Ausbildung

Neues Ausbildungsbündnis unterzeichnet

Gruppenbild mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Bild: Staatsministerium Baden-Württemberg)

Die Landesregierung hat zusammen mit Kammern und Verbänden das „Bündnis zur Stärkung der beruflichen Ausbildung und des Fachkräftenachwuchses 2019 bis 2022“ unterzeichnet. Für Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist es ein gemeinsames Bündnis für die Zukunft der Jugend, der Unternehmen und damit des ganzen Landes.

„Wir wollen eine moderne und zukunftsfeste Ausbildung. Dafür hat Baden-Württemberg gute Voraussetzungen. Und die Arbeit unseres Ausbildungsbündnisses Baden-Württemberg hat in den vergangen Jahren bereits entscheidend hierzu beigetragen“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann anlässlich der Unterzeichnung des neuen „Bündnis zur Stärkung der beruflichen Ausbildung und des Fachkräftenachwuchses 2019 bis 2022“. „Gemeinsam schmieden die Partner ein neues Bündnis für die Zukunft unserer Jugend, unserer Unternehmen und damit unseres ganzen Landes. Denn eine Ausbildung ist eine gleichwertige Alternative zum Studium, die viele Möglichkeiten eröffnet. Mit Verdienstmöglichkeiten, die sich in vielen Fällen mit denen eines Akademikers messen können.“

Chancen der Digitalisierung in Berufsausbildung

„Fachkräftesicherung und Digitalisierung zählen derzeit zu den Top-Themen der Südwestwirtschaft. Wir müssen die Chancen der Digitalisierung in der Berufsausbildung noch stärker nutzen. Denn nur wenn die Fachkräfte von morgen auch die entsprechenden Qualifikationen mitbringen, kann unseren Unternehmen die digitale Transformation erfolgreich gelingen“, erklärte die Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. „Außerdem muss es uns gelingen, dass mehr Jugendliche nach der Schule direkt eine Berufsausbildung beginnen.“ Die erfolgreiche Neugestaltung des Übergangs Schule-Beruf solle deshalb auf zusätzliche Regionen im Land ausgeweitet werden, kündigte Dr. Hoffmeister-Kraut an. „Unsere Unternehmen brauchen dringend Fachkräftenachwuchs. Dazu tragen wir mit dem neuen Ausbildungsbündnis bei.“

Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Ausbildung

„Mit der Verlängerung des Bündnisses wollen wir die duale Ausbildung künftig noch attraktiver machen und den Jugendlichen im Land weitere berufliche Möglichkeiten aufzeigen. Die Gleichwertigkeit der beruflichen und akademischen Bildung soll in Zukunft für alle Jugendlichen und deren Eltern wieder eine Selbstverständlichkeit sein“, sagt Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann. Dabei freut sie sich über die bisherigen Erfolge des Bündnisses: „Seit dem Start des Bündnis haben wir die berufliche Orientierung an den Schulen wesentlich gestärkt, unter anderem mit dem Schulfach ‚Wirtschaft/Berufs- und Studienorientierung‘ sowie dem Tag der beruflichen Orientierung. Unsere Bemühungen zeigen Erfolge: Seit 2015 ist die Zahl der Ausbildungsverträge um 2,8 Prozent gestiegen. Dies zeigt ganz deutlich, dass wir dem gesellschaftlichen Trend zum Studium etwas entgegensetzen können. Hier setzt das Bündnis an und hier wollen wir weitermachen.“

Das System der beruflichen Bildung ist für Deutschland und Baden-Württemberg von großer Bedeutung. Es ist am Bedarf der Wirtschaft orientiert und stellt sicher, dass die Ausbildungsberufe laufend an den technologischen Fortschritt und den wirtschaftlichen Strukturwandel angepasst werden können. Die Zahl der ausbildungsinteressierten Jugendlichen liegt im Land seit Jahren stabil bei über 105.000 Personen jährlich. Auch in der neuen Bündnisperiode von 2019 bis 2022 wollen die Bündnispartner die Berufsausbildung zukunftsfest, integrativ und inklusiv gestalten, die hohe Attraktivität der beruflichen Ausbildung sichern sowie die Qualität der beruflichen Ausbildung weiter fördern.

Die Vereinbarung wurde seitens der Landesregierung unterzeichnet von Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, der Ministerin für Kultus, Jugend und Sport Dr. Susanne Eisenmann, der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Theresia Bauer und dem Minister für Soziales und Integration Manne Lucha. Zudem unterschrieben die Vizepräsidentin des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags Marjoke Breuning, der Präsident der Arbeitgeber Baden-Württemberg Dr. Rainer Dulger, der Präsident des Baden-Württembergischen Handwerkstags Rainer Reichhold, der Vorstand des Landesverbands der Freien Berufe Baden-Württemberg Dr. Torsten Tomppert, der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Baden-Württemberg Martin Kunzmann, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit Christian Rauch, der Präsident des Städtetags Baden-Württemberg Dr. Peter Kurz, der Präsident des Landkreistages Baden-Württemberg Joachim Walter und vom Gemeindetag Baden-Württemberg Harald Burkhart.

Sieben Themenschwerpunkte

Für die kommenden Jahre hat das neue Bündnis drei zentrale wirtschafts- und gesellschaftspolitische Herausforderungen erkannt: die digitale Transformation der Wirtschaft, die Attraktivität der beruflichen Ausbildung und deren Gleichwertigkeit mit der akademischen Bildung sowie eine bessere Passung von Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt. Die Partner des neuen Ausbildungsbündnisses haben sich dabei auf sieben Themenschwerpunkte verständigt, die jeweils mit verschiedenen Maßnahmen konkretisiert werden:

  1. Berufsausbildung 4.0 umsetzen
  2. Qualität der Berufsausbildung stärken
  3. Mehr junge Menschen für die Berufsausbildung gewinnen
  4. Chancen der Berufsausbildung aufzeigen
  5. Berufliche Orientierung systematisch umsetzen
  6. Neugestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf flächendeckend ausbauen
  7. Passgenaue Unterstützung zur Berufsausbildung anbieten

Das Bündnis hat sich bereits in den vergangenen Jahren zu einer Plattform des kontinuierlichen Dialogs für eine leistungsfähige berufliche Ausbildung entwickelt. Schon in den Jahren 2015 bis 2018 wurden gemeinsam Maßnahmen ergriffen, um die berufliche Ausbildung zu stärken. Das ehrgeizige Ziel, das gemeinsam erarbeitete Reformkonzept für den Übergang Schule-Beruf in der Hälfte aller Stadt- und Landkreise umzusetzen, konnte weitestgehend erreicht werden. Mit dem gemeinsam erarbeiteten „Landeskonzept Berufliche Orientierung Baden-Württemberg“ wurde die systematische Berufliche Orientierung in Baden-Württemberg fest im Schulalltag verankert. Der hohen Zuwanderung im Jahre 2015 trugen die Partner des Ausbildungsbündnisses schon frühzeitig Rechnung. So wurde eine Reihe von Maßnahmen vereinbart, die zur erfolgreichen Integration beigetragen haben.

Bündnis zur Stärkung der beruflichen Ausbildung und des Fachkräftenachwuchses 2019 bis 2022 (PDF)

Gesamtbilanz des „Bündnis zur Stärkung der beruflichen Ausbildung und des Fachkräftenachwuchses 2015 bis 2018“ (PDF)

Mediathek: Bilder zum Herunterladen

Weitere Meldungen

Ein Rettungswagen fährt mit Blaulicht. (Foto: © dpa)
  • Rettungsdienst

Neufassung des Rettungsdienstgesetzes auf den Weg gebracht

Zwei Polizeibeamte bei einer Streife.
  • Sicherheit

Positive Bilanz beim siebten länderübergreifenden Sicherheitstag

Deutscher Pavillon auf der Kunstbiennale Venedig 2024
  • Kunst und Kultur

Deutscher Pavillon auf der Biennale Venedig eröffnet

Euro-Banknoten und -Münzen
  • Haushalt

Rechtsgutachten zur Haushaltspraxis im Land

Schüler während des Unterrichts im Klassenraum (Foto: Patrick Seeger dpa/lsw)
  • Schule

Direkteinstieg auf alle Lehrämter ausgeweitet

Breisgau-S-Bahn im Landesdesign (bwegt)
  • Schienenverkehr

Zuverlässigkeit auf der Breisgau-S-Bahn wird verbessert

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. April 2024

Zwei junge Frauen zeigen auf den Monitor und diskutieren gemeinsam über die Präsentation am Computer.
  • Fachkräfte

Landesregierung startet Fachkräfteinitiative

Eine Abiturienten des Spohn-Gymnasiums läuft an einem Schild mit der Aufschrift „Abitur - Bitte Ruhe!“ vorbei.
  • Schule

Abiturprüfungen 2024 starten

Autos fahren in Stuttgart (Foto: © dpa)
  • Verkehr

Statt Fahrverbote wirksame Maßnahmen für weniger CO2-Ausstoß

In einer braunen Biomülltonne liegen Lebensmittel.
  • Ernährung

Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung

Porträtbild von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Reise mit Handwerksdelegation nach Polen

Polizist des Polizeipräsidiums Freiburg auf Streife.
  • Sicherheit

Aktionstag zur Bekämpfung von Straftaten im öffentlichen Raum

Über einem Modell eines Konferenzraums steht der Text „Popup Labor Baden-Württemberg – Machen Sie mit!“
  • Innovation

„Popup Labor BW“ in Neresheim und Heidenheim

Ein Schüler nimmt am Unterricht mit Hilfe von einem Laptop teil.
  • Schule

Digitaler Arbeitsplatz für Lehrkräfte startet

Mit einem digitalen Lasergeschwindigkeitsmessgerät wird der Verkehr auf der Autobahn A5 bei Müllheim überwacht. (Foto: dpa)
  • Verkehrssicherheit

Europaweiter Speedmarathon

Gruppenfoto im Freien vor Hospitalhof in Stuttgart: Teilnehmende der 67. Konferenz der Beauftragten von Bund und Ländern für die Belange von Menschen mit Behinderungen
  • Menschen mit Behinderungen

67. Treffen der Behindertenbeauftragten von Bund und Ländern

Dr. Renate Kaplan
  • VERWALTUNG

Neue Leitung beim Finanzamt Biberach

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und der lombardische Staatssekretär für internationale Angelegenheiten Raffaele Cattaneo (rechts)
  • Europa

Land übergibt Präsidentschaft der „Vier Motoren für Europa“

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
  • Förderung

Beteiligungsverfahren zur Gestaltung des EFRE nach 2027

Ein Traktor mäht  in Stuttgart eine Wiese, im Hintergrund sieht man den Fernsehturm. (Bild: dpa)
  • Landwirtschaft

Zeitnahe Zahlung ausstehen­der Fördergelder für Landwirte

Portraitaufnahme Herr Döhring
  • Verwaltung

Neue Leitung beim Finanzamt Ettlingen

Polizisten im Gespräch
  • Sicherheit

Sicherheitsbericht 2023 vorgestellt

Eine Mitarbeiterin der Kunsthalle Mannheim steht im Atrium vor der digitalen Monitor-Wand „Collection Wall“ und betrachtet ein Kunstwerk. Auf dem Touchscreen können Besucher interaktiv einen Blick in die Sammlung und auch ins sonst verborgene Depot werfen (Bild: picture-alliance/Uwe Anspach/dpa).
  • Kunst und Kultur

Zwölf nichtstaatliche Museen gefördert

Ein Stempel mit der Aufschrift "Bürokratie" liegt auf Papieren.
  • Wirtschaft

Nachbesserungen bei Büro­kratieentlastung gefordert

// //