind viele Unternehmen im Land weiterhin auf Unterstützung angewiesen“, betonte die Wirtschaftsministerin.
„Mit den verbesserten Konditionen unserer neu gestarteten Digitalisierungsprämie Plus haben wir dabei bereits einen wichtigen Schritt gemacht und unterstützen die kleinen und mittleren Betriebe branchenübergreifend bei ganz konkreten Digitalisierungsprojekten. Damit unsere Unternehmen im harten internationalen Wettbewerb weiterbestehen können, müssen wir die Rahmenbedingungen für die Neu- und Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen weiter verbessern“, sagte Hoffmeister-Kraut. Auch das Innovations- und Investitionsförderprogramm „BW Invest“ könne mit einem Volumen von 350 Millionen Euro einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass Baden-Württemberg wirtschaftlich stark aus der Krise kommt.
Chancen der Plattform- und Datenökonomie sowie KI
Zusätzlich gelte es, Netzwerkformate und Vernetzungsmöglichkeiten weiter auszubauen sowie erfolgsversprechende Kooperationen zu stärken. Für die Weiterbildung 4.0 soll an den Grundsätzen Information und Transparenz, Beratung und Unterstützung festgehalten werden. „Weiterbildung ist branchenübergreifend der Schlüsselfaktor, wenn es darum geht, den Weg in die Arbeitswelt 4.0 erfolgreich zu bestreiten. Wir müssen hier innovative Wege gehen, um noch mehr Betriebe und Beschäftigte zu erreichen und zu motivieren. Kleine und mittelständische Unternehmen unterstützen wir dabei, sich in so genannten ‚Qualifizierungsverbünden‘ zusammenzuschließen und gemeinsam Weiterbildungsangebote für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu planen und durchzuführen.“
Ein weiterer Themenschwerpunkt des Spitzentreffens war die Frage, wie Chancen der Plattform- und Datenökonomie sowie der Künstlichen Intelligenz noch besser genutzt werden können, um mit digitalen Innovationen zusätzliche Wertschöpfung zu erzeugen und die Innovationskraft der baden-württembergischen Wirtschaft weiter zu stärken. „Mit einem großen Innovationspark KI wollen wir dem Qualitätssiegel ‚KI made in Baden-Württemberg‘ künftig internationale Strahlkraft verleihen. Im Bereich der KI-Forschung sind wir bereits hervorragend aufgestellt – jetzt muss es vor allem darum gehen, KI-basierte Produkte und Dienstleistungen noch schneller zu testen und an den Markt zu bringen“, so Hoffmeister-Kraut. Das Standortauswahlverfahren für den Innovationspark KI wird in Kürze starten.
Innovationspotenziale nutzbar machen
Außerdem gelte es, die enormen Innovationspotenziale von weiteren Schlüsseltechnologien wie beispielsweise Quantencomputing für die Wirtschaft nutzbar zu machen. „Wir wollen, dass Baden-Württemberg bei der Wertschöpfung mit Quantentechnologien der zweiten Generation, bei neuartigen Quantensensoren und dem Quantencomputing ganz vorne mitspielt“, so die Ministerin. Im Rahmen eines von der Fraunhofer-Gesellschaft betriebenen „Kompetenzzentrums Quantencomputing Baden-Württemberg“ stellt die Landesregierung für den Aufbau und für Verbundprojekte in den kommenden vier Jahren insgesamt bis zu 40 Millionen Euro zur Verfügung.
Das Wirtschaftsministerium hat 2017 die „Initiative Wirtschaft 4.0“ ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es, gemeinsam mit den 36 Partnerorganisationen die Digitalisierung der Wirtschaft in Baden-Württemberg, insbesondere im Hinblick auf KMU, branchenübergreifend und in der gesamten Fläche des Landes voranzutreiben. Die Initiative Wirtschaft 4.0 fungiert hierbei als „Dach“ und „kommunikative Klammer“ für sämtliche Aktivitäten zur Digitalisierung der Wirtschaft. Um diese Bündelungsfunktion noch besser wahrnehmen zu können, wurde eine Koordinierungsstelle für die Initiative Wirtschaft 4.0 zum 1. März 2019 in Stuttgart eingerichtet.