Schule

Sechs weitere Gemeinschaftsschulen als Starterschulen benannt

Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer (Foto: dpa)

Das Kultusministerium sieht bei sechs weiteren Schulen im Land sehr gute Aussichten dafür, dass sie bereits zum Schuljahr 2012/13 als Gemeinschaftsschulen starten können. "An vielen Schulen im Land herrscht Aufbruchsstimmung, um beim Start der neuen Schulart dabei zu sein", erklärt Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer. Und: "Die moderne Pädagogik der Gemeinschaftsschule ist so überzeugend, dass sich die Lehrerinnen und Lehrer sowie die Eltern dieser Schulen sehr auf den Start freuen." Wie viele Schulen insgesamt starten würden, stehe aber erst nach der Änderung des Schulgesetzes fest, da die Schulträger erst dann tatsächlich einen Antrag stellen können. Das Kabinett wird sich demnächst mit dem Schulgesetz zur Gemeinschaftsschule befassen, nachdem die Verbände in der Anhörung ihre Stellungnahmen abgegeben haben.

Die Ministerin verweist darauf, dass die Unterstützung für die Gemeinschaftsschule in der Gesellschaft seit der Vorstellung der ersten 34 Starterschulen im Januar deutlich gewachsen sei. In einer Vielzahl von Kommunen werde die Einrichtung einer solchen Schule diskutiert. Ein Beispiel sei nach einer Pressemeldung die Aufforderung der beiden evangelischen und katholischen Heilbronner Schuldekane an den Gemeinderat der Stadt, die dortige Fritz-Ulrich-Schule zur Gemeinschaftsschule zu machen. "Wir müssen alles dafür tun, damit nicht noch mehr junge Menschen verloren gehen. Dafür brauchen wir eine andere Pädagogik, eine andere Art des Unterrichts", schreiben die Theologen. "Schwache haben von guten Schülern gelernt und umgekehrt. Die Kinder halfen sich gegenseitig. Jeder bestimmte sein eigenes Lerntempo. Atmosphäre, Motivation, Disziplin - alles stimmte", erläuterte ein Dekan seine Erfahrungen. Der Heilbronner Gemeinderat stimmte entsprechend in der Sitzung am Dienstagabend dem Antrag zu. "Die Vorteile der Gemeinschaftsschule, sowohl die soziale Benachteiligung vieler Kinder zu reduzieren als auch die schulische Leistung zu verbessern, bewirken eine klare Zustimmung zur Einrichtung dieser Schulart", erklärt die Ministerin.

Zu den bislang benannten 34 Starterschulen kommen sechs weitere hinzu:

  • Elsenztalschule Bammental, zweizügige Grund- und Werkrealschule
  • Sommertalschule Meersburg, ein- bis zweizügige Grund- und Werkrealschule
  • Stefan-Rahl-Schule, Ravensburg-Obereschach (zweizügige Grund- und Werkrealschule)
  • Mühlbachschule Schemmerhofen (zwei- bis dreizügige Grund- und Werkrealschule)
  • Fritz-Ulrich-Schule, Heilbronn (zweizügige Grund- und Werkrealschule)
  • Johann-Georg-Fischer-Schule Süßen (zweizügige Grund- und Werkrealschule)


Darüber hinaus entscheidet der Sindelfinger Gemeinderat noch in dieser Woche, ob für die Eichholzschule ein Antrag gestellt wird, nachdem das pädagogische Konzept von der Stabsstelle Gemeinschaftsschule akzeptiert worden ist. Zudem hat die Christliche Schule Hegau (Grundschule, Werkreal- und Realschule) Interesse, als erste Privatschule Gemeinschaftsschule zu werden.

Mit der Aufnahme weiterer Starterschulen kommt das Kultusministerium dem jeweiligen Wunsch von Schulen, Eltern und Schulträgern entgegen, nachdem es für die erste Meldung etwa wegen fehlender Gremienbeschlüsse zeitlich nicht mehr reichte. So erklärte ein Elternbeiratsvorsitzender in Ravensburg: "Das hier ist ein tolles Team, eine tolle Schulleitung, ein tolles Konzept für die Gemeinschaftsschule. Ich bin überzeugt davon, dass es gut wird. Und dafür lohnt es sich zu kämpfen." Die Ravensburger Rektorin erklärte, die vom Kultusministerium bewilligten Ressourcen für die Gemeinschaftsschulen seien zwar nicht luxuriös, aber auskömmlich. Und der Schulleiter der Mühlbachschule Schemmerhofen betonte: Er habe "nie damit gerechnet", dass die Begeisterung über die Starterschule "solche Ausmaße annehmen" würde.

Wie schon bei den ersten 34 Starterschulen verlangt die Stabsstelle Gemeinschaftsschule für eine Bewertung der weiteren sechs Schulen die Erfüllung hoher und umfangreicher Qualitätsanforderungen. Beim pädagogischen Konzept orientiert sich die Stabsstelle an den Kriterien, die jährlich für den Deutschen Schulpreis angelegt werden:

  • Umgang mit Vielfalt: produktiver Umgang mit Heterogenität, planvolle und kontinuierliche Förderung des individuellen und kooperativen Lernens
  • Unterrichtsqualität: Schwerpunkt auf selbstverantwortlichem Lernen und Lebensweltbezug; Lehrkräfte als Lernbegleiter; Teamarbeit
  • Verantwortung: achtsamer und gewaltfreier Umgang mit Personen und Sachen, demokratisches Engagement, Eigeninitiative und Gemeinsinn
  • Schulklima: Freude am Lernen und am Miteinander, pädagogisch fruchtbare Beziehungen zu außerschulischen Partnern
  • Qualitätsmanagement: hohe Professionalität der Schulleitung, Bewusstsein als lernende Organisation, Projektmanagement
  • Leistung: besondere Schülerleistungen auf unterschiedlichen Gebieten

Zudem werden bei drei weiteren Punkten praktische Erfahrungen verlangt:

  • Ganztagsbetreuung
  • Inklusion
  • Aktive Elternarbeit

Darüber hinaus müssen positive Absichtserklärungen des Schulträgers und der Schulkonferenz vorliegen. Die Größe der Schule (Zügigkeit) wird ebenfalls in die Betrachtung einbezogen.

Quelle:

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

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