Integration

Neues Landesprogramm „LAurA“ zur beruflichen Integration von Flüchtlingen gestartet

Flüchtlinge arbeiten in einem Handwerksbetrieb an einem Werkstück.

Arbeitsministerin Katrin Altpeter hat in Mannheim das neue Landesprogramm zur regionalen Integration von Asylsuchenden und Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt der Öffentlichkeit vorgestellt. Ziel von „LAurA“ ist es, Flüchtlinge durch intensives individuelles Coaching und die Vermittlung in betriebliche Praktikumsstellen dabei zu unterstützen, schneller auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

Schwerpunkte für die Praktika sind Berufe, in denen es Arbeitgebern oft nicht gelingt, Personal zu gewinnen. Angestrebt wird, dass die Teilnehmenden nach dem Abschluss des Programms von den Betrieben in ein reguläres Arbeits- oder Ausbildungsverhältnis übernommen werden. Das Programm richtet sich an Asylberechtigte, Flüchtlinge und Asylsuchende mit einer hohen Bleibewahrscheinlichkeit, die in der Regel bereits über Arbeitserfahrungen in ihren Heimatländern verfügen und seit mindestens drei Monaten in Deutschland leben. „LAurA“ wird an den fünf Standorten Mannheim, Aalen, Albstadt/ Balingen, Karlsruhe und Ludwigsburg durchgeführt. Für das auf zwei Jahre angelegte Programm stehen rund 1 Million Euro aus dem Landeshaushalt zur Verfügung.

„Wir wollen Flüchtlinge mit einer Bleibeperspektive dauerhaft erfolgreich in unsere Gesellschaft integrieren, deshalb ist es wichtig, dass wir ihnen auch eine berufliche Perspektive eröffnen“, sagte Ministerin Altpeter in Mannheim. Angesichts des bereits heute in einigen Berufszweigen bestehenden Arbeitskräftemangels sei die Bereitschaft der Wirtschaft im Land, Flüchtlinge einzustellen, grundsätzlich groß. Das gelte beispielsweise für das Hotel- und Gaststätten- sowie das Ausbaugewerbe. Oft herrschten auf Seiten der Betriebe jedoch noch Unsicherheiten, etwa bei der Frage, unter welchen Voraussetzungen Flüchtlinge überhaupt eingestellt werden können oder über welche beruflichen Qualifikationen sie verfügen.

„Deshalb wollen wir mit dem Modellprojekt ‚LAurA‘ auch klären, welche zusätzlichen Maßnahmen gegebenenfalls notwendig sind, um die Chancen von Flüchtlingen auf eine schnelle und passgenaue Eingliederung in den Arbeitsmarkt zu verbessern.“

Wie funktioniert das Landesprogramm?

Das Landesprogramm zur regionalen Integration von Asylsuchenden und Flüchtlingen wird im Auftrag des baden-württembergischen Arbeitsministeriums von dem Bildungsträger BBQ Berufliche Bildung gGmbH an fünf Standorten im Land umgesetzt. An jedem Standort startet alle drei Monate ein neuer Durchgang mit bis zu 16 Teilnehmenden. Bis Ende 2017 sollen insgesamt bis zu 560 Flüchtlinge an dem Programm teilnehmen.

„LAurA“ besteht aus einem in der Regel vierwöchigen Vorbereitungslehrgang, einer sechswöchigen Praktikumsphase und einer abschließenden Analysephase, in der Anschlussmaßnahmen für die Teilnehmenden vereinbart werden. Im Rahmen der Vorbereitungsphase wird eine Potenzialanalyse durchgeführt, die Teilnehmenden erhalten Sprach- und Bewerbungstraining, Informationen über den Arbeitsmarkt und über die (Arbeits-)Kultur in Deutschland. Die Teilnehmenden werden während des gesamten Zeitraums sozialpädagogisch betreut und kommen auch während der Praktikumsphase einmal wöchentlich zu einem Erfahrungsaustausch bei BBQ zusammen.

Gespräche mit Teilnehmern und Arbeitgebern in Mannheim

In Mannheim traf sich die Ministerin zunächst zu einem Erfahrungsaustausch mit den Teilnehmern des aktuellen Programm-Durchgangs und deren Arbeitgebern sowie mit Vertretern der BBQ Berufliche Bildung gGmbH. Anschließend informierte sich die Ministerin im Intercityhotel über die konkrete Umsetzung des Programms. Das Intercityhotel beteiligt sich als Arbeitgeber an „LAurA“. Zurzeit absolviert dort ein 20-jähriger Mann aus Gambia, der seit Mai 2015 in Deutschland lebt, ein Praktikum zur Berufsorientierung in Küche, Service und Housekeeping.

Weitere Maßnahmen zur beruflichen Integration von Flüchtlingen

JuFA – „Junge Flüchtlinge in Ausbildung“

Das vom baden-württembergischen Arbeitsministerium gemeinsam mit der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit erarbeitete Förderprogramm soll jungen Flüchtlingen in Baden-Württemberg eine Ausbildung und einen Berufsabschluss ermöglichen. Das an das bewährte Konzept der assistierten Ausbildung angelehnte Programm richtet sich vorrangig an Unter-25-Jährige, die das Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf zum Erwerb von Deutschkenntnissen (VABO) bereits absolviert haben und über eine Aufenthaltserlaubnis oder den Status „Geduldete“ verfügen. Durchgeführt wird „JuFA“ ab 2016 an sieben Standorten im Land: in Aalen, Freiburg, Offenburg, Reutlingen, Stuttgart, Ludwigsburg und Karlsruhe. An jedem Standort sollen zwölf Ausbildungsplätze geschaffen werden.

„Chancen gestalten – Wege der Integration in den Arbeitsmarkt öffnen“

Das im März 2015 von der Landesregierung beschlossene Programm soll bestehende Angebote des Spracherwerbs und beruflichen Erprobung öffnen, Akteuren bisher fehlende Informationen und Mittel bereitstellen und die Steuerungsfunktion der Stadt- und Landkreise stärken sowie das synergetische Zusammenspiel in Netzwerken vor Ort fördern.

Aufruf „Integration durch Ausbildung – Perspektiven für Flüchtlinge"

Mit „Ausbildung für Flüchtlinge“ sollen regionale Vorhaben gefördert werden, die die Vermittlung junger Flüchtlinge in Praktikum und Ausbildung zum Ziel haben. Gefördert werden so genannte „Kümmerer“, die geeignete junge Menschen identifizieren, sie betreuen, die passgenaue Vermittlung der Bewerber in Praktika und Ausbildungen organisieren und bei Bedarf die Praktikums-/Ausbildungsbetriebe unterstützen. Zielgruppe sind junge Flüchtlinge mit Bleibeperspektive, die nur geringen Förderbedarf und gute Chancen auf Vermittlung in Ausbildung haben. Sie bringen das Sprachniveau und die sonstigen Voraussetzungen für die Aufnahme einer dualen Berufsausbildung im Wesentlichen mit.

Sozialministerium: Landesprogramm „LAurA“

Weitere Meldungen

Zwei Lokführer stehen am Kopf eines Zuges der SWEG und lachen in die Kamera.
  • Nahverkehr

Bündnis gegen Fachkräftemangel im ÖPNV

Arbeiter bauen Präzisions-Klimasysteme zusammen, die für die Lithographie-Abteilung in der Chip Produktion eingesetzt werden (Bild: © dpa).
  • Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit im März nur leicht gesunken

Ausbilderin mit Lehrling
  • Ausbildung

Bundesrat spricht sich für Stärkung der Ausbildung aus

Gruppenfoto der für Integration zuständigen Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren im Freien
  • Integration

Land setzt sich für ehemalige Ortskräfte aus Afghanistan ein

Eine Grundschullehrerin erklärt Schülerinnen und Schülern Aufgaben.
  • Schule

Grünes Licht für Startchancen-Programm an Schulen im Land

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Frau und Beruf

Mentorinnen-Programm für Migrantinnen startet wieder

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 12. März 2024

ein Junger Mann sitzt an einem Laptop am Schreibtisch beim Lernen.
  • Weiterbildung

Grundbildungsnetzwerk sichert Fachkräftepotenzial

Aushubarbeiten für den Umbau der Klosterkirche Pfullingen
  • Städtebau

Land erhöht Fördermittel für Sanierungsprojekte

ELR
  • Ländlicher Raum

Land fördert über 1.100 Strukturmaßnahmen

Kinder sitzen im Unterricht an Computern.
  • MINT-BERUFE

Hoffmeister-Kraut besucht Girls‘ Digital Camps

Businessfrau sitzt an einem PC
  • Frau und Beruf

30 Jahre Kontaktstellen Frau und Beruf

Auszubildende in der Lehrwerkstatt der Firma Marbach in Heilbronn.
  • Arbeitsmarkt

Arbeitsmarktzahlen im Februar

Zwei selbstbewusste Teammitglieder vor blauem Hintergrund mit dem Slogan "AMTLICH WAS BEWEGEN" und dem Wappen von Baden-Württemberg, als Teil einer Initiative des Finanzministeriums.
  • Personal

Finanzministerium startet neues Karriereportal

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 27. Februar 2024

Ein Mann im Rollstuhl arbeitet an der Rezeption eines Campingplatzes. (Foto: © dpa)
  • Inklusion

Steigende Nachfrage nach Leis­tungen der Eingliederungshilfe

Ein Ausbilder erklärt in einem Techniklabor jugendlichen Auszubildenden etwas.
  • Schülerpraktika

Start der Praktikumswochen Baden-Württemberg 2024

Ein Pfleger eines Pflegeheims schiebt eine Bewohnerin mit einem Rollstuhl.
  • Gesundheits- und Pflegeberufe

Fachkräfteoffensive für mehr Pflegekräfte aus dem Ausland

Podiumsdiskussion mit Staatssekretärin Dr. Ute Leidig in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Brüssel mit Leinwand im Hintergrund.
  • Integration

Integrationsmanagement in Brüssel vorgestellt

Ein Auszubildender im Handwerk arbeitet am an einer Berufsschule an einer Werkbank mit Holz.
  • HANDWERK

Land fördert Deutsches Handwerksinstitut

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 6. Februar 2024

Eine Frau schaut aus einem Fenster.
  • Aktionstag

Internationaler Tag gegen weib­liche Genitalverstümmelung

Simone Fischer, Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung, Jennifer Langer, Beauftragte der Stadt Stuttgart für die Belange von Menschen mit Behinderung, Dr. Alexandra Sußmann, Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration und Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung tauschten sich mit Beteiligten des Vorzeigemodells „inklusive Arbeitsplätze bei der Stadt Stuttgart“ aus. Gruppenbild
  • Menschen mit Behinderungen

Fischer besucht Stuttgarter Rathaus und Landesmuseum Württemberg

Minister Strobl spricht im Bundesrat
  • Bundesrat

Gesetz zum Staatsangehörig­keitsrecht im Bundesrat

Ein Zaun steht vor der Synagoge der Israelitischen Religionsgemeinschaft in Stuttgart. (Bild: Sebastian Gollnow / dpa)
  • Schule

Schulwettbewerb „Jüdisches Leben in Deutschland“ gestartet

// //