Wirtschaft

Schmid besucht Luft- und Raumfahrtregion am Bodensee

Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid miteröffnet am 13. März 2013 das 2. Bodensee Aerospace Meeting und besucht Unternehmen in der BodenseeAIRea, den Luft- und Raumfahrtstandort am Bodensee. „Der Luft- und Raumfahrt-Cluster am Bodensee zählt zu den fünf stärksten Luft- und Raumfahrtregionen Deutschlands. Dieser Standort ist mit seinen mehr als achtzig Unternehmen, Dienstleistern und Hochschulen der Luft- und Raumfahrtbranche und rund 7.000 Beschäftigten voll auf Zukunft ausgerichtet“, erklärt Wirtschaftsminister Schmid.

Weitere Informationen

Was ist BodenseeAirea?

BodenseeAirea ist eine von der Wirtschaftsförderung Bodenseekreis organisierte Clusterinitiative. Sie repräsentiert mehr als 80 Unternehmen sowie Hochschulen und Dienstleister rund um Friedrichshafen. In einer deutschlandweiten Untersuchung gehört der Bodenseekreis neben Hamburg, Bremen, Frankfurt und Oberbayern zu den fünf stärksten Luft- und Raumfahrtregionen der Republik. BodenseeAirea wird vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft aus EFRE-Mitteln mit rund 200.000 Euro (2011 bis 2014) gefördert.

Zahlen zur Luft- und Raumfahrtbranche: Die Branche beschäftigt in Baden-Württemberg rund 14.000 Mitarbeiter nach Angaben des Branchenverbands Luft- und Raumfahrt . Im Jahr 2009 setzten die Unternehmen der Luft – und Raumfahrt- Industrie im Land 4,5 Milliarden Euro um. Viele Produkte der Luft- und Raumfahrt stehen für Hightech aus Baden-Württemberg: Systeme für Hubschrauber und Verkehrsflugzeuge - z.B. Avionik Cockpitsysteme, wissenschaftliche Satelliten und Steuertriebwerke, Lenkflugkörper und Radartechnik, Kabinenausstattung für Verkehrsflugzeuge (von den Sitzen über die ganze Verschalung und Klimatechnik bis zu modernsten Beleuchtungssystemen), neuartige Luftschiffe und Segelflugzeuge.

Die Raumfahrttechnologien haben sich als besonderer Schwerpunkt im Südwesten herausgebildet. An Standorten der Raumfahrt-Industrie in Baden-Württemberg arbeiten nach einer Statistik des Bundesverbandes der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) heute mehr als 3.150 Beschäftigte. Das sind ca. 42 Prozent aller beim BDLI registrierten Raumfahrt-Beschäftigten im Bundesgebiet. Der Südwesten ist insbesondere bei hoch anspruchsvollen Satelliten für wissenschaftliche Missionen und Erdbeobachtungssysteme (Astrium Friedrichshafen), bei kleinen und mittleren Triebwerken (Astrium Lampoldshausen) und bei nachrichtentechnischen Nutzlasten (Tesat Spacecom Backnang) Technologie- und Marktführer. So entstanden bei Astrium Satellites in Friedrichshafen beispielsweise die sehr erfolgreichen Radar-Satelliten Terrasar-X und Tandem-X oder die europäische Mission zur Untersuchung von polaren Eismassen Cryosat-2. Die Satelliten Terrasar-X und Tandem-X erstellen ein hochgenaues Höhenmodell der gesamten Erde und können eine Vielzahl von Umweltdaten und zuverlässigen Informationen für das Katastrophenmanagement bereitstellen.

Zulieferer: Nach Angaben des Verbands Forum LRBW gibt es im Südwesten rund 50 Luft- und Raumfahrtzulieferer. Rund die Hälfte davon beliefert auch die Automobilindustrie und den Maschinenbau. Diese Systemfähigkeit der Ausrüster ist eine ausgesprochene Stärke der baden-württembergischen Luft- und Raumfahrtbranche. Um Aktivitäten zu bündeln und die Kooperationen zwischen Firmen, Forschungseinrichtungen und Dienstleistern weiter zu entwickeln, wurde das Forum Luft- und Raumfahrt Baden-Württemberg e.V. (LR BW) gegründet.

Die Luft- und Raumfahrt gilt als Technologieschrittmacher, der sich durch Kompetenz für Leichtbau und höchste Energieeffizienz auch positiv auf andere Industriezweige auswirkt. So profitieren die Automobilindustrie, der Werkzeugmaschinenbau, die Medizintechnik, die Elektronik- und Kommunikationstechnikbranche und viele andere Wirtschaftszweige von Ihrer Innovationskraft. Technologien, die in Verkehrsflugzeugen und dem Weltraum Verwendung finden, müssen extremen Anforderungen genügen. Sie werden z.B. im Weltraum im Vakuum mit Temperaturschwankungen zwischen – 100 und +200 Grad Celsius belastet und müssen dennoch während einer Lebensdauer von ca. 15 Jahren ohne die Möglichkeit von Reparaturen ihren Dienst tun. Weil Energie in der Luft- und Raumfahrt sehr knapp ist, muss spezifische Technik auf extreme Energieeffizienz ausgelegt sein, und sie muss auf minimales Gewicht optimiert sein.

Umweltfreundlichkeit moderner Verkehrsflugzeuge: Verkehrsflugzeuge als Fortbewegungsmittel sind bereits heute in Ihrem Verbrauch vergleichbar mit PKW. Pro Passagier verbrauchte die deutsche Luftfahrt im Jahr 2011 durchschnittlich weniger als 4 Liter Treibstoff (3,92 l) auf 100 km. Im Jahr 1990 betrug dieser Wert noch 6,2 l. Das bedeutet auch weniger CO²:Obwohl der innerdeutsche Flugverkehr seit 1990 um 80 Prozent gewachsen ist, verringerten sich die CO²-Emissionen der Inlandsflüge seitdem um 14 Prozent. Kunden schätzen hingegen den Verbrauch deutlich höher ein. Bei einer Befragung, wie viel Liter pro Passagier und 100 km im Jahr 2011 verbraucht wurden, gaben 77 Prozent an 20 Liter oder mehr.

Wissenschaft und Forschung: Die Luft- und Raumfahrtindustrie kann in Baden-Württemberg auf eine exzellente Infrastruktur für Forschung und Wissenschaft zurückgreifen. Mit der Universität Stuttgart befindet sich die größte Luft- und Raumfahrtfakultät Europas im Land. Die Universität Stuttgart stellt beispielsweise pro Jahr ca. 70 Prozent aller Uni-Absolventen in Deutschland mit Spezialisierung Raumfahrt. Das kürzlich auf dem Vaihinger Campus eröffnete Raumfahrtzentrum Baden-Württemberg (RZBW) soll landesweites Raumfahrtforum für Wissenschaft, Industrie und Öffentlichkeit werden und soll den Technologietransfer zwischen den beteiligten Institutionen weiter ausbauen, es beherbergt das deutsche „SOFIA-Institut“ und das Institut für Raumfahrtsysteme IRS und bietet beste Voraussetzungen für Forschung, Entwicklung und Lehre

Daneben arbeiten mehr als 400 Forscher in sechs Instituten des deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums, dem Karlsruher Institut für Technologie KIT, weiteren Universitäten sowie Forschungseinrichtungen der Innovationsallianz Baden-Württemberg und der Fraunhofer-Gesellschaft an Themen aus der Raumfahrt.

Ein „Highlight“ des Luft- und Raumfahrtlandes Baden-Württemberg ist das DLR-Institut für Raumfahrtantriebe in Lampoldshausen mit seinem europaweit einzigartigen Raketenversuchsgelände. Die Anlagen verkörpern eine Investitionssumme von 300 Millionen Euro. Der jährliche Betriebshaushalt beträgt 30 Millionen Euro (Finanzierung zum größten Teil durch DLR/Bund und ESA). Vor allem für die Entwicklung des neuen Oberstufentriebwerks VINCI für die ARIANE 5 ME (midtime Evolution) ist dieser Standort mit seinen Vakuumprüfständen unverzichtbar.

Weitere Meldungen

Zwei Lokführer stehen am Kopf eines Zuges der SWEG und lachen in die Kamera.
  • Nahverkehr

Bündnis gegen Fachkräftemangel im ÖPNV

Arbeiter bauen Präzisions-Klimasysteme zusammen, die für die Lithographie-Abteilung in der Chip Produktion eingesetzt werden (Bild: © dpa).
  • Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit im März nur leicht gesunken

von links nach rechts: Jutizministerin Marion Gentges, Generalstaatsanwalt Achim Brauneisen und Ministerialdirektor Elmar Steinbacher
  • Justiz

Stuttgarter Generalstaats­anwalt geht in Ruhestand

Ein Bus der Linie X1 fährt in Stuttgart auf einer Busspur am Neckartor. (Bild: Sebastian Gollnow / dpa)
  • Nahverkehr

Kostensteigerungen in der Busbranche gedämpft

Ein Vermessungsgerät steht auf einer Autobahnbaustelle.
  • Straßenbau

Weitere Großprojekte an DEGES vergeben

Eine Frau mit einer VR-Brille sitzt in einem großen Gemeinschaftsbüro.
  • Hochschulen

Start-up-Szene weiter stärken

Eine Ärztin und eine Therapeutin sitzen mit einem medizinischen Stethoskop am Tisch und machen mit einem Laptop und einem Mobiltelefon medizinische Notizen.
  • Digitalisierung

Weitere Förderung von E-Government-Koordinatoren

Spargel, Kartoffeln und Sauce Hollandaise auf einem Teller
  • Ernährung

Ostern feiern mit regionalen Produkten

Polizisten kontrollieren ein Auto.
  • Verkehrssicherheit

Bundesweite Kontrollaktion gegen die Autoposerszene

Spielkarte mit "AAA" als Rating in BW
  • Haushalt

Baden-Württemberg weiter mit hoher Kreditwürdigkeit

NIS-Maßnahme Stadtstrand in Leinfelden-Echterdingen
  • Städtebau

Nichtinvestive Städtebau­förderung 2024 startet

Ein Windrad ist auf der Holzschlägermatte bei Freiburg zu sehen.
  • Bürokratieabbau

Erste Erfahrungen mit Praxis-Check zur Windkraft

Podiumsdiskussion beim Symposium
  • Justiz

43. Konstanzer Symposium zum Thema Verfassung

Startup BW Elevator Pitch Böblingen
  • Startup BW

„INFERNO“ im Finale von „Start-up BW Elevator Pitch 2024“

Eine Frau hält eine Michelin-Plakette während der Verleihung der Michelin-Sterne 2024 hoch.
  • Gastronomie

Fünf neue Gourmet-Sterne für Baden-Württemberg

Ein Bauarbeiter bedient eine große Baumaschine auf einer Autobahnbaustelle. (Bild: © dpa)
  • STRASSENBAU

Sanierung des Bundes- und des Landesstraßennetzes

  • Verkehrssicherheit

Weniger schwerverletzte Verkehrsteilnehmer

Touristen stehen an einem Geländer und auf einer Aussichtsplattform und blicken auf eine Stufe der Triberger Wasserfälle, über die Wasser fließt.
  • Tourismusinfrastruktur

Land fördert 37 lokale touristische Projekte

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (rechts) unterhält sich während eines Besuchs der Universität Stuttgart mit Stella Asmanidou (links), Doktorandin im 3R-US-Netzwerk.
  • Tierschutz und Forschung

Weniger Tierversuche in der Biomedizin

Gefärbte Eier stehen in einer Palette (Foto: © dpa)
  • Tierschutz

Tierschutz an Ostern

Eine Besucherin der Ausstellung mit dem Titel: „Kunst & Textil“ sieht sich am 20. März 2014 in der Staatsgalerie in Stuttgart die Skulptur „Foud Farie“ aus dem Jahr 2011 von Yinka Shonibare an.
  • Kunst und Kultur

Acht Kunststipendien für die Cité internationale des arts

Gefärbte Eier stehen in einer Palette (Foto: © dpa)
  • Verbraucherschutz

Lebensmittelüberwachung kontrolliert österliche Produkte

Die Aufnahme zeigt das Atomkraftwerk in Fessenheim in Frankreich.
  • Kernkraftwerk Fessenheim

Öffentlichkeitsbeteiligung zur Stilllegung von KKW Fessenheim

Weiblicher Luchs Finja auf dem Weg in ihre neue Heimat, den Nordschwarzwald
  • Tierschutz

Erste Luchskatze hat sich ihren neuen Lebensraum erschlossen

Stuttgart 21 Hbf_innen-Neue_Bahnsteighalle_Bahnsteig_Quelle: DB/plan b_Atelier Peter Wel
  • Stuttgart 21

Gemeinsame Erklärung der Projektpartner von Stuttgart 21

// //