Kultur

Gutachten zur J. & E. von Portheim-Stiftung vorgestellt

Kunstministerin Theresia Bauer hat gemeinsam mit der General­sekre­tärin der Kultur­stiftung der Länder, Isabel Pfeiffer-Poensgen, die Einschätzung zur Sammlung und zur Bedeutung des Völkerkundemuseums der Josefine & Eduard von Portheim-Stiftung in Heidelberg vorgestellt.

Im vergangenen Jahr hat die Kulturstiftung der Länder eine Einschätzung zur Sammlung und zur Bedeutung des Völkerkundemuseums der Josefine & Eduard von Portheim-Stiftung in Heidelberg in Auftrag gegeben. Die Bewertung, die Prof. Dr. Klaus Schneider, der Direktor des Kölner Rauten­strauch-Joest-Museum − Kulturen der Welt, erstellt hat, liegt nun vor. Gemeinsam mit der General­sekre­tärin der Kultur­stiftung der Länder, Isabel Pfeiffer-Poensgen, hat Kunstministerin Theresia Bauer die Studie heute vorgestellt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

„Das Gutachten zeigt, wie wertvoll und bedeutend die Sammlung der Josefine & Eduard von Portheim-Stiftung ist. Mit vielen herausragenden Sammlungsstücken von hoher Qualität aus zahlreichen Ländern besitzt das Museum einen wahren Schatz. Das Völkerkundemuseum ist auch ein besonderer Bestandteil der Heidelberger Stadtgeschichte und Kulturlandschaft. Die Sammlung der Portheim-Stiftung und ihre Geschichte ist es wert, noch viel stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden“, sagte Theresia Bauer.

Mehr finanziellen Spielraum für künftige Anforderungen

„Die Einschätzung von Prof. Dr. Schneider, Direktor des Rautenstrauch-Joest-Museum Köln, unterstreicht unter Hinweis auf eine Vielzahl an Ausstellungen, gelungene Kooperationen und ein hervorragendes wissenschaftliches Netzwerk die Bedeutung der reichen Sammlung des Völkerkundemuseums. Um das Haus für künftige Anforderungen zu rüsten, braucht es deutlich mehr finanziellen Spielraum. Ich appelliere an die Verantwortlichen in der Stadt – nicht zuletzt auch als sichtbare Anerkennung des bürgerschaftlichen Engagements der Stifter –, das Völkerkundemuseum als einen kulturellen Glanzpunkt Heidelbergs zu verstehen und zu stärken“, betonte Isabel Pfeiffer-Poensgen.

Das Gutachten stellt vor allem die Qualität der Japan-Sammlung heraus, die eine hochrangige Sammlung japanischer Druckerzeugnisse umfasst, darunter etwa 800 Farbholzschnitte. Qualitativ hochwertige Objekte befinden sich auch in der Afrika-Sammlung und in der Europa-Sammlung; diese enthält unter anderem wertvolle Handschriften. Eine Besonderheit ist auch die Bootssammlung mit ver­schiedenen Bootstypen vor allem aus dem Indo-Pazifischen Raum.

Gemeinsam langfristige Lösungen erarbeiten für bessere Zukunft

„Die überfällige vollständige Erfassung der Sammlung und dringend notwendige Restaurierungs­arbeiten an den Objekten sowie die Weiterführung der Provenienz­­forschung stellen das Museum vor große Herausforderungen. Dazu kommt die Aufgabe, die Sammlung der Öffentlichkeit besser zugänglich zu machen“, so Ministerin Bauer weiter. Vor dem Hintergrund unterschiedlicher Auffassungen und Spannungen im Kuratorium der Stiftung und in der Auseinandersetzung mit der Stadt mahnte die Ministerin zur Besonnenheit und appellierte an die Verant­wortlichen, gemeinsam langfristige Lösungen zu erarbeiten: „Die Sammlung ist es wert, dass alle Beteiligten in Stadt, Stiftung und Kuratorium sich darauf konzentrieren, gemeinsam das Völkerkundemuseum der Josefine & Eduard von Portheim-Stiftung in eine bessere Zukunft zu führen. Dazu besteht nicht nur aus der Geschichte heraus eine historische Verantwortung, sondern mit Blick auf das 100-Jahre-Jubiläum des Museums im Jahr 2019 auch eine künftige Ver­pflich­tung“, betonte Bauer.

Theresia Bauer und Isabel Pfeiffer-Poensgen würdigten auch die Forschungs­tätigkeit des Museums, das international vernetzt ist und intensiv mit der Univer­sität Heidelberg kooperiert. Dies belegten auch die zahlreichen Gast­wissen­schaftlerinnen und Gastwissenschaftler, die am Museum forschen. „Das Museum bietet ein großes Potenzial, das entsprechend genutzt werden sollte“, so Bauer und Pfeiffer-Poensgen.

Museum übernimmt wichtige gesellschaftliche Aufgabe

„Völkerkundemuseen leisten gerade heute eine unverzichtbare gesellschaftliche Aufgabe: Sie können dazu beitragen, dass wir unser Wissen über andere Kulturen vergrößern und damit auch unser Verständnis – das ist unabdingbar in einer globalisierten und diversifizierten Gesellschaft. Die Auseinandersetzung mit den verschiedenen kulturellen Sprachen kann aber auch ein Weg sein, das ,Eigene´ besser zu verstehen“, so die Ministerin abschließend.

Stellungnahme zum Völkerkundemuseum der J.& E. von Portheim-Stiftung für Wissenschaft und Kunst, Heidelberg (PDF)

Völkerkundemuseum der J. & E. von Portheim-Stiftung Heidelberg

Weitere Meldungen

Schloss Mannheim
  • Schlösser und Gärten

Neue digitale Angebote für Schlösser

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
  • Innovation

InnovationCamp künftig an drei Standorten

Eröffnungsfeier Animated Week Stuttgart
  • Kunst und Kultur

Erste „Stuttgart Animated Week“ eröffnet

Gruppenbild vor dem baden-württembergischen Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe 2024
  • Wirtschaft

Kretschmann besucht Hannover Messe

Schmeck den Süden
  • Ernährung

Hauk zeichnet Grandls Hofbräu Zelt aus

Deutscher Pavillon auf der Kunstbiennale Venedig 2024
  • Kunst und Kultur

Deutscher Pavillon auf der Biennale Venedig eröffnet

Symbolbild: Eine Studentin liegt bei schönem Wetter auf einer Wiese und liest ein Buch. (Bild: Mohssen Assanimoghaddam / dpa)
  • Kunst und Kultur

Verlagspreis Literatur für Edition CONVERSO

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. April 2024

von links nach rechts: Staatssekretär Arne Braun; Johannes Graf-Hauber, Kaufmännischer Intendant des Badischen Staatstheaters Karlsruhe und Dr. Frank Mentrup, Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe und stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender des Badischen Staatstheaters Karlsruhe
  • Kultur

Neuer Kaufmännischer Inten­dant am Badischen Staatstheater

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
  • Förderung

Beteiligungsverfahren zur Gestaltung des EFRE nach 2027

Eine Mitarbeiterin der Kunsthalle Mannheim steht im Atrium vor der digitalen Monitor-Wand „Collection Wall“ und betrachtet ein Kunstwerk. Auf dem Touchscreen können Besucher interaktiv einen Blick in die Sammlung und auch ins sonst verborgene Depot werfen (Bild: picture-alliance/Uwe Anspach/dpa).
  • Kunst und Kultur

Zwölf nichtstaatliche Museen gefördert

Ländlicher Raum
  • Ländlicher Raum

Abschluss von „CREATE FOR CULTURE“

Ein Steinmetz bearbeitet einen Schilfsandstein aus Baden-Württemberg bei der Sanierung eines historischen Gebäudes.
  • Denkmalförderung

Rund 5,1 Millionen Euro für 51 Kulturdenkmale

Open Innovation Kongress 2024
  • Innovation

Open Innovation-Kongress Baden-Württemberg 2024

Besucher der Gamescom erleben mit VR-Brillen die virtuelle Realität.
  • Kreativwirtschaft

Land stockt Games-Förderung auf

Eine Frau mit einer VR-Brille sitzt in einem großen Gemeinschaftsbüro.
  • Hochschulen

Start-up-Szene weiter stärken

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (rechts) unterhält sich während eines Besuchs der Universität Stuttgart mit Stella Asmanidou (links), Doktorandin im 3R-US-Netzwerk.
  • Tierschutz und Forschung

Weniger Tierversuche in der Biomedizin

Eine Besucherin der Ausstellung mit dem Titel: „Kunst & Textil“ sieht sich am 20. März 2014 in der Staatsgalerie in Stuttgart die Skulptur „Foud Farie“ aus dem Jahr 2011 von Yinka Shonibare an.
  • Kunst und Kultur

Acht Kunststipendien für die Cité internationale des arts

Portrait Lucas DeRungs
  • Kunst und Kultur

Jazz-Preis 2024 für Lukas DeRungs

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
  • Ländlicher Raum

Studie zur Kultur- und Kreativwirtschaft

Stadtgarten in Gerabronn
  • Städtebau

Stadtmitte in Gerabronn erfolgreich erneuert

Menschliche Schatten bei einer Performance auf einer Bühne
  • Kunst und Kultur

Land fördert sechs Projekte an Privattheatern

Keltenmuseums in Hochdorf/Enz
  • Kultur

Keltenmuseum in Hochdorf/Enz wiedereröffnet

Hebel-Preisträger 2024: Pierre Kretz
  • Kunst und Kultur

Johann-Peter-Hebel-Preis für Pierre Kretz

Zisterzienserkloster Maulbronn
  • Welterbe

Land fördert Welterbestätten mit 1,4 Millionen Euro pro Jahr