In Baden-Württemberg gibt es nun eine Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Verfolgung von Dopingstraftaten. Eine Staatsanwältin und ein Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Freiburg übernehmen die Aufgabe gemeinsam. Sie sind landeweit zuständig für Verfahren, in denen es um die Verwendung von Arzneimitteln zu Dopingzwecken geht - sowohl im Berufs- und Amateur- als auch im Freizeitsportbereich. „Wir müssen davon ausgehen, dass hinter Doping illegale Netzwerke stehen“, sagte Justizminister Rainer Stickelberger am Sonntag: „Die Justiz muss ihren Teil dazu beitragen, derartige Strukturen aufzubrechen. Mit der spezialisierten Schwerpunktstaatsanwaltschaft werden wir dieses Ziel konsequent verfolgen.“
Die Staatsanwaltschaft Freiburg sei mit der Aufgabe betraut worden, weil sie bereits Erfahrungen mit der Verfolgung von Dopingstraftaten habe. Zudem bestünden bereits Kontakte zum Bundeskriminalamt und zur Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA), erläuterte der Minister.
Er wies darauf hin, dass sich die Zahl der Ermittlungsverfahren, die wegen des Besitzes von Dopingmitteln in nicht geringer Menge geführt wurden, zuletzt deutlich erhöht habe. Waren es im Jahr 2008 landesweit noch 16 Ermittlungsverfahren, stieg die Zahl 2009 bereits auf 88. 2010 wurden in Baden-Württemberg 235 Ermittlungsverfahren geführt. „Doping ist kein Delikt, das nur wenige betrifft“, sagte Stickelberger: „Es geht alle an, die sich einen gerechten und sauberen Sport wünschen.“
Die neue Schwerpunktstaatsanwaltschaft ist die zweite dieser Art bundesweit, seit 2009 gibt es in Bayern eine Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Verfolgung von Dopingdelikten.
Quelle:
Justizministerium Baden-Württemberg