Hochwasserschutz

Rheinhochwasserdamm-Abschnitt und rechter Murgdamm saniert

Mit der Vollendung der Sanierungsarbeiten am Rheinhochwasserdamm XXV sowie Teilen des Murgdamms wurde ein wichtiger Schritt für den Hochwasserschutz im Landkreis Rastatt abgeschlossen.

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Ein Paar geht auf dem Rheindamm bei Schwanau-Nonnenweier entlang.
Symbolbild

Umweltministerin Thekla Walker und Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder haben gemeinsam mit Landrat Professor Dr. Christian Dusch sowie Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der Anliegerkommunen den sanierten Dammabschnitt des Rheinhochwasserdamms XXV und des rechten Murgdamms auf den Gemarkungen Rastatt, Steinmauern, Elchesheim-Illingen und Au am Rhein eingeweiht.

Die Ertüchtigungsmaßnahme dauerte rund sieben Jahre und umfasst einen 13 Kilometer langen Abschnitt des Rheinhochwasserdamms XXV sowie einen rund einen Kilometer langen Abschnitt des rechten Murgdamms. Mit dem Abschluss der Sanierung ist nun die bauliche Verbindung zwischen dem 2014 fertiggestellten Hochwasserschutz- und Ökologieprojekt Murg in Rastatt und dem geplanten Hochwasserrückhalteraum Polder Bellenkopf/Rappenwört in Karlsruhe hergestellt. Das Vorhaben ist Bestandteil des Gesamtprojektes Hochwasserschutz am Oberrhein und Teil des Dammertüchtigungsprogrammes des Landes Baden-Württemberg.

Hochwasserschutz zahlt sich aus

Hochwasserschutz ist heute wichtiger denn je. Ereignisse wie im Ahrtal 2021, die Überschwemmungen an Weihnachten 2023 in Norddeutschland und das Hochwasser im Juni 2024 bei uns in der Osthälfte von Baden-Württemberg haben uns allen vor Augen geführt, dass Investitionen in den Hochwasserschutz eine gesellschaftliche Notwendigkeit sind. Hochwasserschutz kostet Geld, aber Nichtstun kostet mehr. Durch eine vorausschauende und nachhaltige Strategie zum Umgang mit Hochwasser verringern wir nicht nur Sachschäden, sondern tragen auch zum Schutz von Leben und Gesundheit der Bevölkerung bei“, so Umweltministerin Thekla Walker bei der Einweihungsfeier.

Für die nächsten Jahrzehnte gut aufgestellt

Geplant und umgesetzt wurde das Gesamtprojekt vom Landesbetrieb Gewässer im Regierungspräsidium Karlsruhe. „Wir haben heute unser Ziel erreicht und für die nächsten Jahrzehnte einen zuverlässigen Hochwasserschutz für Leib und Leben sowie Hab und Gut der Menschen hier vor Ort hergestellt“, sagte Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder. „Das konnte nur durch die gute Zusammenarbeit der vielfältigen Akteure gelingen. Auch bei diesem Projekt war das Regierungspräsidiums in seiner Rolle als Bündelungsbehörde gefordert: Die fachliche, regionale Koordination und die zielgerichtete Steuerung bei Projekten von überregionaler Bedeutung sind eine der primären Aufgaben meines Hauses. Wir haben hierbei eine Scharnierfunktion zwischen politischen Vorgaben und administrativer Umsetzung“, so Felder.

Im Einklang mit Natur- und Artenschutz

Im Zuge der Ertüchtigung wurde der Damm durch flachere Böschungen und eine Berme auf der Landseite deutlich verbreitert und mit einem durchgängigen Dammverteidigungsweg ausgestattet, der im Bedarfsfall eine effektive Gefahrenabwehr ermöglicht. Darüber hinaus wurde in zwei Abschnitten eine Begradigung vorgenommen, sodass insgesamt 825 Meter Dammführung angepasst und rund 3,6 Hektar in das Überschwemmungsgebiet des Rheins integriert wurden. Da der Damm durch ein Natur-, Fauna-Flora-Habitatrichtlinie- (FFH-), Vogel- und Landschaftsschutzgebiet verläuft, bestand eine der größten Herausforderungen darin, die baulichen Anforderungen mit den Vorgaben des Natur- und Artenschutzes in Einklang zu bringen. Im Zuge des Projekts wurden zahlreiche Kompensationsmaßnahmen umgesetzt und unter anderem Laichgewässer für Amphibien angelegt und die Alt-Murg in Steinmauern wieder naturnah umgestaltet.

Bodenschutz spielte bedeutende Rolle

Landrat Professor Dr. Christian Dusch erklärte bei der Einweihungsfeier: „Der Bodenschutz für dieses ambitionierte Projekt spielte bereits im Genehmigungsprozess eine herausragende Rolle. So wurden zeitweise beanspruchte Flächen rekultiviert, um anschließend ihre ursprüngliche Funktion zum Beispiel als landwirtschaftliche Fläche wieder vollständig erfüllen zu können. Für den Landkreis Rastatt waren die Arbeiten am Rheinhochwasserdamm sowie am rechten Murgdamm eine wichtige Maßnahme, die behutsam für Mensch und Natur umgesetzt wurde.“

Freigabe für Fuß- und Radverkehr folgt

Nach dem Abschluss der eigentlichen Dammertüchtigung stehen nun noch letzte Restarbeiten an. Sobald diese abgeschlossen sind, können alle Bereiche des Damms für den Fuß- und Radverkehr freigegeben werden. Zur Einweihung des sanierten Dammabschnitts wurde auch eine interaktive Infotafel zum Thema Hochwasserschutz und der erfolgten Dammertüchtigung auf Höhe des Sportplatzes in Elchesheim-Illingen aufgestellt.

Zahlen, Daten, Fakten

  • Vorhabenträger ist das Land Baden-Württemberg
  • geplant und umgesetzt wurde das Projekt vom Landesbetrieb Gewässer im Regierungspräsidium Karlsruhe
  • die Gesamtkosten liegen bei rund 40 Millionen Euro
  • saniert wurden 13 Kilometer Rheinhochwasserdamm XXV und ein Kilometer rechter Murgdamm
  • Ziel: Der Damm soll in den kommenden 80 bis 100 Jahren Hochwasserschutz für die Anliegerkommunen bieten
  • Baubeginn: Juni 2018, Bauzeit: sieben Jahre

Regierungspräsidium Karlsruhe: Dammertüchtigung RHWD XXV und rechter Murgdamm

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