Strategiedialog Automobilwirtschaft

Neue Studie und Förderprogramm zu innovativen Mobilitätslösungen

Gruppenbild InKoMo 4.0 (Bild: © Innenministerium)

Bei der dritten Lenkungskreissitzung des Strategiedialogs Automobilwirtschaft Baden-Württemberg hat Digitalisierungsminister Thomas Strobl die Wichtigkeit strategischer Allianzen zwischen Mobilitätswirtschaft und Kommunen betont.

„Die Automobilbranche steht vor den größten technologischen Umbrüchen ihrer Geschichte. Digitalisierung, Elektromobilität und autonomes Fahren stellen das bestehende Geschäftsmodell der deutschen Automobil- und Zulieferbranche infrage. Die Landesregierung packt den Strukturwandel in der Automobilindustrie im engen Schulterschluss mit der Mobilitätswirtschaft und den Kommunen an. Dazu gehen wir neue Wege und wollen über strategische Partnerschaften moderne Mobilitätslösungen überall in Baden-Württemberg auf den Weg bringen“, betonte Digitalisierungsminister Thomas Strobl während der dritten Lenkungskreissitzung des Strategiedialogs Automobilwirtschaft Baden-Württemberg im Themenfeld der Digitalisierung. 

„Car-Sharing, Ride-Sharing, E-Bus und teilautonome Fahrzeuge sind vielerorts im Gespräch, aber meist weitab jeder Realisierungschance“, erklärte Gudrun Heute-Bluhm, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags Baden-Württemberg. „Wir wollen eine Bündelung gleichgelagerter kommunaler Interessen erreichen. Ziel ist es, den baden-württembergischen Unternehmen weitere kommunale Kunden zuzuführen und die Erprobung innovativer Lösungen in unserem Bundesland wirtschaftlich attraktiver zu gestalten. Bisher scheitern solche Projekte oft an Geld, Mut oder Phantasie. Auch die Unternehmen der klassischen Automobilwirtschaft können sich untereinander vernetzen und durch verstärkte Anbindung an die Mobilitätswirtschaft ganz neue, bis dato uninteressante Kunden gewinnen.“ 

Lutz Meschke, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand Finanzen und IT bei Porsche, betonte: „Die Digitalisierung verändert alle Bereiche der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – und zwar mit massiver Geschwindigkeit. Das fordert uns alle und macht ein gemeinsames Vorgehen notwendig, sowohl branchenübergreifend als auch überparteilich. Politik und Wirtschaft, beide müssen ihre jeweiligen Kompetenzen einbringen. Nur gemeinsam können wir es schaffen, dass Baden-Württemberg auch in Zukunft die Nummer Eins in Sachen Mobilität sein wird.“

Innovationspartnerschaften zwischen Kommunen und der Mobilitätswirtschaft 4.0

„Wir brauchen eine kritische Masse von Regionen mit entsprechenden Angeboten und natürlich Bürgerinnen und Bürger, die diese Angebote nutzen. Deshalb haben wir gemeinsam mit den Kommunalen Spitzenverbänden eine strategische Partnerschaft InKoMo 4.0 ins Leben gerufen. Mit dem Projekt werden Anbieter von Mobilitätslösungen mit Kommunen vernetzt, um neue Angebote in dem Bereich zu entwickeln und umzusetzen. Das können digitale Mobilitätsassistenten sein, die unterschiedliche Mobilitätsangebote wie Bahnverbindungen oder Taxi-Fahrten bündeln. Denkbar ist aber auch, dass sich Kommunen, die das autonome Fahren erproben, stärker vernetzten, um voneinander zu lernen“, erläuterte Strobl.

Geschäftsstelle als zentrale Anlaufstelle für digitale Mobilität 

Bereits im April 2018 wurde eine Geschäftsstelle beim Städtetag Baden-Württemberg als zentrale Anlaufstelle für Innovationen in der Mobilität eingerichtet. Kommunen und die Mobilitätswirtschaft werden von der Interessenbekundung bis zur Umsetzung von Mobilitätslösungen beraten und fachlich begleitet.

Neue Studie zeigt großes Investitions- und Innovationsinteresse 

Der Städtetag Baden-Württemberg hat für InKoMo 4.0 eine Studie beauftragt. Darin werden die Stärken und Schwächen des Innovationstandorts Baden-Württemberg bei digitaler Mobilität analysiert. Konkret: Es wurden die Mobilitätsbedarfe der Kommunen sowie die Angebote der heimischen Mobilitätswirtschaft systematisch erfasst. „Die Studie ‚Digitale Mobilität in Kommunen‘ bestätigt: Unsere Kommunen haben einen starken Innovationswillen bei digitaler Mobilität und wollen dafür auch Geld in die Hand nehmen. Das ist eine Chance für unsere Mobilitätswirtschaft, ihre Produkte und Dienstleitungen schnell auf die Straße zu bringen und technisch weiterzuentwickeln“, stellte der Digitalisierungsminister fest.

Darüber hinaus formuliert die Studie Handlungsempfehlungen, die von der Geschäftsstelle Schritt für Schritt umgesetzt werden sollen. „Vielen Kommunen sind innovative Lösungen im Bereich der Mobilität noch nicht bekannt. Die Geschäftsstelle wird die Kommunen deshalb umfassend informieren. Dazu setzen wir unter anderem auf sogenannte Matchmaking-Veranstaltungen in Stuttgart, Heidelberg, Freiburg, Ulm und Heilbronn. In moderierten Workshops werden die Kommunen mit passenden Mobilitätsanbietern zusammengebracht, um Lösungen für konkrete Mobilitätsbedürfnisse zu erarbeiten. Rund 128 Kommunen und Vertreter aus der Mobilitätswirtschaft konnten wir mit ‚Matchmakings‘ bereits erreichen“, ergänzte Heute-Bluhm.

Neues Förderprogramm zur digitalen Mobilität in Kommunen 

Die Studie kommt auch zu dem Ergebnis, dass ein öffentliches Finanzierungsangebot für Anbieter digitaler Mobilitätslösungen in der Wachstumsphase fehlt. Diese Finanzierungslücke kann nun mit dem neuen Förderprogramm geschlossen werden. Mit einem Fördervolumen von 2,8 Mio. Euro wollen wir dabei helfen, Produkte und Dienste zur Marktreife zu bringen. „Mit unserem Finanzierungsangebot schließen wir eine Finanzierungslücke im Innovationsprozess digitaler Mobilität. Wir sorgen so nicht nur dafür, neue Angebote auf die Straße zu bringen. Wir helfen gleichzeitig auch unseren heimischen Unternehmen, zu etablierten Anbietern innovativer Mobilitätslösungen heranzuwachsen“, erklärte Minister Thomas Strobl. Das neue Förderprogramm ist ab heute auf digital-bw.de veröffentlicht.

„Wir wollen eine moderne, zukunftsgerichtete Infrastruktur in Baden-Württemberg voranbringen. Für ein Flächen- und Technologieland wie unseres ist dies entscheidend wichtig - und für unsere heimische Wirtschaft freilich auch. Daher investieren wir mehr als jede Vorgängerregierung in den Breitbandausbau – mehr als 90 Prozent werden jetzt von Bund und Land damit gefördert, um das schnelle Interne auch schnell in die Fläche zu bringen“, erklärte Digitalisierungsminister Thomas Strobl. Lutz Meschke fügte hinzu: „Auch bei 5G müssen wir alles unternehmen, um schnell einen flächendeckenden Rollout hinzubekommen. Das ist essentiell für autonomes Fahren und die Industrie 4.0. Nur so kann die Zukunft der Mobilität am Standort Deutschland stattfinden.“

Weiterführende Informationen

Das Projekt InKoMo 4.0 ist ein Projekt in der Themensäule „Digitalisierung“ des Strategiedialogs Automobilwirtschaft der Landesregierung. Im Hinblick auf die politische Zielsetzung, Baden-Württemberg zum Mobilitätsland Nummer eins weiterzuentwickeln, erarbeiten Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Arbeitnehmer-verbände, Verbraucherverbände, Umweltverbände und Bürgergesellschaft im engen Schulterschluss Maßnahmen, Konzepte und Projekte. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Strategiedialogs Automobilwirtschaft.

Innenministerium: Digitale Mobilität in Kommunen (PDF)

Weitere Meldungen

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Industrie

Hoffmeister-Kraut besucht Hannover Messe

Gruppenbild vor dem baden-württembergischen Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe 2024
  • Wirtschaft

Kretschmann besucht Hannover Messe

Aussicht vom Schönbergturm bei Reutlingen.
  • Ländlicher Raum

Studie zur Wirtschaftsentwicklung im Ländlichen Raum

Ein Verkehrsschild mit Tempo 30 und darunter dem Hinweis: „22 bis 6 h Lärmschutz“
  • Lärm

Tempo 30 gegen Straßenlärm

Gruppenbild mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (vorne, Mitte) und den Ordensprätendentinnen und Ordensprätendenten
  • Auszeichnung

Verdienstorden des Landes an 22 verdiente Persönlichkeiten

Euro-Banknoten und -Münzen
  • Haushalt

Rechtsgutachten zur Haushaltspraxis im Land

Breisgau-S-Bahn im Landesdesign (bwegt)
  • Schienenverkehr

Zuverlässigkeit auf der Breisgau-S-Bahn wird verbessert

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. April 2024

Zwei junge Frauen zeigen auf den Monitor und diskutieren gemeinsam über die Präsentation am Computer.
  • Fachkräfte

Landesregierung startet Fachkräfteinitiative

Polizist der Polizei Baden-Württemberg kontrolliert den Verkehr.
  • Verkehr

Bundesweiter Aktionstag zur Sicherheit im Güterverkehr

Autos fahren in Stuttgart (Foto: © dpa)
  • Verkehr

Statt Fahrverbote wirksame Maßnahmen für weniger CO2-Ausstoß

Porträtbild von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Reise mit Handwerksdelegation nach Polen

Über einem Modell eines Konferenzraums steht der Text „Popup Labor Baden-Württemberg – Machen Sie mit!“
  • Innovation

„Popup Labor BW“ in Neresheim und Heidenheim

Ein Schüler nimmt am Unterricht mit Hilfe von einem Laptop teil.
  • Schule

Digitaler Arbeitsplatz für Lehrkräfte startet

Mit einem digitalen Lasergeschwindigkeitsmessgerät wird der Verkehr auf der Autobahn A5 bei Müllheim überwacht. (Foto: dpa)
  • Verkehrssicherheit

Europaweiter Speedmarathon

RE zwischen Singen und Stuttgart (Gäubahn) - hier zwischen Aistaig und Sulz, im Vordergrund der Neckar (Bild: Deutsche Bahn AG/ Georg Wagner)
  • Schienenverkehr

Land plant deutliche Angebotsverbesserungen auf und zu der Gäubahn

Dr. Renate Kaplan
  • VERWALTUNG

Neue Leitung beim Finanzamt Biberach

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und der lombardische Staatssekretär für internationale Angelegenheiten Raffaele Cattaneo (rechts)
  • Europa

Land übergibt Präsidentschaft der „Vier Motoren für Europa“

Portraitaufnahme Herr Döhring
  • Verwaltung

Neue Leitung beim Finanzamt Ettlingen

Eine Mitarbeiterin der Kunsthalle Mannheim steht im Atrium vor der digitalen Monitor-Wand „Collection Wall“ und betrachtet ein Kunstwerk. Auf dem Touchscreen können Besucher interaktiv einen Blick in die Sammlung und auch ins sonst verborgene Depot werfen (Bild: picture-alliance/Uwe Anspach/dpa).
  • Kunst und Kultur

Zwölf nichtstaatliche Museen gefördert

Ein Stempel mit der Aufschrift "Bürokratie" liegt auf Papieren.
  • Wirtschaft

Nachbesserungen bei Büro­kratieentlastung gefordert

Ländlicher Raum
  • Ländlicher Raum

Abschluss von „CREATE FOR CULTURE“

  • Startup BW

Gewinner des JUNIOR Landeswettbewerbs

Im Energiepark Mainz ist der verdichtete grüne Wasserstoff aus einem Elektrolyseur in Tanks gelagert.
  • Wasserstoff

Ausgestaltung des Wasserstoffkernnetzes

Hand mit Smartphone in der Hand, auf dem Bildschirm sieht man die App TikTok, im Hintergrund ist das Neue Schloss Stuttgart zu sehen
  • Soziale Medien

Finanzministerium startet TikTok-Kanal

// //