Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer gibt den Startschuss für eine neue Projektförderlinie in der Weiterbildung. Damit soll erprobt werden, wie mehr Menschen mit geringer Bildung zu Weiterbildungsmaßnahmen motiviert werden können. Mit dem neuen Programm sollen vor allem Menschen ohne Schulabschluss und sogenannte funktionale Analphabeten, die kaum lesen und schreiben können, erreicht werden. Das Kultusministerium schreibt dazu Modellprojekte aus und fordert die Weiterbildungsträger im Land auf, ihre Projektanträge zu stellen. In einer ersten Tranche werden dafür 400.000 Euro investiert. „Durch innovative Weiterbildungskonzepte erhalten Mitbürgerinnen und Mitbürger mit geringer Bildung die Chance, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und im Berufsleben besser Fuß zu fassen," erklärte Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer. Die Weiterbildung leiste auch einen Beitrag zur Sicherung des künftigen Fachkräftebedarfs. Ein wichtiges Ziel sei es, sowohl junge Erwachsene als auch Seniorinnen und Senioren zu motivieren, eine Weiterbildung zu starten.
Die Anträge können vom 6. Februar bis spätestens 31. März 2012 beim Kultus-ministerium über das Weiterbildungsportal eingereicht werden. Die aktuelle Förderlinie ist mit 400.000 Euro dotiert, Einzelprojekte sollten die Förderhöhe von 50.000 Euro nicht überschreiten. Die Laufzeit der Projekte beginnt frühestens zum 1. Juni 2012 und endet in der Regel nach einem Jahr.
Antragsberechtigt sind Weiterbildungseinrichtungen aus Baden-Württemberg, die möglichst Partner im "Bündnis für Lebenslanges Lernen" sein sollten. Die Auswahl der Projekte erfolgt über das Kultusministerium unter Beteiligung des Bündnisses. Wichtige Themenfelder sind Grundbildungs- und Alphabetisierungskurse, das Nachholen von Schulabschlüssen, das Erlernen von so genannten Kulturtechniken und Grundwerten wie auch die Vertiefung und Erweiterung der Integrationskurse in Baden-Württemberg. Diese Themen wurden von der Enquetekommission "Fit fürs Leben in der Wissensgesellschaft - berufliche Schulen, Aus- und Weiterbildung" empfohlen.
Bündnis für Lebenslanges Lernen
Die Landesregierung und eine Reihe von Trägern der Weiterbildung haben das „Bündnis für Lebenslanges Lernen“ geschlossen, mit dem der Stellenwert der Weiterbildung in Baden-Württemberg ausgebaut werden soll. Im Laufe der Legislaturperiode soll ein Weiterbildungspakt geschlossen werden, in den vor allem die Empfehlungen der Landtags-Enquetekommission „Fit fürs Leben in der Wissensgesellschaft – berufliche Schulen, Aus- und Weiterbildung“ einfließen werden. Daraus sind konkrete Maßnahmen und Projekte zu entwickeln.
Für die Entwicklung innovativer Weiterbildungsinstrumente wurde bereits ein Fonds mit einem Volumen von 300.000 Euro aufgelegt. Zudem soll das Weiterbildungsportal optimiert werden und neue Ansätze zur Verbesserung der Markttransparenz im Bereich der Weiterbildung vorangebracht werden.
Quelle:
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg