„Baden-Württemberg ist die Heimat des Automobils. Mit dem bewussten Einsatz emissionsfreier Technik setzen wir ein Zeichen für die Zukunft. Diese alternativen Antriebe werden schon bald aus dem Straßenbild nicht mehr wegzudenken sein“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei der offiziellen Übergabe seines neuen Berliner Dienstfahrzeuges vor der Berliner Landesvertretung.
Künftig fährt er auch in der Hauptstadt eine Mercedes-Benz B-Klasse F-CELL mit Brennstoffzellenantrieb. „Mit Fahrzeugen wie diesem sowie der Nutzung von erneuerbarem Strom zeigt Baden-Württemberg Umweltbewusstsein. Wir reden nicht nur von der Energiewende, sondern wir setzen sie auch praktisch um“, betonte der Ministerpräsident.
Elektromobile Zukunft
Prof. Dr. Herbert Kohler, Leiter Konzernforschung & Nachhaltigkeit, Umweltbevollmächtigter der Daimler AG, übergab das Fahrzeug in Berlin. „Wir glauben fest an eine elektromobile Zukunft - mit Batterie und Brennstoffzelle gleichermaßen. Die erfolgreiche Kommerzialisierung ist jedoch Teamwork. Wir freuen uns sehr, dass Ministerpräsident Kretschmann mit seinem neuen Dienstwagen dafür ein klares Zeichen setzt“, so Kohler.
Der Fahrstrom für den Antrieb der Mercedes-Benz B-Klasse F-CELL wird durch die Reaktion von Luftsauerstoff mit Wasserstoff direkt an Bord in der Brennstoffzelle erzeugt. Dabei entstehen keine Schadstoffemissionen, sondern lediglich reiner Wasserdampf. Dank des 700 bar Hochdruck-Tanksystems verfügt das Fahrzeug über eine hohe Reichweite von rund 400 Kilometern bei einer gleichzeitig kurzen Betankungszeit von unter drei Minuten. Das Fahrzeug verbindet lokal emissionsfreie Mobilität mit Langstrecken- und Alltagstauglichkeit und überzeugenden Fahrleistungen. Die unter Serienbedingungen produzierte Mercedes-Benz B-Klasse F-CELL ist bereits seit 2010 auf dem europäischen und amerikanischen Markt bei Kunden im Alltagseinsatz. Der Gesamtkilometerstand der Daimler-Brennstoffzellenflotte, die zusammen mit einer Vielzahl an Forschungsfahrzeugen mittlerweile mehr als 300 Fahrzeuge zählt, hat aktuell die neun Millionen Grenze erreicht. Die etwa 70 Fahrzeuge starke F-CELL-Flotte in den USA sparte allein mit inzwischen 1,6 Millionen zurückgelegten Kilometern rund 113.500 Liter Kraftstoff sowie nahezu 270 Tonnen Kohlendioxid ein.
Emissionsfreie Autos müssen auf den Straßen präsenter werden
„Wichtig ist es, eine Infrastruktur zu schaffen, die den flächendeckenden Einsatz solcher Fahrzeuge für mehr Menschen ermöglicht“, hob Ministerpräsident Kretschmann hervor. „Im nächsten Schritt muss die Technologie für die Kunden weltweit zugänglich gemacht werden. Politik, Energieversorger und Automobilhersteller müssen dafür im engen, internationalen Dialog die entsprechenden Weichen stellen“, ergänzte Prof. Kohler.
In Stuttgart nutzt Ministerpräsident Kretschmann bereits eine B-Klasse F-CELL, so auch der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller. Seit Februar 2011 sind für die baden-württembergische Landesvertretung in Berlin zudem auch zwei smart fortwo electric drive im lokal emissionsfreien Einsatz.
Hintergrund:
Um die großflächige Marktverfügbarkeit dieser emissionsfreien Technologie zu beschleunigen, haben Daimler, Ford und Nissan Anfang 2013 eine Kooperation zur gemeinsamen Entwicklung eines Brennstoffzellensystems geschlossen. Ab 2017 sollen so erstmals wettbewerbsfähige Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle auf dem Markt verfügbar sein. Große Fortschritte sind bis dahin vor allem in puncto H2-Infrastruktur zu erwarten. Nicht zuletzt aufgrund des branchenübergreifenden Engagements der Initiative H2 Mobility, die unter Beteiligung der Daimler AG erst kürzlich einen Aktionsplan zum Ausbau der deutschen H2-Infrastruktur auf rund 400 H2-Tankstellen bis 2023 vorgestellt hat. Die Nutzung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien ist dabei erklärtes Ziel.