„Mit seinem heutigen Antrittsbesuch in Baden-Württemberg – nur wenige Monate nach seiner Wahl zum Gouverneur von Baden-Württembergs chinesischer Partnerprovinz Liaoning – unterstreicht Qiufa Chen die Bedeutung unserer fast 30-jährigen, höchst lebendigen Partnerschaft“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei der Begrüßung von Gouverneur Chen. „In den Anfangsjahren unserer Zusammenarbeit, Anfang der 80er-Jahre, war noch nicht ersichtlich, welch beeindruckende Erfolgsgeschichte die chinesische Wirtschaft noch schreiben würde.“
Gouverneur Chen besucht Stuttgart mit einer hochrangigen politischen Delegation aus der Provinz Liaoning, wie etwa dem Generalsekretär Liaonings Liyuan Zhou oder dem Bürgermeister der der Stadt Jinzhou Xingwei Liu. Ziel des Besuchs ist es, die politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Baden-Württemberg und Liaoning zu stärken.
An dem Gespräch mit Gouverneur Chen und seiner Delegation nahmen von baden-württembergischer Seite auch der Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid, der Stuttgarter Bürgermeister für Wirtschaft, Finanzen und Beteiligungen Michael Föll, der Geschäftsführer des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau Dr. Dietrich Birk, der Präsident der Baden-Württembergischen Industrie- und Handwerkskammer Dr. Peter Kulitz, der Geschäftsführer das Landesverbands der Baden-Württembergischen Industrie Wolfgang Wolf, der Geschäftsführer von Baden-Württemberg International Jürgen Oswald, der Vorstandsvorsitzende der Staufen AG Martin Haas und das Vorstandmitglied der Bausparkasse Schwäbisch Hall AG Jürgen Gießler teil.
„Mit gutem Recht kann man das eindrucksvolle chinesische Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre als eines der erfolgreichsten Armutsbekämpfungsprogramme der Weltgeschichte bezeichnen. Die Provinz Liaoning steht heute mit ihrer Wirtschaftsleistung unter den 31 Provinzen Chinas an siebter Stelle“, so Ministerpräsidenten Kretschmann. Für das exportstarke Baden-Württemberg sei China mittlerweile der wichtigste Handelspartner nach den USA. 175 Unternehmen aus Baden-Württemberg haben heute eine Niederlassung in China.
Inzwischen habe sich das Wachstum in China jedoch verlangsamt. Auch seine Kollateralschäden in Form von Umweltbelastungen würden immer sichtbarer werden. „Alle Industrieländer stehen heute vor der Herausforderung, das wirtschaftliche Wachstum in Zukunft vom Naturverbrauch und der Naturzerstörung zu entkoppeln. Die chinesische Führung hat deshalb zurecht den Aufbau einer ,Green Economy‘ zum zentralen strategischen Ziel erklärt. Und auch wir in Baden-Württemberg arbeiten kontinuierlich an der ökologischen Modernisierung unserer Wirtschaft“, so Kretschmann. Im Zeichen des gemeinsamen Interesseses an Nachhaltigkeit könne nun ein neues Kapitel in den chinesisch-baden-württembergischen Beziehungen aufgeschlagen werden.
„Ich freue mich jetzt schon sehr darauf, im Oktober gemeinsam mit Finanz- und Wirtschaftsminister Dr. Nils Schmid, weiteren Ministern und einer großen Wirtschafts- und Wissenschaftsdelegation nach China aufzubrechen, um die Möglichkeiten wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Zusammenarbeit weiter auszuloten“, sagte Kretschmann. Auf seiner Delegationsreise wird Ministerpräsident Winfried Kretschmann am 21. Oktober 2015 auch in Liaoning zu Gast sein.