Gesundheit

Gesundheitsministerin informiert über HUS-Todesfall sowie aktuellen Stand der EHEC-Infektionen und HUS-Erkrankungen

In einer Landespressekonferenz hat Sozialministerin Katrin Altpeter das Ergebnis der Laboruntersuchung der Patientin mitgeteilt, die am 01. Juni in der Universitätsklinik Heidelberg an hämolytisch urämischem Syndrom (HUS) verstorben ist.

Die Ergebnisse der bisherigen Laboruntersuchungen sprechen demnach eher nicht für EHEC als Ursache des Nierenversagens bei der Patientin. Weitere Untersuchungen auf Viren, die als mögliche Ursache für HUS ebenfalls in Betracht kommen, sind noch nicht abgeschlossen.

Auf der Grundlage dieses bisherigen Befundes ergibt sich damit für Baden-Württemberg insgesamt keine neue Situation. Insbesondere gibt es keinen Hinweis auf einen Zusammenhang mit dem neuen aggressiven EHEC-Erreger, der sich zurzeit schwerpunktmäßig in Norddeutschland ausbreitet. „Wir werden das Geschehen aufmerksam weiter beobachten, um bei Bedarf rasch reagieren zu können“, so Altpeter.

Die Heidelberger Patientin war den Ermittlungen des Gesundheitsamtes zufolge während der Inkubationszeit, also der Zeit zwischen Infektion und Beginn der Symptome, nicht in Norddeutschland. Da HUS-Fälle auch außerhalb des aktuellen Ausbruchgeschehens auftreten, handelt es sich möglicherweise um einen sogenannten „sporadischen HUS-Fall“, wie er auch in Baden-Württemberg immer wieder vorkommt. Seit 2001 wurden in Baden-Württemberg jährlich zwischen sechs und 23 HUS-Fälle mit  insgesamt sechs Todesfällen gemeldet.

Vor dem Hintergrund des aktuellen Ausbruchsgeschehens, hat die Lebensmittelüberwachungsbehörde Untersuchungen von Lebensmitteln im Umfeld der Patientin eingeleitet, um möglicherweise mit EHEC belastete Produkte frühzeitig aufzuspüren.

Die Ministerin betonte, dass alle beteiligten Behörden in Baden-Württemberg in diesem Bereich sehr gut zusammenarbeiten. Die Meldung von Fällen und Verdachtsfällen erfolgt nach dem Infektionsschutzgesetz auf dem Weg von den Gesundheitsämtern über das Landesgesundheitsamt zum Robert Koch-Institut. Das Sozialministerium ist jeweils über den aktuellen Stand informiert.

Die Gesundheitsämter in Baden-Württemberg sind gehalten, durch detaillierte Ermittlungen möglicher Risikofaktoren die Ursachenforschung voranzutreiben. Bei Fällen ohne Hinweis auf einen Aufenthalt in Norddeutschland werden die örtlichen Lebensmittelbehörden eingeschaltet, um entsprechende Lebensmitteluntersuchungen einzuleiten. Zusätzlich hat das Ministerium Ländlicher Raum die Untersuchung von Lebensmitteln auf EHEC seit Beginn des Ausbruchs deutlich intensiviert.

Zum aktuellen Stand der EHEC-Infektionen und HUS-Fälle teilte das Ministerium mit, dass seit Jahresbeginn insgesamt 21 HUS-Fälle sowie ein HUS-Verdachtsfall gemeldet wurden. Ein möglicher Zusammenhang mit dem Ausbruchgeschehen besteht bei 17 Fällen sowie dem Verdachtsfall. Bei 15 dieser Erkrankten liegen Informationen vor, dass sie sich vor Erkrankungsbeginn in Norddeutschland aufgehalten haben. Die Zahl der EHEC-Infektionen beträgt seit Jahresbeginn 103, davon entfallen 79 auf den Ausbruchszeitraum.

Krankenhäuser aus Baden-Württemberg unterstützen zwischenzeitlich aufgrund von verschiedenen Hilfeersuchen das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. So entsenden das Klinikum Stuttgart, die Universitätsklinik Heidelberg und das Universitätsklinikum Mannheim intensiverfahrenes Pflegepersonal. Zudem haben Krankenhäuser aus dem Land (u.a. Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart) konkret die Übernahme von Patienten aus Schleswig-Holstein angeboten.

Übersichtstabelle der EHEC-Infektionen und HUS-Fälle (Stand 03.06. 14:00 Uhr):

  • EHEC 73 (2010), 103 (seit Jahresbeginn 2011), 79 (Erkrankungsbeginn nach dem 01.05.11*)
  • HUS    15 (2010),   21 (seit Jahresbeginn 2011), 17 (Erkrankungsbeginn nach dem 01.05.11*)
  • HUS Verdacht - (2010), 1 (seit Jahresbeginn 2011), 1 (Erkrankungsbeginn nach dem 01.05.11*)

* HUS-Ausbruchsbeginn (Definition des Robert Koch Instituts (RKI))

Im Landesgesundheitsamt wird derzeit die Untersuchungsmethode für den Nachweis des spezifischen Erregerstamms des aktuellen EHEC-Ausbruchs (Serogruppe O104:H4) etabliert. Voraussichtlich ab nächster Woche können dann die Ergebnisse der sogenannten Feintypisierung schneller vorliegen, die eine eindeutige Zuordnung der Fälle zum Ausbruchsgeschehen ermöglichen.

Quelle:

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

Gruppenbild mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (vorne, Mitte) und den Ordensprätendentinnen und Ordensprätendenten
  • Auszeichnung

Verdienstorden des Landes an 22 verdiente Persönlichkeiten

Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)
  • Wolf

Wolfsriss in Wolpertshausen nachgewiesen

Eine Kuh und ein Kalb laufen über einen Feldweg
  • Tierschutz

Fördermittel für Rinder-Schutz

Ein Rettungswagen fährt mit Blaulicht. (Foto: © dpa)
  • Rettungsdienst

Neufassung des Rettungsdienstgesetzes auf den Weg gebracht

Zwei Polizeibeamte bei einer Streife.
  • Sicherheit

Positive Bilanz beim siebten länderübergreifenden Sicherheitstag

Eine Hebamme führt eine Ultraschalluntersuchung an einer Schwangeren durch.
  • Gesundheit

Studie zur Geburtshilfe veröffentlicht

Deutscher Pavillon auf der Kunstbiennale Venedig 2024
  • Kunst und Kultur

Deutscher Pavillon auf der Biennale Venedig eröffnet

Euro-Banknoten und -Münzen
  • Haushalt

Rechtsgutachten zur Haushaltspraxis im Land

Hunde im Tierheim. (Bild: Norbert Försterling / dpa)
  • Tierschutz

Land fördert Neubau eines Tierheims in Bad Mergentheim

Symbolbild: Eine Studentin liegt bei schönem Wetter auf einer Wiese und liest ein Buch. (Bild: Mohssen Assanimoghaddam / dpa)
  • Kunst und Kultur

Verlagspreis Literatur für Edition CONVERSO

Schüler während des Unterrichts im Klassenraum (Foto: Patrick Seeger dpa/lsw)
  • Schule

Direkteinstieg auf alle Lehrämter ausgeweitet

Breisgau-S-Bahn im Landesdesign (bwegt)
  • Schienenverkehr

Zuverlässigkeit auf der Breisgau-S-Bahn wird verbessert

Ein älteres Paar wandert bei Sonnenschein auf einem Feldweg bei Fellbach zwischen zwei Rapsfeldern hindurch. (Bild: Christoph Schmidt / dpa)
  • Ländlicher Raum

Land fördert Erneuerung ländlicher Wege

Wolf
  • Wolf

Wolf in Lenzkirch überfahren

Lagegespräch BAO Fokus, Gruppenfoto im Innenministerium
  • Sicherheit

Bekämpfung der Gewaltkriminalität in Stuttgart

Schweine
  • Tierhaltung

Nachhaltige und regionale Selbstversorgung mit Schweinefleisch

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. April 2024

Zwei junge Frauen zeigen auf den Monitor und diskutieren gemeinsam über die Präsentation am Computer.
  • Fachkräfte

Landesregierung startet Fachkräfteinitiative

Eine Abiturienten des Spohn-Gymnasiums läuft an einem Schild mit der Aufschrift „Abitur - Bitte Ruhe!“ vorbei.
  • Schule

Abiturprüfungen 2024 starten

Ministerin Marion Gentges spricht bei der Auftaktveranstaltung zum 74. Deutschen Juristentag in Stuttgart.
  • Justiz

Auftaktveranstaltung zum 74. Deutschen Juristentag

Polizist der Polizei Baden-Württemberg kontrolliert den Verkehr.
  • Verkehr

Bundesweiter Aktionstag zur Sicherheit im Güterverkehr

Autos fahren in Stuttgart (Foto: © dpa)
  • Verkehr

Statt Fahrverbote wirksame Maßnahmen für weniger CO2-Ausstoß

In einer braunen Biomülltonne liegen Lebensmittel.
  • Ernährung

Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung

Eine Sozialarbeiterin führt in der Landeserstaufnahme für Asylbewerber in Karlsruhe eine Beratung mit einem Flüchtling durch.
  • Integration

Land unterstützt Integrationsprojekte

Porträtbild von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Reise mit Handwerksdelegation nach Polen

// //