Energiewende

Land will bundesweit Wärmewende im Gebäudesektor voranbringen

Das Thermostat einer Heizung.

Baden-Württemberg will bundesweit die Wärmewende im Gebäudesektor voranbringen. Um die Treibhausgasemissionen im Gebäudebestand spürbar zu senken, müssen die Sanierungsquote erhöht und klimaneutrale Heizungen eingebaut werden. Das Land ist hier bundesweit Vorreiter.

Die baden-württembergische Umweltministerin Thekla Walker hat beim Treffen der Energieministerinnen und -minister sowie der -senatorinnen und -senatoren der Länder die Bundesregierung mangelnden Eifer bei der Wärmewende vorgeworfen.

„In den vergangenen Jahren ist bei den Bestandgebäuden so gut wie nichts passiert. Weder ist die Sanierungsquote gestiegen noch haben wir erreicht, beim Heizen den Anteil der erneuerbaren Energien deutlich zu erhöhen“, sagte Walker. Die Folgen dieser unzureichenden Politik seien mit dem Verfehlen der Klimaziele im Gebäudesektor schon jetzt deutlich sichtbar und spürbar.  

Das Thema einfach weiter zu ignorieren sei fahrlässig, rückwärtsgewandt und sogar teurer für die Bürgerinnen und Bürger, fügte die Umweltministerin hinzu. Noch immer stammen in Deutschland etwa 40 Prozent der schädlichen Treibhausgasemissionen aus dem Gebäudesektor. „Wenn wir die CO2-Austöße hier spürbar senken wollen, müssen wir vor allem die bestehenden Gebäude energetisch sanieren. Hierfür brauchen wir heute die Vorgaben, um in nur 24 Jahren Klimaneutralität zu erreichen.“

Land ist bundesweit Vorreiter bei der Wärmewende

Wie das gelingen könne, zeigen die Beispiele in Baden-Württemberg, machte Walker deutlich. Das Land sei bei der Wärmewende bundesweit Vorreiter. „Wir sind führend bei den erneuerbaren Energien, weil nirgendwo mehr erneuerbare Wärme verwendet wird. Wer bei uns in eine neue Heizung investiert, muss bei Wohngebäuden und Nichtwohngebäuden mindestens 15 Prozent des jährlichen Wärmeenergiebedarfs mit regenerativen Energien decken. Leider hat es der Bund versäumt, dem Beispiel Baden-Württembergs zu folgen.“

Klimafreundliche Heizungsanlagen erzielen eine dreifache Rendite, führte Umweltministerin Walker weiter aus. „Sie schonen das Klima und den eigenen Geldbeutel, weil die fossilen Energieträger durch die CO2-Bepreisung in den nächsten Jahren noch teurer werden. Und drittens investieren die Unternehmen in neue klimafreundliche Technologien.“ Um so schnell wie möglich klimaneutral in Baden-Württemberg zu werden, gebe es außerdem noch eine verbindliche Wärmeplanung für große Städte und eine Pflicht für Photovoltaik-Anlagen auf neuen Nicht-Wohngebäuden.

Wärmewende gelingt nur mit einem Instrumentenmix

Erfreulich sei immerhin, betonte Walker, dass sich die Energieministerinnen und -minister sowie die -senatorinnen und -senatoren der Länder erstmals überhaupt kurz mit der Wärmewende im Gebäudesektor beschäftigt hätten. „Aber eigentlich müssten wir längst handeln und nicht länger diskutieren“, sagte Ministerin Walker. Die Wärmewende gelinge nur mit einem Instrumentenmix. „Wichtig ist ein angemessener CO2-Preis, eine attraktive Förderlandschaft, eine gute Beratungsinfrastruktur und klare ordnungsrechtliche Vorgaben.“

Ziel müsse sein, hob Walker hervor, dass wir schon im Herbst Beschlüsse für eine zügige Umsetzung fassen können. Baden-Württemberg sei gerne bereit noch im Sommer auf Fachebene Verantwortung zu übernehmen, „indem wir eine Arbeitsgruppe unter unserer Führung einberufen, um einen gemeinsamen Beschluss zu erarbeiten.“

Weitere Meldungen

Gruppenbild mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (vorne, Mitte) und den Ordensprätendentinnen und Ordensprätendenten
  • Auszeichnung

Verdienstorden des Landes an 22 verdiente Persönlichkeiten

Ein Rettungswagen fährt mit Blaulicht. (Foto: © dpa)
  • Rettungsdienst

Neufassung des Rettungsdienstgesetzes auf den Weg gebracht

Zwei Polizeibeamte bei einer Streife.
  • Sicherheit

Positive Bilanz beim siebten länderübergreifenden Sicherheitstag

Deutscher Pavillon auf der Kunstbiennale Venedig 2024
  • Kunst und Kultur

Deutscher Pavillon auf der Biennale Venedig eröffnet

Euro-Banknoten und -Münzen
  • Haushalt

Rechtsgutachten zur Haushaltspraxis im Land

Breisgau-S-Bahn im Landesdesign (bwegt)
  • Schienenverkehr

Zuverlässigkeit auf der Breisgau-S-Bahn wird verbessert

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. April 2024

Zwei junge Frauen zeigen auf den Monitor und diskutieren gemeinsam über die Präsentation am Computer.
  • Fachkräfte

Landesregierung startet Fachkräfteinitiative

Polizist der Polizei Baden-Württemberg kontrolliert den Verkehr.
  • Verkehr

Bundesweiter Aktionstag zur Sicherheit im Güterverkehr

Autos fahren in Stuttgart (Foto: © dpa)
  • Verkehr

Statt Fahrverbote wirksame Maßnahmen für weniger CO2-Ausstoß

In einer braunen Biomülltonne liegen Lebensmittel.
  • Ernährung

Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung

Porträtbild von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Reise mit Handwerksdelegation nach Polen

Polizist des Polizeipräsidiums Freiburg auf Streife.
  • Sicherheit

Aktionstag zur Bekämpfung von Straftaten im öffentlichen Raum

Mit einem digitalen Lasergeschwindigkeitsmessgerät wird der Verkehr auf der Autobahn A5 bei Müllheim überwacht. (Foto: dpa)
  • Verkehrssicherheit

Europaweiter Speedmarathon

RE zwischen Singen und Stuttgart (Gäubahn) - hier zwischen Aistaig und Sulz, im Vordergrund der Neckar (Bild: Deutsche Bahn AG/ Georg Wagner)
  • Schienenverkehr

Land plant deutliche Angebotsverbesserungen auf und zu der Gäubahn

Gruppenfoto im Freien vor Hospitalhof in Stuttgart: Teilnehmende der 67. Konferenz der Beauftragten von Bund und Ländern für die Belange von Menschen mit Behinderungen
  • Menschen mit Behinderungen

67. Treffen der Behindertenbeauftragten von Bund und Ländern

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und der lombardische Staatssekretär für internationale Angelegenheiten Raffaele Cattaneo (rechts)
  • Europa

Land übergibt Präsidentschaft der „Vier Motoren für Europa“

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
  • Förderung

Beteiligungsverfahren zur Gestaltung des EFRE nach 2027

Ein Traktor mäht  in Stuttgart eine Wiese, im Hintergrund sieht man den Fernsehturm. (Bild: dpa)
  • Landwirtschaft

Zeitnahe Zahlung ausstehen­der Fördergelder für Landwirte

Polizisten im Gespräch
  • Sicherheit

Sicherheitsbericht 2023 vorgestellt

Ein Stempel mit der Aufschrift "Bürokratie" liegt auf Papieren.
  • Wirtschaft

Nachbesserungen bei Büro­kratieentlastung gefordert

Im Energiepark Mainz ist der verdichtete grüne Wasserstoff aus einem Elektrolyseur in Tanks gelagert.
  • Wasserstoff

Ausgestaltung des Wasserstoffkernnetzes

Netzwerkkabel stecken in einem Serverraum in einem Switch. (Foto: © dpa)
  • Justiz

Gentges kritisiert Einigung zur Datenspeicherung

Hand mit Smartphone in der Hand, auf dem Bildschirm sieht man die App TikTok, im Hintergrund ist das Neue Schloss Stuttgart zu sehen
  • Soziale Medien

Finanzministerium startet TikTok-Kanal

Container werden auf einem Container-Terminal transportiert. (Foto: © dpa)
  • Wirtschaft

Herausforderungen bei nachhaltigen Lieferketten

// //