Ausweitung der Sprachförderung

Kleinkinder als nächster Schritt

Sprache ist der Schlüssel für eine gute Bildung. Kultusstaatssekretärin Marion v. Wartenberg will deshalb die Sprachförderung noch mehr ausweiten und künftig auch Kleinkinder in die Sprachförderung einbeziehen. Kinder aus bildungsfernen Familien sollen über Familienzentren erreicht werden, sagt v. Wartenberg im Interview mit der Stuttgarter Zeitung.

Frau von Wartenberg, Sie gehen davon aus, dass es mehr Sprachfördergruppen geben wird. Wo nehmen Sie die Fachleute her?

Marion v. Wartenberg: Da habe ich gar keine Sorge. Im Bereich Singen Bewegen Sprechen haben wir mit den musikpädagogischen Fachkräften ein gutes Angebot. Den Bereich intensive Sprachförderung entwickeln wir mit unseren Sprachförderkräften. Als Land geben wir jährlich zehn Millionen Euro in die Fortbildung und qualifizieren dort. Wir haben auch die 556 Fachkräfte mit halben Stellen aus dem Modellprojekt „frühe Chancen“, die wir weiterqualifizieren und im Land halten wollen. Hier hat uns erst vergangenen Donnerstag die gute Nachricht aus Berlin erreicht, dass das Projekt bis Ende 2015 verlängert wird.

Die Kabinettsvorlage bezieht sich auf die Kindergartenkinder. Was ist mit der Sprachförderung der Kinder unter drei Jahren?

v. Wartenberg: Als erstes nehmen wir bei der Sprachförderung der Kleinkinder die Mütter- und Familienzentren in den Blick. Sie sollen auch förderfähig werden. Bildungsferne Eltern kommen eher in ein Familienzentrum als in eine Kindertagesstätte. Wir können den Eltern in den Zentren die Bedeutung der Sprache nahebringen. Als nächsten Schritt wollen wir die Sprachförderung der Unter-Dreijährigen angehen.

Unter welchen Bedingungen sind Mütter- und Familienzentren förderfähig?

v. Wartenberg: Die Zentren haben teilweise ganz reguläre Kindergartengruppen. Diese Gruppen können nach Spatz gefördert werden, wie alle anderen Gruppen auch. Hinzu kommt, dass die Zentren ja bereits viele Angebote für unter Dreijährige machen. Wir stärken die Zentren jetzt durch die Förderung im Kindergartenbereich. Das ist der Einstieg für den zweiten Schritt, die Sprachförderung der Kleinkinder. Familienzentren, Kinderkrippen, das sind die Orte, an denen wir die frühe Sprachförderung künftig ansiedeln müssen.

Wie könnte die Förderung aussehen?

v. Wartenberg: Ich stelle mir vor, dass wir Kinder unter drei Jahren nach dem Vorbild von Spatz fördern können. Wir wissen, dass in Baden-Württemberg ein Drittel der Kinder einen Sprachförderbedarf hat. Je früher wir mit der Förderung beginnen, desto größer sind die Chancen, dass Kinder ihre Bildungsbiografien erfolgreich gestalten können. Wir wollen, dass die Kinder in der Grundschule so gut deutsch sprechen können, um dem Unterricht adäquat folgen zu können, damit sie ihr Bildungspotenzial entfalten können.

Was ist mit den Kosten?

v. Wartenberg: Dazu lassen sich noch keine konkreten Zahlen nennen.

Das Interview führte Renate Allgöwer.

Quelle:

Stuttgarter Zeitung

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