Der Amtschef des Umweltministeriums, Ministerialdirektor Helmfried Meinel, hat der großen Kreisstadt Öhringen sowie den Gemeinden Pfedelbach und Zweiflingen im Hohenlohekreis Zuwendungsbescheide des Landes in Höhe von insgesamt rund 2,5 Millionen Euro übergeben. Der Zuschuss ermöglicht den Kommunen den Bau einer Anlage zur Elimination von Spurenstoffen auf der gemeinsamen Kläranlage Öhringen mit Gesamtkosten von über 3,2 Millionen Euro.
„Ich freue mich, heute die Förderbescheide für ein richtungsweisendes Abwasserprojekt übergeben zu können“, erklärte Helmfried Meinel. Zwar habe die Abwasserreinigung in Baden-Württemberg bereits einen hohen Stand erreicht, allerdings werde der Gewässerschutz immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. „Hierzu gehört es insbesondere, organische Spurenschadstoffe wie Arzneimittel, Biozide oder Flammschutzmittel aus dem Abwasser zu eliminieren. Diese Stoffe können wir, nicht zuletzt auch dank verbesserter Analysemethoden, heute in fast allen Gewässern nachweisen.“
Technische Lösungen wie die in Öhringen geplante zusätzliche Reinigung des Abwassers leisteten einen sehr wichtigen Beitrag zur Gewässerreinhaltung, sagte der Amtschef des Umweltministeriums weiter. „Aber auch sie haben ihre Grenzen“, betonte Meinel. Ziel einer vorausschauenden Umweltpolitik sei es daher, die schädlichen Stoffe möglichst schon aus den Gewässern heraus zu halten. „Denn nur dann müssen wir sie auch nicht wieder mit viel Aufwand aus dem Wasser herausfiltern“, so Helmfried Meinel. „Deshalb müssen wir uns die Frage stellen, welchen Beitrag die Hersteller und der Handel, aber auch wir als Verbraucher leisten können, um die Belastung der Gewässer mit Spurenstoffen zu senken.“
Kläranlagen in Baden-Württemberg
Insgesamt sind in Baden-Württemberg derzeit zehn Kläranlagen mit einer Aktivkohleadsorptionsstufe zur gezielten Spurenstoffentfernung in Betrieb. Neun weitere Anlagen, darunter die nun geförderte in Öhringen, sind in Bau oder kurz vor Baubeginn.
Das Land unterstützt Maßnahmen der Kommunen zur Abwasserbeseitigung im Jahr 2015 insgesamt mit rund 62 Millionen Euro.
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