Das Forum Energiedialog unterstützt Bürgerinnen und Bürger sowie die kommunalen Verwaltungen mit den Herausforderungen der Energiewende und in möglichen Konflikten. In den vergangenen Jahren haben über 30 Kommunen das Forum um Unterstützung bei Energiewendeprojekten gebeten. Diese Form der unabhängigen Prozessbegleitung und Beratung ist ein Vorzeigebeispiel für gelungene Bürgerbeteiligung.
Das Forum Energiedialog des Umweltministeriums hat Bilanz gezogen. Im Rahmen einer Veranstaltung in Stuttgart diskutierten etwa 120 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus Verwaltung und Wissenschaft sowie von Verbänden Erfahrungen und Erkenntnisse des Programms aus den vergangenen drei Jahren. Das FED arbeitet überparteilich und hat die Aufgabe, Kommunen in schwierigen Prozessen im Zusammenhang mit dem Ausbau erneuerbarer Energien zu beraten und zu begleiten, sowie bei Konflikten mit Bürgerinnen und Bürgern zu vermitteln. Umweltminister Franz Untersteller: „Informieren, beraten, schlichten – Das Forum Energiedialog hilft erfolgreich bei der Gestaltung von Energiewendeprozessen in Kommunen.“
Klimaschutz gemeinsam mit der Bevölkerung gestalten
„Es ging und geht uns darum, Bürgerinnen und Bürger sowie die kommunalen Verwaltungen mit den Herausforderungen der Energiewende und in möglichen Konflikten nicht alleine zu lassen – sei es beim Ausbau der Windkraft, bei der Installation von Freiflächen-Photovoltaik oder bei dem Bau von Biomasse-Anlagen. Das Klima schützen und den sozialen Frieden auf dem Land erhalten. Das war der Grundgedanke, mit dem wir das Forum Energiedialog ins Leben gerufen haben“, sagte Minister Untersteller zum Auftakt der Veranstaltung.
Obwohl die Mehrheit der deutschen Bevölkerung sich deutlich für die Energiewende ausspricht, trifft die Planung von Anlagen erneuerbarer Energien nach wie vor vielerorts auf Bedenken, Kritik und Protest. Mehr als 30 Städte und Gemeinden seien deshalb in den vergangenen Jahren mit der Bitte um Unterstützung auf das Forum Energiedialog zugegangen. „Die Rückmeldungen waren durchweg positiv“, bilanzierte Umweltminister Untersteller. „Diese Form der unabhängigen Prozessbegleitung und Beratung ist in meinen Augen ein Vorzeigebeispiel für gelungene Bürgerbeteiligung, deren Ziel es ist, Entwicklungen möglich zu machen ohne unversöhnliche Konfliktparteien zurückzulassen.“
Prozessorientiert statt nur ergebnisorientiert
Das Team des Forums Energiedialog hat systematische Vorgehensweisen etabliert, die es den Menschen ermöglichen, entstandene Konflikte fair und sachlich auszutragen. Gemeinsam wird nach einem konstruktiven Weg gesucht, die konfliktträchtige Situation zu entspannen und Raum für einen ergebnisoffenen Dialog zu schaffen. Dazu organisieren die vom Land beauftragten Moderatorinnen und Moderatoren Dialogrunden, Informationsveranstaltungen und Exkursionen und sie erstellen Info-Materialien. Dies soll Bürgerinnen und Bürger wie auch Mandatsträger dabei unterstützen, Argumente besser abwägen und sich eine fundierte Meinung bilden zu können.
„Natürlich wollen wir die Energiewende voranbringen“, sagte Umweltminister Untersteller, „wir brauchen sie für den Klimaschutz. Aber Ziel des Forums Energiedialog ist es eben nicht, die maximale Anzahl von Windrädern durchzudrücken. Dem Forum geht es darum, gute Diskussions- und Entscheidungsprozesse zu gestalten. Und wo das Forum aktiv war, ist das die letzten Jahre auch gut gelungen.“
Das Forum Energiedialog
Nach einer europaweiten Ausschreibung hat die Bietergemeinschaft „team ewen GbR ewen knappstein schönfelder“ und „Genius GmbH“ aus Darmstadt vom Umweltministerium erneut den Auftrag erhalten, das „Forum Energiedialog“ für zunächst weitere zweieinhalb Jahre zu organisieren. Das FED wird vom Umweltministerium mit rund zwei Millionen Euro bis Mitte 2021 finanziert.
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Energiewende