Landwirtschaft

Mit den Augen der Kuh die Welt betrachten

Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, steht mit einem Kuhaugensimulator auf dem Kopf im Stall des Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg (Bild: © Thomas Warnack/dpa)
Minister Peter Hauk steht mit einem Kuhaugensimulator auf dem Kopf im Stall des Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg

Das Landwirtschaftliche Zentrum in Aulendorf ist eine Forschungs- und Bildungseinrichtung am Puls der Zeit. Tierwohl- und Klimathemen stehen im Blickfeld. Bei einem Besuch von Landwirtschaftsminister Peter Hauk wurde ein neuer Kuhaugensimulator und ein Methanmessgerät vorgestellt.

„Das Landwirtschaftliche Zentrum in Aulendorf ist als Forschungs- und Bildungseinrichtung am Puls der Zeit. Aktuelle Themen werden aufgegriffen und fundiert bearbeitet“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, anlässlich seines Besuchs des landwirtschaftlichen Zentrums für Rinderhaltung, Grünlandwirtschaft, Milchwirtschaft, Wild und Fischerei Baden-Württemberg (LAZBW) in Aulendorf (Landkreis Ravensburg).

Neuer Kuhaugensimulator

Mit den Augen einer Kuh die Umgebung betrachten, das ist möglich mit dem neuen Kuhaugensimulator, den das LAZBW künftig in der Forschungs- und Bildungsarbeit einsetzen wird. Laufwege in Ställen, der Zugang zum Melk- oder Fressbereich oder Höhenunterschiede beim Stallboden sollen so gestaltet sein, dass sich Kühe frei, ungehindert und vor allem möglichst stressfrei und mit viel Wohlbefinden bewegen können. Um die Umgebung so zu gestalten, dass sich die Tiere wohl fühlen, ist es entscheidend zu sehen, wie Kühe sehen. Hier sind wichtige Erkenntnisse zum Umgang mit Tieren aber auch für die Planung von Ställen zu gewinnen. Mit dem Simulator auf dem Kopf hat der Minister eigene Erfahrungen gesammelt und war beeindruckt über dieses einmalige Erlebnis. „Ich bin überzeugt, dass viele Lehrgangsteilnehmer wichtige Erfahrungen und echte Aha-Erlebnisse haben werden, wenn sie mit dem Simulator durch den Stall gehen. Mit diesen Eindrücken werden künftig auch Ställe im Sinne der Tiere weiter optimiert“, so der Minister.

Methanausstoß beim Wiederkäuen als klimarelevantes Gas messen

Ähnliches gilt für das Methanmessgerät. Methan als klimarelevantes Gas entsteht naturgemäß beim Verdauungsprozess aller Wiederkäuer. Die Mengen, die ein einzelnes Tier beim Wiederkäuen ausstößt, können sehr unterschiedlich sein und hängen von verschiedenen Faktoren ab. Ein ganz wesentlicher Aspekt ist die Futterqualität und die Verdaulichkeit des Futters, auch bestimmte Futterzusätze können den Methanausstoß verringern. Möglicherweise gibt es auch tierindividuelle Unterschiede, die, wenn sie in der Praxis mit vertretbarem Aufwand erfasst werden könnten, auch züchterisch bearbeitet werden könnten. „Mit dem Methanmessgerät, dass die Methangehalte in der Ausatemluft von Kühen messen kann, will das LAZBW einerseits das Problembewusstsein für die Zusammenhänge schaffen, anderseits aber auch in Forschungsarbeiten Lösungsansätze für die landwirtschaftliche Praxis zur Verringerung des Methanausstoßes erarbeiten. Das ist in der heutigen Zeit eine große Herausforderung für Rinderhalter, aber auch eine Notwendigkeit“, betonte der Minister.
 
Beim Rundgang durch den Betrieb konnte sich Peter Hauk zudem darüber informieren, mit welchen baulichen und organisatorischen Maßnahmen versucht wurde, die Folgen des großen Brandes im April 2018 aufzufangen und zu kompensieren. „Ich bin beeindruckt, mit welchen Einsatz die Kollegen in Aulendorf versuchen, trotz verschiedener Behelfslösungen ein qualitativ hochwertiges Bildungsangebot aufrecht zu erhalten. Dafür danke ich allen und spreche Ihnen meine große Anerkennung aus“, lobte der Minister.

Landwirtschaftliches Zentrum Baden-Württemberg

Das Landwirtschaftliche Zentrum für Rinderhaltung, Grünlandwirtschaft, Milchwirtschaft, Wild und Fischerei Baden-Württemberg (LAZBW) mit Hauptsitz in Aulendorf ist mit seinen Fachbereichen und den Themen Rinderhaltung und Milchgewinnung einschließlich Zucht- und Haltungsfragen von Rindern, Grünlandwirtschaft, Futterbau, Futterkonservierung, Milcherzeugung, Milchverarbeitung, Wild- und Fischbiologie thematisch sehr breit gefächert. Insbesondere bildet es bezüglich der Milchviehhaltung von der Futtererzeugung und Fütterung, über die Zucht, Aufzucht und Milcherzeugung bis hin zur Milchverarbeitung die gesamte Kette der Milcherzeugung bis zum Endprodukt ab.
 
Die Standorte der einzelnen Fachbereiche liegen in Aulendorf (Rinderhaltung, Grünlandwirtschaft, Wildforschungsstelle), Langenargen (Fischereiforschungsstelle) und Wangen (Milchwirtschaft, Fachschule für das Molkereiwesen).
 
Das LAZBW ist als Bildungseinrichtung sowohl in der Berufsausbildung als auch in der Erwachsenenfortbildung bei Landwirten und Beratern eine wichtige Adresse in Baden-Württemberg. Durch die Bearbeitung praxisorientierter Forschungsthemen in Verbindung mit einer eigenen Tierhaltung und Landbewirtschaftung werden praxisrelevante Fragestellungen bearbeitet, die Ergebnisse für die Beratung und Bildung aufgearbeitet und in einem breiten Bildungsangebot in die Praxis transferiert. Jährlich nehmen über 300 Auszubildende in den Landwirtschaftlichen Ausbildungsberufen in BW an Überbetrieblichen Ausbildungskursen des LAZBW teil. Dazu kommen über 160 Aus-, Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen für Landwirte sowie Berater und sonstige Interessierte mit weit über 4.000 Teilnehmern.

Landwirtschaftliches Zentrum Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

Hunde im Tierheim. (Bild: Norbert Försterling / dpa)
  • Tierschutz

Land fördert Neubau eines Tierheims in Bad Mergentheim

Ein älteres Paar wandert bei Sonnenschein auf einem Feldweg bei Fellbach zwischen zwei Rapsfeldern hindurch. (Bild: Christoph Schmidt / dpa)
  • Ländlicher Raum

Land fördert Erneuerung ländlicher Wege

Wolf
  • Wolf

Wolf in Lenzkirch überfahren

Schweine
  • Tierhaltung

Nachhaltige und regionale Selbstversorgung mit Schweinefleisch

In einer braunen Biomülltonne liegen Lebensmittel.
  • Ernährung

Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
  • Förderung

Beteiligungsverfahren zur Gestaltung des EFRE nach 2027

Ein Traktor mäht  in Stuttgart eine Wiese, im Hintergrund sieht man den Fernsehturm. (Bild: dpa)
  • Landwirtschaft

Zeitnahe Zahlung ausstehen­der Fördergelder für Landwirte

Ländlicher Raum
  • Ländlicher Raum

Abschluss von „CREATE FOR CULTURE“

Unterer Stammabschnitt der Großvatertanne im ehemaligen Bannwald Wilder See in der Kernzone des Nationalparks Schwarzwald
  • Nationalpark Schwarzwald

Verhandlungen zum Tausch von Waldflächen

Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)
  • Wolf

Aufnahmen zeigen Wolf im Landkreis Böblingen

Feldweg
  • Ländlicher Raum

Land fördert Flurneuordnungen im Neckar-Odenwald-Kreis

Ein Winzer schüttet Trollinger-Trauben in einen großen Behälter. (Foto: dpa)
  • Weine

Sechs Sommerweine ausgezeichnet

Isabel Kling und Grit Puchan
  • Personalie

Neue Ministerialdirektorin im Ministerium Ländlicher Raum

Spargel, Kartoffeln und Sauce Hollandaise auf einem Teller
  • Ernährung

Ostern feiern mit regionalen Produkten

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (rechts) unterhält sich während eines Besuchs der Universität Stuttgart mit Stella Asmanidou (links), Doktorandin im 3R-US-Netzwerk.
  • Tierschutz und Forschung

Weniger Tierversuche in der Biomedizin

Gefärbte Eier stehen in einer Palette (Foto: © dpa)
  • Tierschutz

Tierschutz an Ostern

Gefärbte Eier stehen in einer Palette (Foto: © dpa)
  • Verbraucherschutz

Lebensmittelüberwachung kontrolliert österliche Produkte

Weiblicher Luchs Finja auf dem Weg in ihre neue Heimat, den Nordschwarzwald
  • Tierschutz

Erste Luchskatze hat sich ihren neuen Lebensraum erschlossen

Stethoskop vor farbig eingefärbtem Kartenumriss von Baden-Württemberg mit Schriftzug: The Ländarzt - Werde Hausärztin oder Hausarzt in Baden-Württemberg
  • Gesundheitsberufe

Bewerbungsfrist für Landarztquote endet

Nadelbäume ragen bei Seebach am Ruhestein in den Himmel. (Bild: picture alliance/Uli Deck/dpa)
  • Forst

Internationaler Tag des Waldes 2024

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
  • Ländlicher Raum

Studie zur Kultur- und Kreativwirtschaft

Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)
  • Wolf

Zwei bestätigte Wolfssichtungen

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
  • Energie

Biogas als zentraler Energieträger der Zukunft

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 19. März 2024

Blick auf die Weinberge und Baden-Baden
  • Ländlicher Raum

Impulse für einen zukunfts­fähigen ländlichen Raum

// //