Verkehrssicherheit

Hermann warnt vor Gefahren durch Ablenkung am Steuer

Junge Erwachsene mit Handy am Steuer (Quelle: dpa).

Nur zwei Sekunden bei Tempo 50 aufs Handy zu blicken, bedeutet 28 Meter im Blindflug zurück zu legen. Verkehrsminister Winfried Hermann stellte deshalb die Kampagne „Nicht ablenken lassen – Finger weg vom Handy!“ im Freiburger Schwarzwald-Stadion vor. Unterstützung bekam er von Oliver Leki, VorstandFinanzen, Organisation und Marketing, der stellvertretend für den SC Freiburg vor Ort mit dabei war.

„Mehr Sicherheit beginnt im Kopf. Die Kampagne schärft das Problembewusstsein und zielt vor allem auf junge Fahrerinnen und Fahrer ab“, so Minister Hermann. Ablenkung durch das Smartphone ist eine große Gefahr im Verkehrsalltag und immer häufiger eine Ursache von Unfällen. Um auf diese Problematik aufmerksam zu machen, haben das Bundesverkehrsministerium (BMVI) und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR) eine umfassende Aufklärungskampagne entwickelt, an der sich auch das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur (MVI) beteiligt. Unterstützt wird das MVI dabei vom SC Freiburg und weiteren Sportvereinen aus Baden-Württemberg.

Neben überhöhter Geschwindigkeit ist Ablenkung eine der häufigsten Unfallursachen am Steuer – Tendenz steigend. Alleine 2014 starben 466 Menschen auf Baden-Württembergs Straßen – hinzukommen abertausende Unfälle mit Verletzten und Sachschäden. „Die Gefahren durch Ablenkung werden leider oft noch unterschätzt. Wir wollen die Menschen sensibilisieren, dass jede Form der Ablenkung im Straßenverkehr Leben gefährdet“, so Minister Winfried Hermann. Dafür erhält Hermann auch Rückendeckung vom SC Freiburg und Oliver Leki: „Das Thema Verkehrssicherheit geht alle etwas an. Dem SC Freiburg ist es ein großes Anliegen, dass unsere Fans sicher und unfallfrei zu den Spielen an- und abreisen. Deshalb unterstützen wir die Kampagne – insbesondere, um auch die gefährdeten jungen Fahrerinnen und Fahrer zwischen 18 und 24 Jahren zu erreichen.“

Neben dem SC Freiburg beteiligen sich bisher auch der VfB Stuttgart, die TSG 1899 Hoffenheim, der Karlsruher SC, der SV Sandhausen und der FC Heidenheim sowie die Handballbundesligisten TVB Stuttgart, FRISCH AUF! Göppingen und HBW Balingen-Weilstetten an der Aktion. Die Vereine zeigen an Heimspieltagen ein 30-sekündiges Video über die Stadionleinwand, das auf die Kampagne aufmerksam macht. Ebenso werden in einigen Stadien Informations- und Aktionsmaterialien bei Heimspielen verteilt und Mithilfe eines überdimensionalen Smartphones auf die Aktion aufmerksam gemacht.

Verkehrssicherheitskonzept der Landesregierung

Das Verkehrssicherheitskonzept der Landesregierung zielt darauf ab, die Anzahl der Toten und Verletzten auf Baden-Württembergs Straßen durch verschiedene Maßnahmen zu senken. Als ersten Schritt hin zu einer „Vision Zero“, einem Straßenverkehr ohne Getötete und Verletzte, sollen bis zum Jahr 2020 40 Prozent weniger Menschen auf Baden-Württembergs Straßen zu Tode kommen als im Ausgangsjahr 2010. Demgegenüber sterben noch immer rund 3.500 Menschen jährlich auf europäischen Straßen bei Unfällen, die durch Ablenkung im  Auto, wie dem Benutzen von Smartphones, verursacht wurden. Dabei waren insbesondere die Spur- und Abstandshaltungen sowie das Reaktionsvermögen der Fahrenden beeinträchtigt. Ablenkung beim Autofahren ist ein großes Sicherheitsrisiko – für Fahrende wie für andere Verkehrsteilnehmende. Nur zwei Sekunden bei Tempo 50 aufs Handy zu blicken, bedeutet 28 Meter im Blindflug zurück zu legen, bei Tempo 100 entsprechen zwei Sekunden Ablenkung sogar über 50 Meter Blindflug. Laut Europäischem Verkehrssicherheitsrat steigt das Unfallrisiko durch das Schreiben von Textnachrichten am Steuer um das 23-fache. Wer beim Fahren telefoniert, steigert das Risiko um den Faktor 1,3 und das Wählen während der Fahrt hebt das Risiko eines Verkehrsunfalles um das drei- bis sechsfache an.

Mit „Runter vom Gas“ machen sich das BMVI und der DVR seit 2008 für mehr Sicherheit auf deutschen Straßen stark. Schwerpunkte der Aufklärungsarbeit sind das Fahren mit unangepasster Geschwindigkeit, Ablenkung, gefährliches Überholen und dichtes Auffahren sowie das „Risiko Landstraße“. Dabei sprechen die Initiatoren neben AutofahrerInnen auch Motorrad- und RadfahrerInnen an – und rücken die besonders gefährdeten jungen FahrerInnen in den Fokus. 

Ministerium für Verkehr und Infrastruktur: Verkehrssicherheit

Weitere Meldungen

Gruppenbild vor dem baden-württembergischen Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe 2024
  • Wirtschaft

Kretschmann besucht Hannover Messe

Ein Verkehrsschild mit Tempo 30 und darunter dem Hinweis: „22 bis 6 h Lärmschutz“
  • Lärm

Tempo 30 gegen Straßenlärm

Breisgau-S-Bahn im Landesdesign (bwegt)
  • Schienenverkehr

Zuverlässigkeit auf der Breisgau-S-Bahn wird verbessert

Polizist der Polizei Baden-Württemberg kontrolliert den Verkehr.
  • Verkehr

Bundesweiter Aktionstag zur Sicherheit im Güterverkehr

Autos fahren in Stuttgart (Foto: © dpa)
  • Verkehr

Statt Fahrverbote wirksame Maßnahmen für weniger CO2-Ausstoß

Mit einem digitalen Lasergeschwindigkeitsmessgerät wird der Verkehr auf der Autobahn A5 bei Müllheim überwacht. (Foto: dpa)
  • Verkehrssicherheit

Europaweiter Speedmarathon

RE zwischen Singen und Stuttgart (Gäubahn) - hier zwischen Aistaig und Sulz, im Vordergrund der Neckar (Bild: Deutsche Bahn AG/ Georg Wagner)
  • Schienenverkehr

Land plant deutliche Angebotsverbesserungen auf und zu der Gäubahn

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. April 2024

Verkehrsminister Winfried Hermann (Mitte) beim offiziellen Start der Batteriezüge Mireo Plus im Fahrgastbetrieb
  • Schienenverkehr

Batterie statt Diesel

Ladekabel für ein E-Auto wird in das Fahrzeug gesteckt.
  • Elektromobilität

Charge@BW bringt Schub bei Ladeinfrastruktur und E-Mobilität

Offizielle Freigabe der neuen Enzbrücke
  • Strasse

Ersatzneubau der Enzbrücke Niefern eröffnet

Zwei Lokführer stehen am Kopf eines Zuges der SWEG und lachen in die Kamera.
  • Nahverkehr

Bündnis gegen Fachkräftemangel im ÖPNV

Zwei Busse der Dachmarke bwegt
  • Nahverkehr

Kostensteigerungen in der Busbranche gedämpft

Ein Vermessungsgerät steht auf einer Autobahnbaustelle.
  • Straßenbau

Weitere Großprojekte an DEGES vergeben

Polizisten kontrollieren ein Auto.
  • Verkehrssicherheit

Bundesweite Kontrollaktion gegen die Autoposerszene

Ein Bauarbeiter bedient eine große Baumaschine auf einer Autobahnbaustelle. (Bild: © dpa)
  • STRASSENBAU

Sanierung des Bundes- und des Landesstraßennetzes

  • Verkehrssicherheit

Weniger schwerverletzte Verkehrsteilnehmer

Stuttgart 21 Hbf_innen-Neue_Bahnsteighalle_Bahnsteig_Quelle: DB/plan b_Atelier Peter Wel
  • Stuttgart 21

Gemeinsame Erklärung der Projektpartner von Stuttgart 21

Ein Doppelstock-Intercity fährt auf der Gäubahn über die Einöd-Talbrücke bei Hattingen.
  • Schienenverkehr

Bundesrat für Modernisierung des Bahnnetzes

Stadtgarten in Gerabronn
  • Städtebau

Stadtmitte in Gerabronn erfolgreich erneuert

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
  • Energie

Biogas als zentraler Energieträger der Zukunft

Zwei Radfahrerinnen überqueren auf einem rot markierten Radweg eine Straße.
  • Radverkehr

Weniger Unfälle durch bessere Radwege und Tempolimits

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 12. März 2024

Ein E-Lkw steht an einer Ladesäule
  • Elektromobilität

Studie zum Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Lkw

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Forschung

Forschung und Innovation am Oberrhein

// //