Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer sagte jetzt im Gespräch mit dem CDU-Wirtschaftsrat zu, die Wirtschaftskompetenz der Schülerinnen und Schüler im Land weiter zu stärken. Die Ministerin und Ulrich Zeitel, Landesvorsitzender des Wirtschaftsrates, tauschten sich auch über die Bildungsreformen der neuen Landesregierung aus.
Beim Thema Wirtschaftskompetenz sollen den Jugendlichen Berufs- und Lebensalltag von Unternehmern stärker verdeutlicht werden. "Da immer mehr Menschen selbstständig werden, müssen die Jugendlichen wissen, was das bedeutet", sagte die Ministerin. "Das wirtschaftliche Unternehmertum ist in den Schulen noch nicht angekommen", kritisierte Zeitel. Hier müssten direkte Ansprechpartner installiert werden. Die Ministerin sagte zu, diese Forderung für die weiterführenden Schulen zu prüfen, um den schon bisher guten Standard der Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen weiter zu entwickeln.
Zudem soll das Thema Wirtschaftskompetenz in den neuen Bildungsplänen, die für die Reformen der neuen Landesregierung erarbeitet werden müssen, nochmals gestärkt werden, etwa bei den Themen "ökonomische Bildung" sowie "Berufs- und Studienorientierung“. Auch in der Lehrerfortbildung soll die ökonomische Bildung einen noch größeren Stellenwert bekommen.
Zeitel und Bernhard Feßler, Landesgeschäftsführer des Wirtschaftsrats, wollen ihrerseits prüfen, ob die Mitglieder sich im landesweiten unabhängigen Mentorenprogramm "Big Brothers, Big Sisters" engagieren könnten. Einzelne Unternehmer könnten Jugendliche so direkt unterstützen und etwa in den Arbeitsalltag ihrer Firmen einführen.
Bei der Klage der Unternehmer über eine mangelnde Ausbildungsreife vieler Jugendlicher verwies die Ministerin auf die vorgesehenen Reformen: "Wir müssen jedem die Möglichkeit geben, sein Potenzial in den Schulen zu entfalten." Deshalb sei es notwendig, die Kinder und Jugendlichen individuell stärker zu unterstützen. Gabriele Warminski-Leitheußer machte auch deutlich, dass die Leistungsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen etwa durch die neue Gemeinschaftsschule gestärkt werden solle: "Gute Schüler können hier richtig Gas geben, die schwächeren erhalten eine gute Förderung." Ulrich Zeitel erwartet allerdings nur dann große Veränderungen durch diese Schule, wenn das Land erhebliche Summen investiert. Er plädierte dafür, die Bildungspolitik "ideologiefrei" zu diskutieren. Die Ministerin sah dies genauso. Sie nahm seine Einladung an, die anstehenden Reformen bei einer Veranstaltung des CDU-Wirtschaftsrates zu diskutieren.
Quelle:
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg