Ressourceneffizienz

Kabinett verabschiedet Landesstrategie Ressourceneffizienz

Der Innenraum eines Konzeptfahrzeugs, das in besonderer Leichtbauweise gebaut ist (Symbolbild) (Bild: © dpa).

Die Landesregierung hat in ihrer heutigen Kabinettssitzung die Landesstrategie Ressourceneffizienz Baden-Württemberg verabschiedet. „Wir wollen damit den effizienten Rohstoffeinsatz in der Wirtschaft voranbringen. Ziel ist es, den Rohstoffverbrauch vom wirtschaftlichen Wachstum dauerhaft zu entkoppeln“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Die jetzt fertige Landesstrategie sei ein wichtiger Handlungsrahmen für die Wirtschafts- und Umweltpolitik der nächsten Jahre.

„Es geht darum Maschinen, Technologien und Materialien so innovativ zu gestalten, dass Umwelt und Ressourcen geschont werden und gleichzeitig wirtschaftliche Wachstumsimpulse entstehen. Dafür ist die Landesstrategie Ressourceneffizienz der Werkzeugkasten“, so Kretschmann weiter. Die Strategie umfasse insgesamt 31 Maßnahmen in fünf Aktionsfeldern.

Derzeit hätten die Materialkosten einen Anteil von rund 45 Prozent an den Produktionskosten eines Industrieunternehmens. Das Potenzial, durch Effizienz Kosten zu senken, sei enorm, sagte Umweltminister Franz Untersteller: „Umwelttechnik und Ressourceneffizienz senken einerseits die Produktionskosten und stärken so die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen. Andererseits bieten Umwelttechnologien aber auch selbst riesige Marktchancen. Baden-Württemberg kann und soll zum Leitmarkt und Leitanbieter für innovative Effizienztechnologien werden.“

Rückgewinnung und Wiederverwertung  von Rohstoffen

Ressourcen effizienter einzusetzen sei aber nur der eine Pfeiler der Strategie, ergänzte Untersteller. Der andere Pfeiler sei die möglichst umfassende Rückgewinnung und Wiederverwertung wichtiger Rohstoffe aus alten und ausgedienten Produkten. „Baden-Württemberg hat zwar so gut wie keine Bodenschätze, aber wir haben trotzdem zahlreiche Rohstoffe in großen Mengen, die wir allerdings immer noch zu oft als Abfälle entsorgen. Seltene Erden aus alten Handys und PCs, Bauschutt oder Phosphor aus Klärschlämmen: Auch bei der Rückgewinnung und Wiederverwertung müssen und können wir sehr viel besser werden“, so der Umweltminister. Die Rohstoffversorgung baden-württembergischer Unternehmen würde dadurch nachhaltig gesichert, weil die Abhängigkeit von Rohstoffimporten sinke. Gleichzeitig werde die Ausbeutung der Bodenschätze weltweit nicht weiter befördert. Ministerpräsident Winfried Kretschmann: „Ressourceneffizienz ist eine Frage der ökologischen, wirtschaftlichen und ethischen Verantwortung. Gegenüber der Umwelt, gegenüber unseren Unternehmen und gegenüber den Menschen, die weltweit und oft unter fragwürdigen ökologischen und sozialen Bedingungen Bodenschätze fördern müssen.“

Mit der Landesstrategie, die in engem Dialog mit Akteuren aus Wirtschaft und Wissenschaft entwickelt worden ist, setzt die Landesregierung folgende fünf wesentliche Aktionsfelder für Ressourceneffizienz im industriellen Sektor fest:

  1. Innovation und Technologieentwicklung
  2. Material- und Energieeffizienz in Unternehmen
  3. Sekundärrohstoffe nutzen und Kreislaufwirtschaft stärken
  4. Nachhaltige Rohstoffgewinnung und sichere Rohstoffversorgung der Wirtschaft
  5. Indikatoren, Messgrößen und Zielgrößen

In den Maßnahmen geht es unter anderem um das Konzept einer Ultraeffizienzfabrik – also einer Fabrik, die ohne Abfall, Abluft und Abwasser produziert. Weitere Maßnahmen beschäftigen sich mit der Erforschung neuer Ressourceneffizienztechnologien, beispielsweise im Bereich Leichtbau oder im Bereich biotechnologischer Produktionsverfahren. Außerdem sollen die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen ausgebaut, Netzwerke gestärkt und Beratungs- und Förderangebote ausgeweitet werden.

Stetige Weiterentwicklung der Landesstrategie

Die Landesstrategie soll kontinuierlich weiterentwickelt und an veränderte Rahmenbedingungen angepasst werden. Deshalb wird sie in regelmäßigen Abständen überprüft, das erste Mal in zwei Jahren. Dabei sollen die Entwicklung der Ressourceneffizienz und der Umsetzungsstand der Maßnahmenpakete bewertet werden. Gegebenenfalls wird die Strategie durch weitere Maßnahmen ergänzt.

Landesstrategie Ressourceneffizienz Baden-Württemberg (PDF)

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