Das soziale Netzwerk Twitter hat seine Nutzer mit einer Rundmail am 1. Juni 2012 über eine Änderung der Datenschutzrichtlinien sowie der Nutzungsbedingungen in-formiert. Gültig sind die neuen Bestimmungen jedoch bereits seit dem 17. Mai 2012. Eine zeitnahe Information erfolgte lediglich an die englischsprachigen Nutzer. Der baden-württembergische Verbraucherminister Alexander Bonde kritisierte diese Vorgehensweise. „Soziale Netzwerke sollten ihre Nutzer über geplante Änderungen der Datenschutzrichtlinien und der Nutzungsbedingungen informieren, bevor sie in Kraft treten. Ich würde mir auch eine Diskussion mit den Nutzern sozialer Netzwerke darüber wünschen, wie die Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien ausgestaltet werden sollten, bevor sie tatsächlich geändert werden“, sagte Verbraucherminister Bonde am Freitag (1. Juni) in Stuttgart. Die hohe Transparenz, die sich die sozialen Netzwerke für personalisierte Werbung von den Nutzern wünschten, solle auch für den Inhalt der Datenschutzrichtlinien und Nutzungsbedingungen der sozialen Netzwerke gelten.
Verbesserte Nutzerüberwachung durch Tracking-Cookies
Neben dem Mangel an Vorabinformation und -diskussion gegenüber den Nutzern kritisierte Minister Bonde auch den Inhalt der Information zur Änderung der Datenschutzrichtlinien und der Nutzungsbedingungen von Twitter : „Wenn ein soziales Netzwerk künftig Tracking-Cookies einsetzen will, um das Nutzerverhalten genauer analysieren zu können, dann sollte das auch so benannt werden. Alles andere ist eine Verschleierungstaktik und das genaue Gegenteil von Transparenz.“ Bei manchen Webbrowsern wie etwa Firefox hätten Verbraucherinnen und Verbraucher schon heute die Wahl, allgemein dem Sammeln von Daten über das Surfverhalten zu widersprechen. Dazu müsse die „Do Not Track“-Option im Browser aktiviert werden, in der deutschen Fassung des Firefox sei das die Einstellung „Websites mitteilen, dass ich nicht verfolgt werden möchte“. An diesem „Do Not Track“-Prinzip nehme nun auch Twitter teil, und es sei zu wünschen, dass sich andere Anbieter dem anschließen, so der Verbraucherminister abschließend.
Hintergrund
Das Unternehmen Twitter informiert in seiner Rundmail außerdem darüber, dass künftig mehr Details zu den von Twitter gesammelten Informationen angezeigt werden und dass aufgezeigt wird, wie diese zur Bereitstellung der von Twitter angebotenen Dienste eingesetzt werden. Ferner informiert das Unternehmen besser über die Möglichkeiten der Nutzer, die von Twitter gesammelten Informationen zu begrenzen, zu ändern oder zu löschen. Auch die Information darüber, unter welchen Umständen Nutzerinformationen für andere freigegeben werden können, ist durch die Änderung der Datenschutzrichtlinien transparenter geworden.
Quelle:
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg