Energie

Informationsveranstaltung zum Netzentwicklungsplan

Die Landesregierung und der baden-württembergische Übertragungsnetzbetreiber TransNet haben in einer öffentlichen Veranstaltung über den Stand der Ausbauplanungen der deutschen Stromleitungen informiert. Die Veranstaltung ist Teil der Öffentlichkeitsbeteiligung bei der Leitungsausbauplanung.

Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber legen im Leitszenario des gemeinsam entwickelten Netzentwicklungsplans einen Schwerpunkt auf den Bau von vier besonders leistungsstarken Nord-Süd-Verbindungen, wovon zwei auch durch Baden-Württemberg führen. Für Baden-Württemberg würde das rund 330 Kilometer Leitungsneubau erfordern. Laut Plan führt eine Trasse westlich von Niedersachsen über Nordrhein-Westfalen nach Philippsburg und eine östlich von Schleswig-Holstein aus kommend nach Großgartach sowie in einer Verzweigung nach Goldshöfe bei Aalen.

Umweltminister Franz Untersteller nannte den vorliegenden Vorschlag auf der heutigen Veranstaltung „belastbar und realistisch“. Dem Netzentwicklungsplan liege ein nachvollziehbarer Energie-Mix bei der künftigen Stromproduktion aus erneuerbaren Energien, konventioneller Energieerzeugung und Kraft-Wärme-Kopplung zugrunde. Deshalb überzeuge er im Ergebnis – was die Leitungsplanung betreffe – aber auch methodisch.

Auch TransnetBW-Geschäftsführer, Dipl. Ing. Rainer Joswig, sieht im Netzentwicklungsplan eine solide Planungsgrundlage für das weitere Vorgehen. „Nach der Öffentlichkeitsbeteiligung soll der dann modifizierte Plan an Bundesregierung und Bundestag weitergeleitet werden, die ihn in einem förmlichen Gesetzesverfahren als Bundesbedarfsplan erlassen“, skizzierte Joswig das weitere Vorgehen. In ihm würden Anfangs- und Endpunkte der neuen Leitungen festgeschrieben sowie der grobe Verlauf, nicht aber die genaue Trassenführung. Das bleibe einem zweiten Verfahrensschritt vorbehalten.

Joswig mahnte dabei auch ein zügiges Vorgehen an: „Nicht die Kosten oder die Planungen an sich sind in meinen Augen das Problem, sondern die Frage, ob es uns gelingt, eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung zu schaffen sowie die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen derart zu gestalten, dass der Netzausbau jetzt rasch angegangen werden kann.“

Wie beim jetzigen Netzentwicklungsplan sollen Bürgerinnen und Bürger auch bei der Festlegung der Trassenführung ausreichend Gelegenheit zur Beteiligung bekommen. Die Staatsrätin der Landesregierung für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung, Gisela Erler, betonte heute die entscheidende Bedeutung eines offenen und transparenten Verfahrens für die Akzeptanz und das Gelingen der Energiewende:

„Um die Energiewende erfolgreich zu stemmen, müssen wir gemeinsam die notwendigen Schritte gehen. Dazu gehört der Ausbau der Übertragungsnetze. Bei der Netzentwicklungsplanung haben die Bürgerinnen und Bürger jetzt die frühe Chance, sich einzubringen“, so Erler. „Eine stärkere gesellschaftliche Debatte rund um die richtige Infrastruktur für die Energiewende tut gut und deshalb erhoffe ich mir eine rege Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger.“

Es gehe nicht nur darum, die Menschen im Land zu informieren, ergänzte Umweltminister Franz Untersteller: „Es geht darum, sie einzubinden, grundsätzlich und rechtzeitig, denn die Energiewende kann nur gelingen, wenn sie als gesamtgesellschaftliches Projekt verstanden und umgesetzt wird.“

An der Notwendigkeit eines modernisierten und insgesamt längeren Leitungssystems ließ der Umweltminister keinen Zweifel: „Wir brauchen die Netze, um die Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten. Die Leitungen sorgen dafür, dass zum Beispiel das Angebot an Windstrom von den Anlagen in der Nordsee beim Nachfrager, den Industrien im Süden Deutschlands, ankommt. Der Netzausbau ist somit unverzichtbarer Bestandteil eines neuen, regenerativen und gleichzeitig sicheren Stromsystems!“

Netzentwicklungsplan

Der Netzentwicklungsplan (NEP) ist zentraler Bestandteil der Energiewende in Deutschland. Er enthält die für eine weitgehend regenerative Stromerzeugung in Deutschland notwendigen Netzoptimierungs- und Netzausbaumaßnahmen und basiert auf drei unterschiedlichen, von der Bundesnetzagentur öffentlich konsultierten und genehmigten Erzeugungsszenarien, die bis in das Jahr 2022 reichen. Der NEP in seiner aktuellen Fassung beschreibt den zukünftigen Übertragungsbedarf der Energie zwischen diversen Anfangs- und Endpunkten, er enthält damit noch keine Aussagen zu konkreten Trassenverläufen. Diese werden erst in der Bundesfachplanung durch die Bundesnetzagentur, beziehungsweise in der jeweiligen Raumordnung durch die Genehmigungsbehörden der Bundesländer festgelegt.

Der NEP und weitere Informationen sind im Internet abrufbar unter www.netzentwicklungsplan.de
Dort finden Bürgerinnen und Bürger auch Formulare für ihre direkte Beteiligung am Diskussionsprozess.

Die Rede des Umweltministers Franz Untersteller auf der heutigen Informationsveranstaltung steht unter dem Thema Energie ebenfalls im Netz www.um.baden-wuerttemberg.de

Quelle:

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und TransnetBW GmbH

Weitere Meldungen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Rede
  • Wohnen und Bauen

Zwölf Projekte für bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen

Stethoskop vor farbig eingefärbtem Kartenumriss von Baden-Württemberg mit Schriftzug: The Ländarzt - Werde Hausärztin oder Hausarzt in Baden-Württemberg
  • Gesundheitsberufe

390 Bewerbungen für 75 Studienplätze der Landarztquote

Ministerialdirektorin Leonie Dirks steht vor Transfermobil und übergibt Fahrzeugschlüssel an Prof. Dr. Daniel Buhr vom Landeskompetenzzentrum Pflege & Digitalisierung.
  • Digitalisierung

Transfermobil bringt Pflege-Innovationen ins Land

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
  • Innovation

InnovationCamp künftig an drei Standorten

Wengenviertel in Ulm
  • Städtebauförderung

235 Millionen Euro für Städtebaumaßnahmen

Enforcement Trailer der Polizei Baden-Württemberg zur Geschwindigkeitskontrolle.
  • Verkehrssicherheit

Bilanz der Geschwindigkeits­kontrollwoche

Ein von Schatten bedeckter Mann vor blauem Himmel hält ein Telefon in der Hand
  • Gewalt an Männern

Vier Jahre Männerhilfetelefon

Vier Jugendliche sitzen auf einer Freitreppe und betrachten etwas auf dem Smartphone
  • Jugendliche

Jugendliche diskutieren zum Thema „Was dich bewegt“

Die Europafahne weht auf dem Dach der Villa Reitzenstein, dem Amtssitz des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg.
  • Europawahl

34 Parteien zur Europawahl zugelassen

Ministerin besucht Hannover Messe 2024
  • Industrie

Hoffmeister-Kraut besucht Hannover Messe

Eröffnungsfeier Animated Week Stuttgart
  • Kunst und Kultur

Erste „Stuttgart Animated Week“ eröffnet

Gruppenbild vor dem baden-württembergischen Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe 2024
  • Wirtschaft

Kretschmann besucht Hannover Messe

Aussicht vom Schönbergturm bei Reutlingen.
  • Ländlicher Raum

Studie zur Wirtschaftsentwicklung im Ländlichen Raum

Ein Verkehrsschild mit Tempo 30 und darunter dem Hinweis: „22 bis 6 h Lärmschutz“
  • Lärm

Tempo 30 gegen Straßenlärm

Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax)
  • Artenschutz

Asiatische Hornisse breitet sich weiter aus

Erdbeeren auf einem Wochenmarkt (Foto: © dpa)
  • Landwirtschaft

Erdbeersaison eröffnet

Schmeck den Süden
  • Ernährung

Hauk zeichnet Grandls Hofbräu Zelt aus

Gruppenbild mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (vorne, Mitte) und den Ordensprätendentinnen und Ordensprätendenten
  • Auszeichnung

Verdienstorden des Landes an 22 verdiente Persönlichkeiten

Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)
  • Wolf

Wolfsriss in Wolpertshausen nachgewiesen

Eine Kuh und ein Kalb laufen über einen Feldweg
  • Tierschutz

Fördermittel für Rinder-Schutz

Ein Rettungswagen fährt mit Blaulicht. (Foto: © dpa)
  • Rettungsdienst

Neufassung des Rettungsdienstgesetzes auf den Weg gebracht

Zwei Polizeibeamte bei einer Streife.
  • Sicherheit

Positive Bilanz beim siebten länderübergreifenden Sicherheitstag

Glückliche junge Mutter mit neugeborenem Baby im Krankenhaus nach der Geburt.
  • Gesundheit

Studie zur Geburtshilfe veröffentlicht

Landessieger von „Jugend debattiert“ stehen fest (Bild: Kultusministerium Baden-Württemberg)
  • Schule

Landessieger von „Jugend debattiert“ gekürt

Deutscher Pavillon auf der Kunstbiennale Venedig 2024
  • Kunst und Kultur

Deutscher Pavillon auf der Biennale Venedig eröffnet

// //