Gesundheit

Gute medizinische Versorgung im Land steht auf vielen Säulen

Ein Hausarzt misst den Blutdruck einer Patientin (Bild: © dpa).

Eine gemeinsame Fachtagung von Wissenschafts- und Sozialministerium widmet sich dem Thema „Perspektiven ärztlicher Ausbildung und Versorgung in Baden-Württemberg“. Klar ist, dass die medizinische Ausbildung und ärztliche Versorgung in Baden-Württemberg auf vielen Säulen steht.

Bund und Länder befassen sich seit geraumer Zeit mit potenziellen Lücken bei der ärztlichen Versorgung, insbesondere auch im ländlichen Raum. Eine gemeinsame Fachtagung von Wissenschafts- und Sozialministerium zu den „Perspektiven ärztlicher Ausbildung und Versorgung in Baden-Württemberg“ lotet die Möglichkeiten einer medizinisch hochwertigen Versorgung in Baden-Württemberg aus. Klar ist, dass die medizinische Ausbildung und ärztliche Versorgung in Baden-Württemberg auf vielen Säulen steht.

Bereits heute sind konkrete Maßnahmen in der Umsetzung, die sich der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum widmen:

Maßnahmen des Wissenschaftsministeriums

  • Stärkung der Allgemeinmedizin
    An den medizinischen Fakultäten wird die Ausbildung zum Allgemeinmediziner und für die hausärztliche Tätigkeit durch spezielle Ausbildungskonzepte gestärkt. Hierfür stellt das Wissenschaftsministerium 5 Millionen Euro für einen Zeitraum von drei Jahren, von 2016 bis 2018, zur Verfügung.
  • Projekte zur Verbesserung der Qualität der Lehre im Medizinstudium
    Alle fünf medizinischen Fakultäten entwickeln neue Lehrmethoden, die die Qualität der Lehre im Medizinstudium verbessern. Zum Beispiel werden in den medizinischen Fakultäten sogenannte Skill Labs gefördert. Dabei handelt es sich um Übungseinrichtungen für Medizinstudierende, in denen gezielt die praktischen Fähigkeiten und Szenarien angehender Ärztinnen und Ärzte in Simulationen trainiert werden. Diese und weitere Projekte zur Verbesserung der Qualität der Lehre im Medizinstudium werden seit 2016 mit jährlich 10 Millionen Euro vom Wissenschaftsministerium unterstützt.
  • Telemedizin
    Seit 2015 ist die „Koordinierungsstelle für Telemedizin in Baden-Württemberg“ (KTBW) mit Sitz in Mannheim eingerichtet. Die Koordinierungsstelle soll die in Baden-Württemberg vorhandene Kompetenz bündeln und als Mittler und Ansprechpartner für die Wissenschaft, medizinische Einrichtungen, medizintechnische Industrie und für Verbände dienen. Außerdem soll sie Hilfestellung bei der Integration telemedizinischer Methoden in Behandlungsabläufe geben, sowie telemedizinische Expertise vermitteln. Für die Telemedizin stehen dem Wissenschaftsministerium seit 2014 bis zu 3 Millionen Euro zur Verfügung.
  • Akademisierung in den Gesundheitsberufen
    Mit der Einrichtung von Studiengängen für Krankenschwestern, Hebammen und Physiotherapeuten steht den Ärztinnen und Ärzten künftig hochqualifiziertes Personal zur Seite, sodass diese sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können. Für das Ausbauprogramm „Akademisierung der Gesundheitsfachberufe“ stellt das Land im Zeitraum 2015 bis 2020 rund 10 Millionen Euro jährlich zur Verfügung. Mit insgesamt 735 zusätzlich finanzierten und rund 550 bereits vor dem Wintersemester 2015/2016 bestehenden Anfängerplätzen wurde in Baden-Württemberg im Rahmen des Ausbauprogramms „Akademisierung der Gesundheitsfachberufe“ die Studienkapazität im Bereich Pflege, Physiotherapie und Hebammenwesen mehr als verdoppelt.

Maßnahmen des Ministeriums für Soziales und Integration

  • Stipendienprogramm
    Minister Lucha kündigt ein Stipendienprogramm für Medizinstudierende an, die sich verpflichten, die Weiterbildung im Fach Allgemeinmedizin oder Innere Medizin aufzunehmen und anschließend eine hausärztliche Tätigkeit im Fördergebiet für die Dauer von mindestens fünf Jahren aufzunehmen. Die Landesregierung stellt hierfür 300.000 Euro zur Verfügung.
  • Landärzteprogramm
    Auch das Landärzteprogramm hat sich bewährt und wird in den Jahren 2018 und 2019 setzt. Damit fördert Baden-Württemberg die Niederlassung von Hausärztinnen und Hausärzten mit bis zu 30.000 Euro, wenn sie sich in einer ländlichen Gemeinde mit Bedarf niederlassen. 192 Gemeinden sind derzeit als akute Fördergebiete und 111 Gemeinden als perspektivische Fördergebiete ausgewiesen. Über 100 Anträge aus 19 Landkreisen wurden bis 2017 bewilligt und mit insgesamt über 1,8 Millionen Euro gefördert.
  • Versorgungs- und Gesundheitsstrukturen in Quartiere
    Einige Kommunen gehen eigene Wege und bieten mit quartiersorientierten Versorgungs- und Gesundheitsstrukturen im ländlichen Raum attraktive Standorte für junge Ärztinnen und Ärzte. Sie sichern so eine gute medizinische Vor-Ort-Versorgung. Das Sozialministerium unterstützt die Kommunen dabei mit der Strategie „Quartier 2020“. Diese Strategie zielt darauf ab, Kommunen bei der Weiterentwicklung ganzer Wohnviertel zu unterstützen und zu begleiten.
  • Telemedizin
    Das Ministerium für Soziales und Integration stellt im Rahmen der Digitalisierungsstrategie des Landes „digital@bw“ rund 4 Millionen Euro für 14 digitale Projekte im Gesundheits- und Pflegebereich zur Verfügung. Die Digitalisierung kann dabei helfen, eine hochwertige, flächendeckende und effiziente gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung auch zukünftig sicherzustellen.

Das Land bildet seit mehr als fünf Jahren jährlich mehr Mediziner aus als dies nach dem Bevölkerungsanteil im Verhältnis zu den anderen Bundesländern erforderlich wäre. Zwischen 14,35 und 16,15 Prozent aller Absolventinnen und Absolventen von Medizinstudiengängen in Deutschland kamen in den Jahren 2011 bis 2016 aus Baden-Württemberg.

Bei der Fachtagung wurden die unterschiedlichen Perspektiven der Teilnehmenden zu diesem Thema und gleichzeitig Lösungsansätze für einen gemeinsamen Lösungsweg aufgezeigt. Wissenschafts- und Sozialministerium werden sich weiterhin gemeinsam für eine hochwertige medizinische Versorgung in Baden-Württemberg einsetzen.

„Die ärztliche Versorgung gerade im ländlichen Raum ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – viele Akteure müssen dabei an einem Strang ziehen und attraktive Strukturen vor Ort aufbauen, die angehende Ärztinnen und Ärzte dazu motivieren, sich im ländlichen Raum niederzulassen“, so Minister Lucha.

„Gemeinsam mit dem Sozialministerium ist es unser Ziel, die hausärztliche Patientenversorgung in Baden-Württemberg langfristig sicherzustellen“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer abschließend.

Weitere Meldungen

Zwei junge Frauen zeigen auf den Monitor und diskutieren gemeinsam über die Präsentation am Computer.
  • Fachkräfte

Landesregierung startet Fachkräfteinitiative

Außenansicht des Klinikums Ludwigsburg mit fliegendem Hubschrauber
  • Gesundheit

248 Millionen Euro für Krankenhäuser

Ein Stethoskop liegt auf Unterlagen mit Schaubildern.
  • Gesundheitswirtschaft

Gesundheitsindustrie gewinnt an Bedeutung

Ein Mann setzt sich eine Spritze mit Heroin in den Arm.
  • Gesundheit

Zahl der Drogentoten deutlich zurückgegangen

Glückliche junge Mutter mit neugeborenem Baby im Krankenhaus nach der Geburt.
  • Krankenhäuser

Mehr als 15 Millionen Euro für Kliniken mit Geburtshilfe

Schüler in Inklusionsklasse spielen Karten
  • Inklusion

Welt-Autismus-Tag 2024

Ein Mann dreht einen Joint mit Marihuana. (Foto: dpa)
  • Bundesrat

Geplante Legalisierung von Cannabis

Ein Apotheker holt eine Medikamentenverpackung aus einer Schublade in einer Apotheke.
  • Bundesratsinitiative

Verbesserung der Arzneimittelversorgung gefordert

Stethoskop vor farbig eingefärbtem Kartenumriss von Baden-Württemberg mit Schriftzug: The Ländarzt - Werde Hausärztin oder Hausarzt in Baden-Württemberg
  • Gesundheitsberufe

Bewerbungsfrist für Landarztquote endet

Blick auf die Weinberge und Baden-Baden
  • Ländlicher Raum

Impulse für einen zukunfts­fähigen ländlichen Raum

Schüler warten auf ihr Mittagessen, im Vordergrund stehen Teller mit geschnittenem Gemüse. (Foto: dpa)
  • Ernährung

BeKi-Zertifikat für Kinder-und Familienzentrum

Eine Kinderärztin untersucht einen kleinen Jungen mit einem Stethoskop (Bild: © dpa).
  • Öffentlicher Gesundheitsdienst

Gleichberechtigte gesundheit­liche Versorgung von Kindern

Ein Mann dreht einen Joint mit Marihuana. (Foto: dpa)
  • Sicherheit

Unions-Innenminister prüfen Klage zu Cannabislegalisierung

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Forschung

Forschung und Innovation am Oberrhein

Ein Thermometer zeigt fast 36 Grad Celsius an. (Bild: © Patrick Pleul / dpa)
  • Klimawandel

Gesundheit bei Hitzeaktionsplänen im Fokus

Aussicht vom Schönbergturm bei Reutlingen.
  • Ländlicher Raum

„Gesund und digital im Ländlichen Raum“ geht in die nächste Runde

Impfung gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
  • Impfschutz

Bereits jetzt erste FSME-Erkrankungen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 27. Februar 2024

Stethoskop vor farbig eingefärbtem Kartenumriss von Baden-Württemberg mit Schriftzug: The Ländarzt - Werde Hausärztin oder Hausarzt in Baden-Württemberg
  • Gesundheitsberufe

Neue Runde für Landarztquote

Collage aus zwei Bilder: Reihe aus Tischen und Stühlen in Drogenkonsumraum, Gruppenfoto mit Minister Manne Lucha und Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn.
  • Suchthilfe

Drogenkonsumraum in Freiburg eröffnet

Ein Pfleger eines Pflegeheims schiebt eine Bewohnerin mit einem Rollstuhl.
  • Gesundheits- und Pflegeberufe

Fachkräfteoffensive für mehr Pflegekräfte aus dem Ausland

Eine Hebamme hört mit einem CTG die Herztöne eines Babys ab.
  • Geburtshilfe

Land fördert Hebammenkreißsäle

Screenshot der Website www.jumpz-bw.de mit Suchfeld für Beratungsstellen in der Nähe und Illustrationen von einem Jungen auf Skateboard und sitzende junge Frau
  • Familien

Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien

Porträtfoto Stefan Brockmann
  • Gesundheit

Stefan Brockmann wird Mitglied der Ständigen Impfkommission

Ein Schild mit der Aufschrift "Universitätsklinikum" steht in Mannheim an einer Einfahrt zum Universitätsklinikum.
  • Hochschulmedizin

Antrag für Universitätsklinikverbund Heidelberg/Mannheim

Link dieser Seite:

https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/gute-medizinische-versorgung-im-land-steht-auf-vielen-saeulen-2
// //