Verkehrsminister Winfried Hermann hat die Stuttgarter Professorin Dr.-Ing. Nejila Parspour als „Übermorgenmacherin“ geehrt. Damit wird die Wissenschaftlerin für Ihre Entwicklungsarbeiten an induktiven Ladetechniken für Elektrofahrzeuge ausgezeichnet. Minister Hermann sagte in seiner Laudatio am Institut für Elektrische Energiewandlung (IEW) in der Universität Stuttgart: „Es sind Menschen wie Sie, die mit ihren Ideen dazu beitragen, dass unser Land auf eine erfolgreiche Zukunft vertrauen darf.“ Die Forschungsarbeit der Professorin trage maßgeblich dazu bei, dass künftig Elektroautos flächendeckend in Deutschland eingesetzt werden können. Sie erhielt im Rahmen des Wettbewerbs auch einen der Publikumspreise.
„Übermorgenmacher“ - zentrale Aktion anlässlich 60 Jahre Baden-Württemberg
„Die Übermorgenmacher“ ist die zentrale Jubiläums-Aktion des Landes anlässlich des 60-jährigen Bestehens von Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk (SWR). Dabei wurden 60 Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger gesucht, die mit ihren Ideen, Projekten und Visionen die Zukunft des Südweststaats gestalten.
Hocheffektive Kabel- und berührungslose Ladesysteme für E-Fahrzeuge
Frau Prof. Parspour beschäftigt sich mit der Entwicklung von Ladesystemen, die sowohl stationär als auch in Bewegung Elektrofahrzeuge durch ein Magnetfeld berührungslos aufladen. Hierzu hat sie mit ihrem Team am IEW eine induktive Ladestation entwickelt. An dieser „Tankstelle“ wird der Akku des Elektroautos kabellos aufgeladen, sobald sich das Auto über einer im Boden versenkten und mit Strom durchflossenen Spule befindet.
Die Vorteile solcher induktiver Ladesysteme sind insbesondere Komfort, Zeitgewinn, Erhöhung der Reichweite und geringe Kosten für die Infrastruktur. Das Elektroauto kann automatisch und ohne Mitwirkung des Fahrers geladen werden. Das ist nicht zuletzt bei schlechtem Wetter ein wichtiger Zusatznutzen.
Ladevorgang an Ampeln, auf Parkplätzen oder Straßenabschnitten möglich
Durch das automatische Laden auf Parkplätzen, an Ampeln oder auf verschiedenen Straßenabschnitten wird die Reichweite von E-Fahrzeugen beträchtlich erhöht. Induktive Ladestationen sind nicht teurer als konventionelle Stationen mit Kabeln. Sie haben keinen zusätzlichen Platzbedarf, sind wartungsarm und durch die Verlegung der Induktionsschleifen unter dem Straßenbelag vor Vandalismus geschützt. Das von Prof. Parspour entwickelte System zeichnet sich im Vergleich mit anderen induktiven Ladesystemen durch einen sehr hohen Wirkungsgrad aus. Außerdem lässt es einen bisher unerreicht hohen Spielraum bei der Positionierung des Fahrzeugs über der Induktionsschleife zu. Die seitliche Abweichung kann bis zu + 25 cm, die Abweichung nach vorne und nach hinten + 10 cm betragen, ohne dass der Ladevorgang nennenswert beeinträchtigt wird. Auch dieser Toleranzwert übertrifft den anderer kabelloser Ladesysteme.
Weitere Informationen unter www.iew.uni-stuttgart.de/forschung/induktive_CET
Quelle:
Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg