Land- und Ernährungswirtschaft

Preise für innovatione Ideen zur Vermarktung von Lebensmitteln und Agrarprodukten

Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum (Bild: © dpa)

Landwirtschaftsminister Peter Hauk hat die Preisträger des Landeswettbewerbs „Innovationen und Start-ups in der Land- und Ernährungswirtschaft“ ausgezeichnet. Der Wettbewerb verfolgt das Ziel, Start-ups und innovative Unternehmen bei der Einführung ihrer Produkte im Markt zu unterstützen.

„Innovative Unternehmen und Start-ups in der baden-württembergischen Land- und Ernährungswirtschaft haben Zukunft. Die vielen unterschiedlichen Bewerbungen zeigen, was für eine wichtige Rolle neue innovative Ansätze in der Vermarktung von Lebensmitteln und Agrarprodukten spielen können“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, anlässlich der Auszeichnung der Preisträger des Landeswettbewerbs ‚Innovationen und Start-ups in der Land- und Ernährungswirtschaft‘.

43 Bewerbungen, vier Sieger

Die 43 Bewerbungen wurden von einer Jury, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern der baden-württembergischen Land- und Ernährungswirtschaft zusammensetzt, ausgiebig begutachtet. Sie wählte letztlich vier gleichwertige Preisträgerinnen und Preisträger mit ihrem Start-up beziehungsweise Unternehmen aus. Jeder der vier Gewinner darf sich über ein Preisgeld von 2.500 Euro freuen.

Unterstützung innovativer Unternehmen bei der Einführung ihrer Produkte

Ziel des Wettbewerbes war es, Start-ups und innovative Unternehmen beziehungsweise Unternehmerinnen und Unternehmer aus Baden-Württemberg bei der Einführung ihrer Produkte im Markt zu unterstützen. „Ich freue mich, dass ich den Siegerinnen und Siegern unseres Wettbewerbs heute eine entsprechende Auszeichnung überreichen darf. Die Tourismusmesse CMT bildet dafür den richtigen Rahmen. Denn der Tourismus ist ein gutes Beispiel dafür, aus bestehenden Strukturen immer wieder neue attraktive Angebote zu schaffen. Auch in der Lebensmittel- und Ernährungswirtschaft lässt sich derzeit beobachten – gerade auch hier in Baden-Württemberg – wie im weitesten Sinne Start-ups, aber auch traditionsreiche Unternehmen mit neuen und innovativen Konzepten und Geschäftsmodellen, auf den Markt treten“, so Minister Hauk.

„Diese Start-ups und die Menschen, die dahinterstecken, zeichnen oft dieselben Eigenschaften aus: Häufig sind es Querdenker oder Quereinsteiger, die versuchen, neue und innovative Wege zu gehen. Das Thema Nachhaltigkeit aus ökologischer, ökonomischer und sozialer Sicht steht hierbei im Vordergrund; ebenso wie der Erhalt unserer Lebens- und Lebensmittelkultur. Start-ups in der Land- und Ernährungswirtschaft stellen oft dar, was auch Motto der Regionalkampagne des Landes ‚Natürlich. VON DAHEIM‘ ist: Menschen. Produkte. Geschichten. Dies war der Auslöser, einen entsprechenden Wettbewerb zu konzipieren. An dieser Stelle möchte ich allen 43 Teilnehmerinnen und Teilnehmern danken, die eine Bewerbung für unseren Wettbewerb eingereicht haben“, so Hauk.

Die Gewinner

Linda Kelly, Biolandhof Kelly in Herdwangen, Produkte aus Süßlupine, ‚Lupinello‘

Linda Kelly stellt auf dem einst klassischen Biolandbetrieb ihrer Eltern im Landkreis Sigmaringen verschiedene Produkte aus der Süßlupine her, allen voran der Lupinenkaffee. Mit ihrer Marke ‚Lupinello‘, Bioland Süßlupinenprodukte, verfolgt sie einen ganzheitlichen Ansatz: Alle Schritte der Erzeugung, Verarbeitung einschl. Verpackung, sowie die Vermarktung, unter anderem über einen eigenen Online-Shop, erfolgen aus eigener Hand vor Ort bei ihr auf dem Betrieb. Die Süßlupine ist auch deshalb etwas Besonderes, da sie nicht nur regionaler Eiweißlieferant für die menschliche Ernährung darstellen kann, sondern als Leguminose auch bezüglich Nachhaltigkeit, Bodenfruchtbarkeit und Ökologie hervorragende Eigenschaften hat. Ihr ökologisches Wirtschaften sorgt für Nachhaltigkeit in der Region.

Urs Renninger, Ditzingen, Streuobstwiesen-Naturcidre

Urs Renninger ist Student der Agrarwissenschaften und hat sich der Herstellung von Cidre aus Streuobst verschrieben. Er baut seit 2012 erfolgreich ein eigenes Cidre-Projekt auf. Dabei pflegt und erntet er eigene, als auch Bäume der Gemeinde Ditzingen als Baumpate, und verarbeitet das Obst selbstständig zu verschiedenen Apfel- und Birnencidre-Cuvées. Im Rahmen eines Freiwilligen Ökologischen Jahres in Frankreich erlernte er französische Herstellungsverfahren für die Apfel- und Birnencidre-Herstellung, die er selbst anwendet und hier integriert hat. Neben alten regionalen Sorten pflanzt er auch bretonische und normannische Apfelsorten, was die Originalität Ihres Projektes unterstreicht. Zudem plant er, in Zukunft selbst eigene Apfel-Sorten zu züchten und eine Gewerbe-Anmeldung. Öffentliche Auftritte, zum Beispiel beim Spätlingsmarkt in Ludwigsburg, hat er bereits erprobt.

Moriz Vohrer, Freiburg, Gründer der Initiative Cowfunding-Netzwerk

Moriz Vohrer ist Gründer einer besonderen Initiative in Südbaden: Das Cowfunding Netzwerk ist eine Crowdfunding Online-Plattform, auf der sich Verbraucher als gemeinsame Abnehmer eines Tieres finden können. Die Idee für diese Initiative entstand, als Moriz Vohrer den Hof seiner Eltern im Schwarzwald übernahm. Auf der Suche nach alternativen Vermarktungsformen begann er, das Fleisch online zu vermarkten. 2017 wurde mit Unterstützung des Biosphärengebiets Schwarzwald sowie des Start-up Zentrums Freiburg die Cowfunding Netzwerk UG gegründet. Seit der Gründung hat er im Großraum Freiburg bereits über 200 Kunden mit sieben Landwirten verbunden. Das Konzept sieht vor, dass ein Tier erst dann geschlachtet wird, wenn sichergestellt ist, dass alle Teilstücke abgenommen werden. Die Plattform bietet als innovativer Vertriebskanal auch für kleine Erzeuger Chancen, den Konsumenten dazu anzuregen, sich mit dem Thema Fleisch-Herkunft und Tierwohl auseinanderzusetzen und fördert zudem die Offenhaltung des Südschwarzwalds durch Kleinbetriebe als wertvolle Kulturlandschaft. Ab 2019 möchte Moriz Vohrer den Schwerpunkt zudem auf die Vermarktung alter Nutztierrassen setzen, um – auch als Alleinstellungsmerkmal (Geschichte, Menschen, Produktqualität) – einen Beitrag zum Erhalt alter regionaler Rassen leisten zu können.

Daniel Kuhnle, Weingut Kuhnle im Remstal, Weinperlen

Die Idee für Daniel Kuhnles außergewöhnliches Produkt, Perlen aus Wein oder sogenannte Weinperlen, entstand Ende 2017 und wurde von Kuhnle als innovative Geschäftsidee für das elterliche Weingut in Strümpfelbach im Remstal vorangetrieben. Die farbigen Kügelchen sind seit Anfang 2018 auf dem Markt erhältlich, es gibt schon jetzt Abnehmer bis in den asiatischen Raum. Die Perlen bestehen aus einer elastischen, aber knackigen Membran aus Algenextrakt, sind mit Württemberger Wein aus dem Remstal gefüllt (wahlweise gibt es Sie auch als Likör- oder Ginperlen) und sind in allen für den Verzehr geeigneten Temperaturen beständig. Das Weingut Kuhnle war erster nationaler Anbieter von Weinperlen, die unter dem Dach der Gandelhof GmbH vertrieben werden. Dass die Weinperlen mittlerweile zum Beispiel auch in der Pfalz oder in Sachsen mit den dort heimischen Weinen erhältlich sind, zeigt, dass sie den Geist der Zeit treffen. Dachmarke dieser Kooperationspartner ist die Gandelhof GmbH.

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