„Nachhaltige Milchviehhaltung ist ein Garant zur Erhaltung des Grünlandes. Und mit einem Anteil von über 30 Prozent an den Verkaufserlösen der Landwirtschaft ist die Rinderhaltung und Milcherzeugung in Baden-Württemberg auch wirtschaftlich von herausragender Bedeutung“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, am Dienstag (30. August) während seiner Sommertour in Oberschwaben. Ein Milchviehbetrieb müsse sich kontinuierlich neuen Herausforderungen stellen. „Neben Themen wie Unternehmensführung, Qualitätsmanagement und Lebensmittelsicherheit erlangen in der Milchviehhaltung Themen wie Marktorientierung und ökologische Nachhaltigkeit immer größere Bedeutung. Für diese Aufgaben müssen die Milchbauern durch eine qualifizierte Aus-, Fort- und Weiterbildung wie auch durch gute Beratungsangebote und Netzwerke gerüstet werden“, so Bonde.
Das EU-Projekt Dairyman (Dairy Management), an dem sich der Milchviehbetrieb Zembrod in Berg (Landkreis Ravensburg) und das Landwirtschaftliche Zentrum (LAZBW) in Aulendorf beteiligen, leiste einen wertvollen Beitrag, um die Milchwirtschaft ökologisch und kosteneffizient auszurichten. Der Minister informierte sich bei beiden Einrichtungen vor Ort über den Projektverlauf.
Das LAZBW sei der einzige Projektpartner aus Deutschland. „Mit dem LAZBW Baden-Württemberg haben wir ein breit ausgerichtetes Kompetenzzentrum für alle Fragen der Milcherzeugung - von der Grünlandbewirtschaftung über die Milchviehhaltung und die Milcherzeugung bis hin zur Qualitätssicherung der Milchprodukte. Diese Abbildung der kompletten Produktionskette auf dem Gebiet der Milch ist bundesweit einmalig. Dabei kommt der Aus-, Fort- und Weiterbildung wie auch der angewandten Forschung eine zentrale Bedeutung zu“, lobte Bonde.
Hintergrund:
Zum Projekt Dairyman:
Die länderübergreifende Ausrichtung des Projektes, an dem sich sieben EU-Mitgliedstaaten beteiligen, soll einen intensiven Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zwischen den europäischen Regionen ermöglichen, die ähnliche umweltgesetzliche Rahmenbedingungen wie Deutschland und Baden-Württemberg haben. Durch den Austausch zwischen Bauern, Beratern, Politikern und Wissenschaftlern werden wissenschaftliche Erkenntnisse unmittelbar mit praktischen Erfahrungen verknüpft. Landwirtschaftliche Betriebe können zugleich besser mit den angestiegenen EU-Rechtsvorschriften fertig werden. Im Netzwerk der insgesamt 130 Milchviehbetriebe werden einheitliche vergleichbare Methoden angewendet, um die Nachhaltigkeit anhand verschiedener Kriterien zu beurteilen. Die Betriebe werden während der Projektdauer begleitet und detailliert untersucht, um die Effizienz der vorhandenen Produktionsressourcen zu optimieren.
Zum Betrieb Zembrod:
Josef Zembrod bewirtschaftet zusammen mit seiner Frau eine landwirtschaftliche Nutzfläche von über 70 Hektar. Auf dem Hof gibt es 100 Milchkühe. Der Betrieb Zembrod nimmt als einer von 14 Milchviehbetrieben des Landes seit Dezember 2009 an dem EU-Projekt teil. Es endet im September 2013, das Netzwerk von Wissenstransferzentren soll allerdings über die Projektdauer hinweg bestehen bleiben. Das Projekt wird vom MLR kofinanziert.
Zum LAZBW:
Das Landwirtschaftliche Zentrum für Rinderhaltung, Grünlandwirtschaft, Milchwirtschaft, Wild und Fischerei Baden-Württemberg (LAZBW) mit Standorten in Aulendorf, Langenargen und Wangen ist eine der landwirtschaftlichen Landesanstalten im Zuständigkeitsbereich des MLR.
Weitere Informationen zum Thema Landwirtschaft finden Sie auf der Internetseite des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de und auf der Seite www.lazbw.de
Quelle:
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg