Schule

Schopper besucht islamischen Religionsunterricht

Theresa Schopper, Kultusministerin von Baden-Württemberg, unterhält sich während eines Unterrichtsbesuchs des islamischen Religionsunterrichts sunnitischer Prägung am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Ludwigsburg mit Schülerinnen.

Kultusministerin Theresa Schopper hat den islamischen Religionsunterricht sunnitischer Prägung am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Ludwigsburg besucht. Der islamische Religionsunterricht in Baden-Württemberg läuft gut. Die Zusammenarbeit zwischen der Stiftung Sunnitischer Schulrat und den Schulen funktioniert.

Im Schuljahr 2006/2007 wurde der islamische Religionsunterricht sunnitischer Prägung (IRU) in Baden-Württemberg in einem Modellprojekt an zehn Grundschulen eingerichtet. Seit dem 1. August 2019 ist die Stiftung Sunnitischer Schulrat für die Organisation des islamischen Religionsunterrichts sunnitischer Prägung verantwortlich. Angelehnt an den Verfahren für christliche Religionslehrkräfte ist die Stiftung auch zuständig für die Erteilung von Lehrbefugnissen (sogenannte Idschaza) für Lehrkräfte. Um sich vor Ort zu informieren, wie der islamische Religionsunterricht umgesetzt wird und wie die Zusammenarbeit zwischen den Schulen und der Stiftung Sunnitischer Schulrat funktioniert, hat Kultusministerin Theresa Schopper am 19. September 2022 das Friedrich-Schiller-Gymnasium in Ludwigsburg besucht. Sie hat zusammen mit dem Geschäftsführer der Stiftung Sunnitischer Schulrat, Amin Rochdi, und dem Schulleiter, Ulrich von Sanden, an einer Unterrichtsstunde teilgenommen.

„Wir standen wie alle Bundesländer vor der Herausforderung, einen fundierten islamischen Religionsunterricht anzubieten, weil wir nicht wie bei den christlichen Gemeinden einen klaren, anerkannten Ansprechpartner haben. Wir haben deshalb mit der Stiftung Sunnitischer Schulrat einen innovativen Weg gewählt, um den Schülerinnen und Schülern einen bekenntnisgebundenen Religionsunterricht zu ermöglichen“, sagt Kultusministerin Theresa Schopper. Sie ergänzt: „Die Rückmeldungen von den Schulen sind sehr positiv. Der islamische Religionsunterricht in Baden-Württemberg läuft gut und wächst. Und man sieht wie hier in Ludwigsburg, dass die Zusammenarbeit mit der Stiftung gut funktioniert.“

Ausbau geht weiter voran

Die Vorgaben des Grundgesetzes verlangen, dass der bekenntnisgebundene Religionsunterricht durch anerkannte Religionsgemeinschaften getragen wird. Solange diese nicht zur Verfügung stehen, müssen andere Lösungen wie die Stiftung Sunnitischer Schulrat gefunden werden. In der Stiftung Sunnitischer Schulrat arbeiten der Landesverband Islamischer Kulturzentren Baden-Württemberg (VIKZ) und die Islamische Gemeinschaft der Bosniaken in Deutschland (IGBD) mit. Im Vorstand arbeiten neben Vertretern dieser Verbände auch unabhängige Vertreterinnen und Vertreter mit. „Wir erleben, dass die Zusammenarbeit mit den Schulen gut funktioniert und das Fach zunehmend zur Normalität an den Schulen wird. Seit Einrichtung der Stiftung haben wir bisher über 170 Lehrerinnen und Lehrern eine Lehrbefugnis erteilt“, berichtet Amin Rochdi. Er fügt hinzu: „Wir freuen uns darüber, dass der islamische Religionsunterricht mittlerweile an 111 Schulen aller Schularten in ganz Baden-Württemberg angeboten wird und arbeiten gemeinsam mit dem Kultusministerium an einem weiteren Ausbau.“

Das Friedrich-Schiller-Gymnasium in Ludwigsburg hat den islamischen Religionsunterricht sunnitischer Prägung im Schuljahr 2021/2022 in den Klassen 5, 6, 8 und 9 eingeführt. Über alle Klassenstufen hinweg nehmen aktuell etwa 50 Schülerinnen und Schüler am Religionsunterricht teil. „Das Friedrich-Schiller-Gymnasium ist eine Weltethos Schule. Bei uns sind alle Kulturen und Religionen willkommen und wir möchten den Austausch fördern. Deswegen finde ich es sehr positiv, dass das Land den islamischen Religionsunterricht anbietet und wir bieten diesen Unterricht gerne an“, sagt der Schulleiter Ulrich von Sanden. Die Zusammenarbeit mit der Stiftung funktioniere gut. Er fügt hinzu: „Die Religionslehrkräfte für den IRU arbeiten mit den Fachschaften der anderen Religionen und der Fachschaft Ethik im Unterricht und bei schulischen Weltethos-Projekten eng zusammen.“

Islamischer Religionsunterricht im Land

Der Islamische Religionsunterricht wurde zunächst zum Schuljahr 2006/2007 an zehn öffentlichen Grundschulen als Modellprojekt eingerichtet. Im Sommer 2010 wurde das Angebot auf die Sekundarstufe I erweitert. Das Modellprojekt wurde bis zum Sommer 2019 angeboten. Seit dem 1. August 2019 ist die Stiftung Sunnitischer Schulrat für die Organisation des islamischen Religionsunterrichts sunnitischer Prägung an den öffentlichen Schulen in Baden-Württemberg zuständig. Sie wirkt dabei als Surrogat einer sunnitischen Religionsgemeinschaft.

In diesem Schuljahr findet an 111 Schulen aller Schularten islamischer Religionsunterricht sunnitischer Prägung statt, den insgesamt 6.495 Schülerinnen und Schüler besuchen.

Stiftung Sunnitischer Schulrat: Schulen mit dem Fach Islamischer Religionsunterricht sunnitischer Prägung (PDF)

Weitere Meldungen

Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz mit dem neuen Leiter des Stabes im Landespolizeipräsidium Axel Mögelin
  • Polizei

Amtseinführung von Axel Mögelin und Mathias Bölle

Akten liegen auf einem Tisch. (Bild: picture alliance/Bernd Weissbrod/dpa)
  • Landwirtschaft

Entbürokratisierung der Landwirtschaft

Keltenmuseums in Hochdorf/Enz
  • Kultur

Keltenmuseum in Hochdorf/Enz wiedereröffnet

Nationalfahnen der EU-Mitgliedsstaaten sind vor dem Europäischen Parlament in Straßburg aufgezogen. (Bild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)
  • Schule

Schüler für gemeinsame europäische Werte begeistern

Hebel-Preisträger 2024: Pierre Kretz
  • Kunst und Kultur

Johann-Peter-Hebel-Preis für Pierre Kretz

Verschiedene Erwachsene sitzen in einem Klassenraum.
  • Weiterbildung

Landesweiterbildungspreis 2024 ausgeschrieben

Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)
  • Wolf

Wolf im Hohenlohekreis gesichtet

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 12. März 2024

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Forschung

Forschung und Innovation am Oberrhein

Wildblumen, wie die Glockenblume, bieten Pollen für Wildbienen.
  • Naturschutz

Wildbienen-Glück im ganzen Land

Ein Thermometer zeigt fast 36 Grad Celsius an. (Bild: © Patrick Pleul / dpa)
  • Klimawandel

Gesundheit bei Hitzeaktionsplänen im Fokus

Petra Olschowski bei der KI Tagung, DHBW, Stuttgart
  • Hochschulen

„Künstliche Intelligenz“ an Hochschulen

Horst Hippler
  • Hochschulen

Erster KIT-Präsident Horst Hippler gestorben

Ein Ingenieur kontrolliert in einem Labor mit einem Mikroskop einen Chip zum Einsatz in einen Quantencomputer.
  • Forschung

Spitze bei europäischer Forschungsförderung

Landesempfang für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im Bevölkerungsschutz
  • Bevölkerungsschutz

Empfang für ehrenamtliche Helfer im Bevölkerungsschutz

Mudau - Scheidental
  • Ländlicher Raum

Flurneuordnung Mudau-Scheidental abgeschlossen

Ausbilderin mit Lehrling
  • Ausbildung

Woche der Ausbildung 2024

ein Junger Mann sitzt an einem Laptop am Schreibtisch beim Lernen.
  • Weiterbildung

Grundbildungsnetzwerk sichert Fachkräftepotenzial

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Wirtschaftspolitische Kurs­korrektur in der EU gefordert

Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)
  • Wolf

Neuer sesshafter Wolf im Nordschwarzwald

Vier Jugendliche sitzen auf einer Freitreppe und betrachten etwas auf dem Smartphone
  • Ländlicher Raum

Gleichwertige Möglichkeiten zur Jugendbeteiligung

Auftaktveranstaltung PAN HAW BW
  • Forschung und Hochschulen

Programm für Angewandte Nachhaltigkeitsforschung

Aushubarbeiten für den Umbau der Klosterkirche Pfullingen
  • Städtebau

Land erhöht Fördermittel für Sanierungsprojekte

Ein Facharbeiter steht im Bosch Werk in Reutlingen vor einer Charge von Radarsensoren für die Automobilindustrie (Bild: © dpa).
  • Wirtschaft

Baden-Württemberg spitze bei Patentanmeldungen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 5. März 2024

// //