Hochschulen

Mehr Geld für psychologische Beratung an Hochschulen

Eine Studentin sitzt in einem Büro bei einer Beratung.

Die Corona-Pandemie hat auch Studierende besonders herausgefordert und belastet. Das hat zu einer stärkeren Nachfrage psychosozialer oder therapeutischer Beratung geführt. Daher stellt das Land den Studierendenwerken eine Million Euro zur Verfügung, um die psychologischen Beratungsstellen zu stärken.

Zur Unterstützung der pandemiebedingt extrem stark angefragten Psychologischen Beratungsstellen an den Hochschulen stellt das Land den Studierendenwerken eine Million Euro zur Verfügung. „Coronabedingt wurden Studierende über anderthalb Jahre hinweg aus ihrem meist noch fragilen Sozial- und Arbeitsumfeld herausgerissen und mussten sich mit einem vielfach belastenden Lebensumfeld auseinandersetzen. Lern-, Leistungs- und Prüfungsprobleme führten nicht selten zu erhöhten Zukunftsängsten. Zudem stellt für viele auch der Wiedereinstieg ins Präsenzstudium nicht vorhersehbare Herausforderungen dar“, erklärte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am Freitag, 27. Mai 2022, in Stuttgart.

Über die vermehrte Online-Lehre hinaus hatte und hat die Pandemie prägende Auswirkungen auf die Lebenslage vieler Studierender. Durch den Wiedereinstieg ins Präsenzstudium sind zudem Unsicherheiten zutage getreten, die seit Beginn des Wintersemesters 2021/2022 zu einer deutlich erhöhten Nachfrage der Angebote der Psychologischen Beratungsstellen geführt haben.

Die erhöhte Nachfrage nach psychosozialer oder therapeutischer Beratung hat vor allem deutlich längere Wartezeiten zur Folge: Lag die durchschnittliche Wartezeit auf eine Erstberatung vor Corona üblicherweise bei maximal ein bis zwei Wochen, kann sie derzeit bis zu sechs Wochen betragen.

Ungewissheit als zusätzliche Belastung

In Umfragen – etwa des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) („Befragung zum Studium unter Pandemiebedingungen“) oder des „freier zusammenschluss von student*innenschaften e.V.“ (fzs) – wird festgestellt, dass ein großer Teil der Studierenden in hohem Maße und in zentralen Aspekten der Studierfähigkeit beeinträchtigt ist: Redehemmung, Unsicherheiten im Auftreten und Probleme bei der Kontaktaufnahme aufgrund der vorangegangenen „digitalen Isolation“ führen zu bleibender Isolation und Einsamkeit.

Aus der Praxis der Psychologischen Beratungsstellen ist bekannt, dass die Ungewissheit über die weitere Entwicklung der Pandemie für viele Studierende auch im Hinblick auf ihre Zukunft bereits im Studienverlauf eine zusätzliche Belastung darstellt. „Selbst wenn die Corona-Pandemie nun langsam auslaufen sollte“, sagte Ministerin Theresia Bauer, „ist davon auszugehen, dass die Belastungen der Pandemiezeit noch eine längere Zeit nachwirken und daher auch im Jahr 2023 noch ein erhöhter Beratungsbedarf durch die Psychologischen Beratungsstellen bestehen wird.“

In der Regel nur wenige Beratungstermine notwendig

Damit die Psychologischen Beratungsstellen die ihnen übertragenen Aufgaben der Gesundheitsförderung und Beratung der Studierenden an die gestiegene Anfragenzahl anpassen können, werden den acht Studierendenwerken Mittel für die temporäre Beschäftigung zusätzlicher Psychologischer Fachkräfte bewilligt. Die Verstärkung der Beratungsstellen ermöglicht, die Studierenden mit niedrigschwelligen Angeboten wirksam dabei zu beraten, zu begleiten und zu unterstützen, die psychologischen Folgen der Corona-Pandemie zu bewältigen. In der Regel braucht es nur wenige Beratungstermine, um anhaltende psychische und soziale Belastungen zu vermeiden oder abzumildern.

Für den Zeitraum bis Ende 2023 sollen Kapazitäten durch Psychologinnen und Psychologen, Psychologische oder Ärztliche Psychotherapeutinnen und -therapeuten oder Ärztinnen und Ärzte aufgestockt oder diese zusätzlich befristet beschäftigt werden. Alle acht Studierendenwerke haben Anträge für den coronabedingten Sonderbedarf zur Aufstockung des Fachpersonals im Bereich der Psychologischen Beratungsstellen gestellt. Die Anträge haben eine Gesamtsumme für Personal- und Sachkosten in Höhe von 980 000 Euro.

Die Mehrausgaben werden durch Entnahme aus der Rücklage für Haushaltsrisiken gedeckt, wie das Kabinett am vergangenen Dienstag, 24. Mai 2022, beschlossen hat.

Karlsruher Institut für Technologie (KIT): Befragung zum Studium unter Pandemiebedingungen (PDF)

Weitere Meldungen

Euro-Banknoten und -Münzen
  • Haushalt

Rechtsgutachten zur Haushaltspraxis im Land

Hunde im Tierheim. (Bild: Norbert Försterling / dpa)
  • Tierschutz

Land fördert Neubau eines Tierheims in Bad Mergentheim

Schüler während des Unterrichts im Klassenraum (Foto: Patrick Seeger dpa/lsw)
  • Schule

Direkteinstieg auf alle Lehrämter ausgeweitet

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. April 2024

Zwei junge Frauen zeigen auf den Monitor und diskutieren gemeinsam über die Präsentation am Computer.
  • Fachkräfte

Landesregierung startet Fachkräfteinitiative

Eine Abiturienten des Spohn-Gymnasiums läuft an einem Schild mit der Aufschrift „Abitur - Bitte Ruhe!“ vorbei.
  • Schule

Abiturprüfungen 2024 starten

Eine Sozialarbeiterin führt in der Landeserstaufnahme für Asylbewerber in Karlsruhe eine Beratung mit einem Flüchtling durch.
  • Integration

Land unterstützt Integrationsprojekte

Ein Schüler nimmt am Unterricht mit Hilfe von einem Laptop teil.
  • Schule

Digitaler Arbeitsplatz für Lehrkräfte startet

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und der lombardische Staatssekretär für internationale Angelegenheiten Raffaele Cattaneo (rechts)
  • Europa

Land übergibt Präsidentschaft der „Vier Motoren für Europa“

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
  • Förderung

Beteiligungsverfahren zur Gestaltung des EFRE nach 2027

  • Startup BW

Gewinner des JUNIOR Landeswettbewerbs

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. April 2024

Außenansicht des Klinikums Ludwigsburg mit fliegendem Hubschrauber
  • Gesundheit

248 Millionen Euro für Krankenhäuser

Gäste im Neuen Schloss sitzen an Tischen, Minister Manne Lucha steht und spricht in Mikrofon.
  • Integration

Empfang zum Fastenbrechen vor Ende des Ramadan

Ministerpräsident Winfried Kretschmann
  • Kreisbesuch

Kretschmann besucht Landkreis Böblingen

Open Innovation Kongress 2024
  • Innovation

Open Innovation-Kongress Baden-Württemberg 2024

Felsbrocken liegen in Braunsbach auf einer Baustelle. (Bild: Marijan Murat / dpa)
  • Stadtentwicklung

„Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“ weiterentwickelt

Ein Stethoskop liegt auf Unterlagen mit Schaubildern.
  • Gesundheitswirtschaft

Gesundheitsindustrie gewinnt an Bedeutung

Ein Mann setzt sich eine Spritze mit Heroin in den Arm.
  • Gesundheit

Zahl der Drogentoten deutlich zurückgegangen

Glückliche junge Mutter mit neugeborenem Baby im Krankenhaus nach der Geburt.
  • Krankenhäuser

Mehr als 15 Millionen Euro für Kliniken mit Geburtshilfe

Schüler in Inklusionsklasse spielen Karten
  • Inklusion

Welt-Autismus-Tag 2024

Blick auf das Sternen-Areal in Östringen
  • Städtebauförderung

Ausschreibung für Landes-SIQ startet

Eine Frau mit einer VR-Brille sitzt in einem großen Gemeinschaftsbüro.
  • Hochschulen

Start-up-Szene weiter stärken

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (rechts) unterhält sich während eines Besuchs der Universität Stuttgart mit Stella Asmanidou (links), Doktorandin im 3R-US-Netzwerk.
  • Tierschutz und Forschung

Weniger Tierversuche in der Biomedizin

Ein Mann dreht einen Joint mit Marihuana. (Foto: dpa)
  • Bundesrat

Geplante Legalisierung von Cannabis

// //