Armutsbekämpfung

Neuer GesellschaftsReport vorgestellt

Silhouetten von Menschen in verschiedenen Lebenslagen

Baden-Württemberg ist ein vergleichsweise reiches Bundesland, doch auch hierzulande gibt es Armut. Der neue GesellschaftsReport BW zur politischen und gesellschaftlichen Teilhabe von Armutsgefährdeten in Baden-Württemberg zeigt, dass sich regelmäßige soziale Kontakte positiv auf die politische und zivilgesellschaftliche Teilhabe von armutsgefährdeten Menschen auswirken.

Regelmäßige soziale Kontakte wirken sich positiv auf die politische und zivilgesellschaftliche Teilhabe von armutsgefährdeten Menschen in Baden-Württemberg aus. Zu diesem Ergebnis kommt der von Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha vorgestellte zweite GesellschaftsReport BW des Jahres 2019. Generell beteiligen sich armutsgefährdete Menschen in Baden-Württemberg weniger politisch und treffen seltener Personen aus ihrem Bekanntenkreis, der Familie oder der Nachbarschaft. 

„Baden-Württemberg ist ein vergleichsweise reiches Bundesland, doch auch hierzulande gibt es Armut. Wir dürfen deshalb nicht nachlassen, aktiv und gemeinsam dagegen vorzugehen. Gesellschaftliche Teilhabe muss unabhängig vom Einkommen möglich sein“, sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha anlässlich der Vorstellung des Reports. Zeitgleich wurden zwei neue Förderaufrufe veröffentlicht, um Präventionsnetzwerke gegen Kinderarmut aufzubauen und Projekte zur besseren Teilhabe armutsgefährdeter Menschen zu fördern. Dabei unterstützt das Land Kommunen, Sozial- und Wohlfahrtsverbände und andere Organisationen der Zivilgesellschaft mit insgesamt 500.000 Euro.

Der aktuelle GesellschaftsReport BW zeigt, dass Armutsgefährdung oft mit eingeschränkten gesellschaftlichen Möglichkeiten zur Teilhabe und schlechterer sozialer Integration einhergeht. Dies schränkt die Lebensqualität und Selbstverwirklichung der Betroffenen ein und tangiert die politische Repräsentation ihrer Interessen. Beispiele aus der Praxis verdeutlichen, welche Rolle Vernetzungsmöglichkeiten spielen, um sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen. Zudem hat die verfügbare Zeit, die vor allem bei Haushalten mit Kindern limitiert ist, Einfluss auf die Beteiligung. Kinder im Haushalt wirken bei Armutsgefährdeten hemmend, bei nicht Armutsgefährdeten hingegen unterstützend auf die politische und zivilgesellschaftliche Partizipation.

Förderaufrufe zur Teilhabe von Armutsgefährdeter und Präventionsnetzwerke gegen Kinderarmut

Die heute veröffentlichten Förderaufrufe sind eine direkte Konsequenz aus den Ergebnissen des GesellschaftsReports. Gefördert werden Projekte, die armutsgefährdete Menschen entsprechend ihrer Interessen und Fähigkeiten beteiligen und deren gegenseitigen Austausch und Vernetzung ermöglichen. Die Projekte sollen herkunftsbedingte Bildungs- und Beteiligungsunterschiede kompensieren, indem sie unter anderem über Strukturen, Prozesse und Möglichkeiten von Teilhabe informieren. 

Auch für Kinder in Baden-Württemberg ist das Thema Teilhabe und Beteiligung relevant: Sie sind deutlich stärker von Armut betroffen als die Gesamtbevölkerung. Das Zusammenwirken in zentralen Präventionsketten vor Ort, die die Kinder und ihre Familien mit konkreten, lebensnahen und kostengünstigen Angeboten erreichen, können von Armut beeinträchtigte Startbedingungen verbessern. Das Ministerium unterstützt die Einrichtung solcher Netzwerke gegen Kinderarmut an verschiedenen Standorten.

„Arme Kinder haben schlechtere Chancen und dadurch oftmals schlechtere Bildungsabschlüsse, sodass sich prekäre Lebensverhältnisse häufig vererben. Unser Förderaufruf zur Kinderarmut ist daher erst der Anfang einer neuen, umfassenden Strategie, die das Ministerium für Soziales und Integration derzeit unter dem Titel ‚Starke Kinder‘ vorbereitet“, so Minister Lucha abschließend.

GesellschaftsReport BW 2019

Sozialministerium: GesellschaftsReport BW 2019 „Politische und gesellschaftliche Teilhabe von Armutsgefährdeten“ (PDF)

Sozialministerium: Förderaufrufe

Gesellschaftsmonitoring Baden-Württemberg: Armut und Reichtum

Die aktuell vorliegenden Daten aus dem Jahr 2017 bilden anhand von 40 Indikatoren die soziale Lage von Menschen in Baden-Württemberg ab. Inhaltlich knüpfen diese somit an den „Ersten Armuts- und Reichtumsbericht Baden-Württemberg“ an.

Gesellschaftsmonitoring Baden-Württemberg: Basisinformationen Armut und Reichtum 2017 (PDF)

Weitere Meldungen

Ein Mann dreht einen Joint mit Marihuana. (Foto: dpa)
  • Bundesrat

Geplante Legalisierung von Cannabis

Ein Apotheker holt eine Medikamentenverpackung aus einer Schublade in einer Apotheke.
  • Bundesratsinitiative

Verbesserung der Arzneimittelversorgung gefordert

Stethoskop vor farbig eingefärbtem Kartenumriss von Baden-Württemberg mit Schriftzug: The Ländarzt - Werde Hausärztin oder Hausarzt in Baden-Württemberg
  • Gesundheitsberufe

Bewerbungsfrist für Landarztquote endet

Die Bewohnerin (r) einer Wohngemeinschaft für Senioren unterhält sich bei Kaffee und Kuchen mit ihren Gästen (Bild: © dpa).
  • Ältere Menschen

Altersarmut auch in Baden-Württemberg

Zwei Kinder spielen Fußball auf einem Fußballplatz.
  • Gemeinnützige Vereine

Höchstgrenze für Vereinsbeiträge angehoben

Stadtgarten in Gerabronn
  • Städtebau

Stadtmitte in Gerabronn erfolgreich erneuert

Ein Mädchen mit Downsyndrom lebt mit ihrer Mutter in einem Mehrgenerationenhaus (Symbolbild, © dpa).
  • Menschen mit Behinderungen

Welt-Down-Syndrom-Tag 2024

Bildercollage: Minister Manne Lucha an Redepult, vor Publikum und bei Podiumsdiskussion.
  • Kinder und Jugendliche

Kinderschutz-Konzepte im Land bespielhaft für Europa

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
  • Startup BW

Auftakt des Female Founders FINANCING Forums

Wegweiser mit Schildern „Würde“, „Gleichberechtigung“, „Antidiskriminierung“ und „Anerkennung“ auf der Stuttgarter Königstraße.
  • Antidiskriminierung

Online-Umfrage zu Diskriminierung gestartet

Modernisierung des Hallenbads in Süßen
  • Sportstätten

Land fördert Sanierung kommunaler Sportstätten

Kinder spielen im Kindergarten (Bild: © dpa).
  • Frühkindliche Bildung

105 Millionen Euro für Ausbau von Kita-Betreuungsplätzen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 19. März 2024

Blick auf die Weinberge und Baden-Baden
  • Ländlicher Raum

Impulse für einen zukunfts­fähigen ländlichen Raum

Eine Altenpflegerin spricht mit Senioren in einer Pflege-Wohngemeinschaft für Demenzkranke.
  • Soziales

Land erhöht Pro-Kopf-Förderung des Freiwilligen Sozialen Jahres

Eine Grundschullehrerin erklärt Schülerinnen und Schülern Aufgaben.
  • Schule

Grünes Licht für Startchancen-Programm an Schulen im Land

Schüler warten auf ihr Mittagessen, im Vordergrund stehen Teller mit geschnittenem Gemüse. (Foto: dpa)
  • Ernährung

BeKi-Zertifikat für Kinder-und Familienzentrum

Eine Kinderärztin untersucht einen kleinen Jungen mit einem Stethoskop (Bild: © dpa).
  • Öffentlicher Gesundheitsdienst

Gleichberechtigte gesundheit­liche Versorgung von Kindern

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Frau und Beruf

Mentorinnen-Programm für Migrantinnen startet wieder

Gruppenbild auf Treppe vor Landtag Baden-Württemberg: Sozialminister Manne Lucha mit Vertreterinnen und Vertretern der sechs „Housing First“-Modellprojekte.
  • Soziales

Sechs „Housing First“-Modellprojekte starten

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
  • Start-up BW

„Semanux“ im Landesfinale des Start-up-Wettbewerbs

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 12. März 2024

Ein Mann dreht einen Joint mit Marihuana. (Foto: dpa)
  • Sicherheit

Unions-Innenminister prüfen Klage zu Cannabislegalisierung

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Forschung

Forschung und Innovation am Oberrhein

Ein Thermometer zeigt fast 36 Grad Celsius an. (Bild: © Patrick Pleul / dpa)
  • Klimawandel

Gesundheit bei Hitzeaktionsplänen im Fokus

// //