Wissenschaftsministerin Theresia Bauer hat heute (9. September) die Andrássy-Universität Budapest besucht und an der Eröffnung des Akademischen Jahres 2011/12 teilgenommen. Im Rahmen Ihrer Festrede überreichte sie fünf Stipendiaten der Baden-Württemberg Stiftung ihre Diplomurkunden. Die Ministerin führte darüber hinaus Gespräche mit den örtlichen Hochschulvertretern, allen voran Rektor Professor Dr. András Masát, Botschaftsvertretern sowie den weiteren Partnern des Kooperationsprojekts.
„Die Andrássy-Universität Budapest führt herausragende Studierende und Wissenschaftler aus Ungarn, den deutschsprachigen Ländern und den Staaten Mittel- und Osteuropas zusammen. Sie ist damit ein Ort gelebter europäischer Integration und kann als Modellprojekt für erfolgreiche europäische Zusammenarbeit in der Wissenschaft gelten“, sagte Ministerin Bauer anlässlich ihres Besuchs.
Der Entwicklung binationaler integrierter Studiengänge mit Doppeldiplom und der gemeinsame Doktorandenausbildung komme, so Bauer, eine besondere Bedeutung zu. Baden-Württemberg engagiere sich deshalb auch in Zukunft aus vollster Überzeugung für den Fortbestand und Ausbau der einzigen deutschsprachigen Universität außerhalb des deutschen Sprachraums. Als solcher komme ihr auch eine wichtige Rolle im Rahmen der europäischen Strategie für den Donauraum zu.
Im Rahmen der baden-württembergischen Beteiligung wirke die Universität Heidelberg an der Konzeption und Durchführung des Studiengangs „Vergleichende Staats- und Rechtswissenschaften (VSR)“ mit. Hierzu seien zwei Professoren aus Heidelberg entsandt. Gleichzeitig würden insgesamt bis zu zehn Stipendien für deutschsprachige Studierende vergeben und Bibliothekskosten übernommen. Der Fortbestand dieser Maßnahmen sei auch in den kommenden Jahren gesichert, so die Ministerin.
Die deutschsprachige Andrássy-Universität Budapest ist eine ungarische Einrichtung. Baden-Württemberg, Bayern, Österreich, die Schweiz und die Bundesrepublik durch das Auswärtige Amt sind die deutschsprachigen Partner der Universität. Sie wurde 2002 gegründet und bildet besonders qualifizierte Studierende mit Hochschulabschluss für nationale, internationale und europäische Institutionen und die Wirtschaft aus. Studiensprache ist Deutsch; der postgraduale Aufbaustudiengang LL.M. an der juristischen Fakultät ist auf zwei Jahre ausgelegt. Die derzeit rund 150 Studierenden stammen zu je einem Drittel aus Ungarn, Mittel- und Osteuropa und dem deutschsprachigen Raum. Partneruniversität und Mittelverwalter in Baden-Württemberg ist die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Die Baden-Württemberg Stiftung finanziert das Projekt seit 2002 mit durchschnittlich 360. 000 Euro pro Jahr.
Neben der Entsendung der Professoren, bezahlt die Baden-Württemberg Stiftung Verwaltungsgebühren und widmet jährlich bis zu zehn Stipendien dem Austausch mit der Andrássy-Universität. Die deutschsprachigen Partneruniversitäten der Andrássy-Universität sind Heidelberg, Bayreuth, Passau, Wien, Graz und St. Gallen.
Quelle:
Ministerium fuer Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg