Das Land fördert drei neue innovative Forschungsprojekte an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Aalen, Furtwangen und Konstanz im Umfang von insgesamt gut 190.000 Euro. Aufgenommen in die Förderung des Programms „Innovative Projekte“ werden Forschungsvorhaben aus den Bereichen Biotechnologie/Medizintechnik (Hochschule Aalen), Ingenieurwissenschaften (Hochschule Furtwangen) sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Hochschule Konstanz). Dies teilte die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Theresia Bauer, am Mittwoch (27. Juli 2011) in Stuttgart mit.
Theresia Bauer: „Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften haben die Aufgabe, Impulse für Innovationen in der Forschung zu geben, auch im Verbund mit Partnern aus der Wirtschaft. Gerade weil kleine und mittlere Unternehmen - auch aus Kostengründen - oft nicht oder nicht ausreichend in der Lage sind, eigene Fachleute ausschließlich für die Bereiche Forschung und Entwicklung einzusetzen. Mit dem Programm ‚Innovative Projekte‘ stärken wir die Hochschulen für angewandte Wissenschaften für eine solche Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und können - wie bei den aktuell neu geförderten drei Projekten - Innovationen u. a. für Nachhaltigkeit anstoßen“.
Das Programm „Innovative Projekte“ umfasst insgesamt rund 1,5 Millionen Euro für gemeinsame Forschungsprojekte zur Intensivierung des Technologietransfers zwischen den Hochschulen für angewandte Wissenschaften und mittelständischer Wirtschaft. Die geförderten Vorhaben erhalten in ihrer meist zweijährigen Laufzeit Fördermittel von bis zu 120.000 Euro und teilweise Investitionsmittel in Höhe von 25.000 Euro.
Inhalt des Projekts „3D-Ratio-Imaging von Tumorzell-Sphäroiden“ der Hochschule Aalen ist es, für die Erforschung von Tumoren neue dreidimensionale Zellkulturmodelle zu nutzen. Diese sollen mit so geringer Lichtdosis mikroskopisch untersucht werden, dass keine Schädigung der Zellen stattfindet. Das Projekt zielt vor allem darauf ab, den Einfluss von Sauerstoffradikalen auf die Tumorzellen in Echtzeit zu untersuchen.
Beim Projekt „T- Dress“ der Hochschule Furtwangen geht es darum, ein neu erfundenes Werkzeug zum Formen und Schärfen von Schleifscheiben mithilfe von Diamanten für die industrielle Anwendung weiterzuentwickeln. Vorteil gegenüber herkömmlichen Werkzeugen ist die geringere Hitzeentwicklung beim Einsatz. Dies ermöglicht eine deutlich längere Lebensdauer der Diamanten, dient einer merklichen Qualitätsverbesserung von herzustellenden Produkten sowie der Einsparung von Kühlschmierstoff.
Das „Schatten-IT Projekt“ der Hochschule Konstanz geht davon aus, dass in den meisten Unternehmen neben der geplanten und gesteuerten IT-Landschaft noch eine inoffizielle „Schatten-IT“ existiert; Excel-basierte Anwendungen und die dienstliche Nutzung privater Smartphones seien Beispiele hierfür. Diese Schatten-IT lasse auf der einen Seite Innovationen schnell in das Unternehmen gelangen, könne aber auf der anderen Seite auch erhebliche Schäden verursachen. In dem Projekt werden Verfahren zur Erfassung und Bewertung der Schatten-Systeme entwickelt, dadurch wird es den Unternehmen ermöglicht, diesen bisher unbekannten Bereich aktiv zu steuern, um eine bessere Verzahnung von operativem Geschäft und IT zu erreichen und Risiken zu verringern.
Quelle:
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg