Integration

Land unterstützt lokale Bündnisse für Flüchtlingshilfe

Eine Asylbewerberin trägt ihr kleines Kind auf dem Arm. (Bild: dpa)

„Alleine und ohne eine aktive und empathische Bürgerschaft werden Land und Kommunen ihrem humanitären Auftrag als Gastgeber für Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten und in Flucht und Vertreibung leben, nicht nachkommen können“, sagte Ministerpräsident Kretschmann im Anschluss an die Sitzung des Ministerrats, in der das Kabinett das Projekt „Lokale Bündnisse für Flüchtlingshilfe – Gemeinsam in Vielfalt“ auf den Weg gebracht hat.

„Ich bin überwältigt von der großen Hilfsbereitschaft bei der Flüchtlingsaufnahme im Land und dankbar dafür, dass die Baden-Württemberger so engagiert ihre individuellen Beiträge zur menschenwürdigen Aufnahme und integrativen Einbindung von Flüchtlingen leisten. Diese aufgeschlossene Willkommenskultur gilt es zu erhalten und zu unterstützen.“

Mit dem neuen Programm will die Landesregierung lokale Bündnisse für Flüchtlingshilfe initiieren und gezielt fördern. Ziel ist es, das Engagement für Flüchtlinge landesweit besser zu strukturieren und damit für eine optimale Vernetzung des vorhandenen Know-Hows zu sorgen. „Für das große Gemeinschaftsprogramm wird die Landesregierung im Entwurf des Nachtragshaushalts zwei Millionen Euro zur Verfügung stellen“, betonte Sozialministerin Katrin Altpeter, die das Programm gemeinsam mit der Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung Gisela Erler koordinieren wird. Weitere Bündnispartner für das Projekt seien das Integrationsministerium, die Kommunalen Spitzenverbände, Stiftungen und weitere zivilgesellschaftliche Gruppen.

„Die Aufnahme und noch mehr die Unterbringung von Flüchtlingen sind die Nagelprobe für die Zivilgesellschaft und die Reifeprüfung der Bürgerbeteiligung. Daher sollen zivilgesellschaftlich aktive Gruppen gemeinsam mit Flüchtlingen und Migranten neue Wege des Zusammenlebens und des Zusammenwirkens in den Kommunen entwickeln und erproben“, kündigte Erler an. Das Programm solle flächendeckend im Land durchgeführt werden, bereits gelungene Projekte der Flüchtlingsarbeit fördern und neue Formen anstoßen.

„Willkommenskultur soll gelebt und Flüchtlinge sollen mit ihren Talenten und Fähigkeiten in der neuen Heimat integriert werden“, sagte Sozialministerin Altpeter. „Wir wollen die Lebens- und Sozialräume in den Fokus stellen und die aktive Einbindung von Flüchtlingen fördern“, ergänzte die Staatsrätin. Das Projekt nehme verstärkt die Fähigkeiten und Talente der Flüchtlinge in den Fokus. „Flüchtlinge müssen nicht nur betreut werden, sie bringen aus ihren Herkunftsländern Begabungen, Lebens- und Berufserfahrungen mit, die sie auch bei uns sinnvoll einbringen können“, so Erler.

Die „Lokalen Bündnisse Flüchtlingshilfe“ werden zudem eng vernetzt mit dem „Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement“ des Sozialministeriums zusammen arbeiten. „Hier gibt es ideale Netzwerkstrukturen, die sich über viele Jahre bewährt haben und die eine gute Basis für die Bündnisse sind“, zeigte sich die Sozialministerin sicher. Flankiert werden die lokalen Bündnisse von einem Handbuch, einer Internetseite samt Newsletter sowie regelmäßigen Netzwerktreffen, so die Staatsrätin.

Syrischen Flüchtlingen Bildungschancen mit Stipendienprogramm eröffnen

Als weiteres Ergebnis des Flüchtlingsgipfels hat die Landesregierung ein Unterstützungsprogramm für studienbefähigte Flüchtlinge aus Syrien gemeinsam mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst ausgearbeitet. „Das vom Wissenschaftsministerium entworfene Stipendienprogramm soll dafür sorgen, dass die Potenziale von studienbefähigten Flüchtlingen in Baden-Württemberg nicht brach liegen, sondern diese nach Möglichkeit ihren Bildungsweg hier im Land fortsetzen können“, sagte Ministerpräsident Kretschmann. „Wir möchten damit Bildungschancen eröffnen und Flüchtlingen zu einer erfolgreichen Integration verhelfen.“

Das Programm fördere zunächst eine besonders begabte Kerngruppe von 50 Personen mit einem Stipendium, die ihre persönliche und fachliche Eignung überzeugend im Auswahlgespräch darlegen. Überdies werde ein breiterer Personenkreis von den im Rahmen des Programms geschaffenen Beratungsstrukturen profitieren können. Für das Programm stehen nun jährlich 1,65 Millionen Euro aus Sondermitteln des Landes zur Verfügung. „Viele dieser Flüchtlinge werden hier im Land bleiben. Deshalb braucht es klare Signale für eine ernst gemeinte Integration. Je eher diese gelingt, desto besser. Es ist im Interesse aller, dass diese wertvollen Potenziale in der Gesellschaft auch nutzbar werden“, betonte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. Das Konzept für das Stipendienprogramm sehe etwa die Beratung und Orientierung zu Bildungsangeboten in Baden-Württemberg vor. Weitere Programmelemente können der Besuch eines Studienkollegs und/oder sprachliche Fortbildungen sein. Die fachliche Begleitung der Flüchtlinge während des Studiums spiele in dem Programm ebenfalls eine große Rolle. Zudem sollen sonstige Kosten, zum Beispiel für Lernmittel oder Übersetzungen und gegebenenfalls Beiträge zur Deckung der Lebenshaltungskosten, übernommen werden.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Rede.
  • Bürgerbeteiligung

Politik des Gehörtwerdens ist Markenzeichen Baden-Württembergs

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Fachkräfte

Pläne der Bundesregierung zur Fachkräfteeinwanderung

Auf dem Bild ist eine Person in Schutzkleidung zu sehen, die an einem chemischen Reaktor in einem Reinraum arbeitet.
  • Forschung

Boehringer Ingelheim verstärkt Investitionen im Land

Ein Wähler wirft seinen Stimmzettel in eine Wahlurne.
  • Wahlrecht

Änderung des Kommunalwahlrechts

von links nach rechts: Prof. Dr. Hans-Peter Welte, LFK-Präsident Dr. Wolfgang Kreißig, Prof. Christof Seeger, Stefanie Knecht, Arnhilt Kuder, Staatssekretär Rudi Hoogvliet, Prof. Dr. Boris Alexander Kühnle und Sabrina Hartmann stehen auf der Treppe vor der Villa Reitzenstein.
  • Medien

Vorstand der Landesanstalt für Kommunikation ernannt

Ein Ausbilder erklärt in einem Techniklabor jugendlichen Auszubildenden etwas.
  • Bildung

Erfolgreiche Vereinbarung Bildungsketten wird verlängert

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 28. März 2023

Europastaatssekretär Florian Hassler (rechts) und Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Patrick Rapp (links) bei der Übernahme der Präsidentschaft der „Vier Motoren für Europa“ am 20. März 2023 in Lyon
  • Europa

Starke Regionen wollen Zukunftsfähigkeit Europas stärken

Dialogforum Wasser und Boden: Auftaktveranstaltung im Oktober 2022
  • Dialogforum Wasser und Boden

Bürger stellen Ergebnisse und Botschaften an die Politik vor

Abbildung der Webseite des digitalen deutsch-französischen Bürgerportals FRED.info mit dem Logo.
  • Europa

Digitales deutsch-französisches Bürgerportal

Das Neue Schloss und die Jubiläumssäule in Stuttgart (Foto: © dpa)
  • Lange Nacht der Museen

Neues Schloss öffnet bei Langer Nacht der Museen

Justizministerin Marion Gentges macht sich in Brüssel für eine gesamteuropäische Lösung in der Asylpolitik stark.
  • Europa

Diskussion über gesamteuropäisches Asylsystem

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 21. März 2023

Radfahrer sind auf einem Radweg unterwegs.
  • Radverkehr

Land baut Radwegenetz aus

Ein Schild mit der Aufschrift "Universitätsklinikum" steht in Mannheim an einer Einfahrt zum Universitätsklinikum.
  • Hochschulmedizin

Enger Verbund der Unikliniken in Heidelberg und Mannheim

Staatssekretär Florian Hassler (Mitte) erhält in Lyon einen Lichtkubus als Symbol für die Übernahme der Präsidentschaft der „Vier Motoren für Europa“.
  • Europa

Land übernimmt Präsidentschaft der „Vier Motoren für Europa“

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Frau und Beruf

Siebtes Mentorinnen-Programm für Migrantinnen startet

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Frauen

Fachtag zu Frauen mit Zuwanderungsgeschichte

Barbara Bosch
  • Bürgerbeteiligung

Zehn Jahre Beteiligungsportal Baden-Württemberg

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (rechts) bei seiner Ansprache zu den Gästen der Gedenkveranstaltung.
  • Gedenken

80. Jahrestag der Deportation von Sinti und Roma

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 14. März 2023

Übersicht Verkehrsunfallbilanz: 1 Toter jeden Tag, 5 Verletzte jede Stunde, 1 Unfall alle 2 Minuten
  • Verkehrsunfallbilanz

Zahl der Verkehrstoten sinkt drastisch

Rudi Hoogvliet
  • Rundfunk

Hoogvliet zum Zukunftsrat für ARD und ZDF

Kleinkind auf Rutsche
  • Städtebau

Mehr Fördermittel für Sanierung sozialer Infrastruktur

Staatssekretär Florian Hassler bei seiner Rede beim 8. Donausalon in der Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund in Berlin
  • Europa

Achter Donausalon setzt Fokus auf Zukunft von Moldau