Gesundheit

Medizinische Versorgung auch in Zukunft sicherstellen

Ein Arzt hält in einem Behandlungszimmer in seiner Praxis ein Stethoskop in der Hand, mit der anderen Hand bedient er eine Computertastatur..

Gesundheitsministerin Katrin Altpeter hat ein Modellprojekt gestartet, mit dem das Land neue Ansätze zur gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung entwickeln will. In einer aus den Landkreisen Reutlingen, Biberach und Ravensburg bestehenden Modellregion sollen über Kreisgrenzen hinweg Lösungen für eine sektorenübergreifende Weiterentwicklung der ambulanten und stationären Versorgungsstrukturen erarbeitet werden.

Von dem Projekt erhofft sich die Ministerin wichtige Impulse für die medizinische Versorgungsplanung auch in anderen Regionen im Land. Für das Modellprojekt, das von Beginn an wissenschaftlich begleitet wird, steht eine Miollion Euro zur Verfügung.

Das modellhafte Versorgungskonzept soll gemeinsam mit allen Partnern in der Region, mit Landräten und Oberbürgermeistern, Kreistagen, Gemeinderäten, Krankenhausträgern, Kassenärztlicher Vereinigung, Krankenkassen, mit dem Öffentlichen Gesundheitsdienst, Vertretungen der Gesundheitsfachberufe und der Pflege sowie den Bürgerinnen und Bürgern erarbeitet werden.

Modellprojekt mit wissenschaftlicher Begleitung und Unterstützung

Wissenschaftlich begleitet wird die Konzeptentwicklung durch das Institut für Allgemeinmedizin der Universität Frankfurt/Main unter der Leitung des Vorsitzenden des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, Prof. Gerlach. Die begleitenden Bürgerdialoge werden durch das Zentrum für interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung der Universität Stuttgart (Prof. Renn) wissenschaftlich unterstützt.

Grundlage für die Erarbeitung des Konzepts ist eine Datenerhebung und -analyse durch die Universität Heidelberg (Prof. Szecsenyi). Darin sollen die Morbidität, also die Häufigkeit von Erkrankungen der Bevölkerung Baden-Württembergs, der Ist-Zustand der ambulanten (haus- und fachärztlichen) und der (teil-)stationären Gesundheitsversorgung sowie die Patientenströme beschrieben werden. Außerdem soll der zukünftige Versorgungsbedarf perspektivisch aufgezeigt werden. Insgesamt sollen auch Daten an den Schnittstellen zur Pflege sowie zur Gesundheitsförderung und Prävention einbezogen werden. Die Daten sollen sowohl auf Landesebene als auch für die beteiligten Land- und Stadtkreise dargestellt werden.

Strukturelle und personelle Herausforderungen der Gesundheitsversorgung

Die Gesundheitsversorgung steht auch angesichts des demografischen Wandels vor großen strukturellen und personellen Herausforderungen, sagt Ministerin Altpeter. Eine wichtige zukünftige Aufgabe bestehe - zusätzlich zu der Akutversorgung - in einer bedarfsgerechten Versorgung von chronisch und mehrfach erkrankten Patienten in einer alternden Bevölkerung. Aber auch das medizinische und pflegerische Fachpersonal stehe vor einer zunehmenden Überalterung. Strukturelle Probleme sieht die Gesundheitsministerin in der kostendeckenden Finanzierung der medizinischen Versorgung, im Nebeneinander von Über- und Unterversorgung sowie in einer unzureichenden interdisziplinären Kooperation und Vernetzung der Versorgungsstrukturen.

Altpeter: „Die Entwicklung neuer sektoren- und kreisübergreifender Versorgungskonzepte ist vor diesem Hintergrund von großer Bedeutung, um auch künftig eine leistungsstarke, bedarfsgerechte gesundheitliche und medizinische Versorgung im Land sicherzustellen.“

Gesundheitsleitbild Baden-Württemberg

Das Gesundheitsleitbild Baden-Württemberg sieht nach den Angaben der Ministerin vor, die Gesunderhaltung der Bevölkerung zu fördern sowie die Gesundheitsförderung und Prävention zu stärken. Dieser präventive Bereich soll künftig gleichberechtigt neben der medizinischen Versorgung und Pflege stehen. Zudem spiele die Bürger- und Patientenorientierung als wichtiges Qualitätsmerkmal eine große Rolle. Zielgruppen- und bedarfsorientierte, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Angebote versprächen den bestmöglichen gesundheitlichen Nutzen für jeden einzelnen Patienten und für die Bevölkerung insgesamt.

Durch eine noch bessere Vernetzung sollen sektorenübergreifende Strukturen entstehen. Dadurch könne die Versorgung insbesondere chronisch kranker Menschen verbessert und Übergänge besser gestaltet werden, so die Ministerin. Regionale Analysen und Diskussionsprozesse in den kommunalen Gesundheitskonferenzen der Stadt- und Landkreise unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sollen darüber hinaus künftig Grundlage für die Gestaltung der Versorgungsstrukturen und der Lebenswelten vor Ort sein.

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