Landwirtschaft

Förderprogramme unterstützen Schäfereien

Schafe stehen in Unterkessbach (Baden-Württemberg) auf einer Wiese. (Foto: © dpa)

Das Land unterstützt Schäferinnen und Schäfer mit vielfältigen Förderprogrammen. Die Schafhaltung ist für den Erhalt der wertvollen Kulturlandschaften von großer Bedeutung. Viele Schäfereibetriebe arbeiten am Existenzlimit.

„Die Schafhaltung hat in Baden-Württemberg noch immer eine große Bedeutung. Das Land steht mit Bayern und Schleswig-Holstein an der Spitze der Schafhaltung in Deutschland. Rund 210.000 Schafe stehen bei etwa 1.200 Schafhaltern mit 20 und mehr Schafen, davon 110 hauptberufliche Schafhalter. Die Schäfereien pflegen rund 50.000 Hektar Kultur- und Naturlandschaft und erzeugen hochwertige, regionale Lebensmittel“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk.

Durch die Arbeit der Schäferinnen und Schäfer seien über Jahrhunderte hinweg besondere Kulturlandschaften mit einer Vielzahl an Tieren und Pflanzen entstanden. Man denke nur an die einzigartigen Wachholderheiden der Schwäbischen Alb, aber auch im Schwarzwald oder in Hohenlohe sei die Schafhaltung zur Offenhaltung der Landschaft nicht wegzudenken.

Wichtiger Beitrag zur Pflege und Erhaltung des Grünlands

„Unsere Schäferinnen und Schäfer leisten durch die naturnahe und überwiegend extensive Wirtschaftsweise einen wichtigen Beitrag zur Pflege und Erhaltung des Grünlands und besonders wertvoller Kulturlandschaften. Der Schafhaltung gelingt es gut, die Belange des Naturschutzes in die Erzeugung von qualitativ hochwertigen Lebensmitteln zu integrieren“, betonte der Minister.

Die Schäferinnen und Schäfer des Landes stünden jedoch heute vor schwierigen Herausforderungen – von der mangelnden Wirtschaftlichkeit bis hin zur Frage des fehlenden Nachwuchses. „Viele Schäfereibetriebe arbeiten am Existenzlimit. Niedrige Erzeugerpreise für Lammfleisch und Wolle machen es für die Schafhalter schwierig, ein ausreichendes Einkommen zu erwirtschaften. Und die steigenden Flächenpachten verschärfen die wirtschaftliche Lage vieler Schäfereien zusätzlich“, betonte Minister Hauk.

Förderprogramme des Landes

Das Land unterstütze deshalb die Schafhaltungsbetriebe auf vielfältige Weise. Vor allem mit dem Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl und der Landschaftspflegerichtlinie habe man geeignete Instrumente, um dieses Ziel zu erreichen.

„Beide Förderprogramme enthalten zahlreiche Bausteine, die unsere Schäfereibetriebe unterstützen. Dazu gehört etwa die Förderung von extensiven Weideflächen, der Vertragsnaturschutz, die Bewirtschaftung von artenreichem Grünland oder die Pflege geschützter Biotope und die Landschaftspflege. Zudem unterstützt das Landesprogramm Steillagenförderung die Bewirtschaftung von Dauergrünland mit einer Hangneigung von mindestens 25 Prozent“, erläuterte der Minister.

Zusätzlich wurde die Förderkulisse für benachteiligte Gebiete erweitert. Ein Schwerpunkt der neuen Gebietsabgrenzung lag auf hohen Grünland- und Schutzgebietsanteilen. Davon profitierten die Schafhalter.

Auch Kaufverhalten der Konsumenten von Bedeutung

Minister Hauk erachte es als sehr erfreulich, dass die Leistung der Schäfereien jetzt auch auf europäischer Ebene gewürdigt wird. Mit der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union werde eine neue Prämie für Schaf-, Ziegen- und Mutterkuhhalter eingeführt. Schäfereien bekommen dann ab 2023 für jedes Mutterschaf etwa 30 Euro ausgezahlt. „Das sind in Baden-Württemberg jährlich rund fünf Millionen Euro für die Schaf- und Ziegenbetriebe“, betonte der Minister.

Für den Erhalt der Schäferei sei neben einer intensiven Förderpolitik vor allem das Kaufverhalten der Konsumenten sehr wichtig. „Indem sich die Verbraucherinnen und Verbraucher bewusst für heimisches Lammfleisch entscheiden, tragen sie direkt zum Erhalt unserer Kulturlandschaft bei. Jede und jeder Einzelne könne durch seine Wahl an der Fleischtheke oder beim gezielten Griff ins Kühlregal zum Erhalt der Schafhaltung im Land beitragen“, betonte Minister Hauk.

Unterstützung beim Herdenschutz

Die Rückkehr des Wolfes sei ein Erfolg für den Artenschutz und ein positives Zeichen für die Biodiversität. Dies bedeute allerdings eine große Herausforderung für die Schafhaltung in Baden-Württemberg.

„Ich wünsche mir, dass die Haltung von Weidetieren auch unter den Bedingungen des naturschutzrechtlichen Wolfschutzes gewährleistet bleibt. Es ist deshalb richtig, dass wir die Weidetierhalter beim Herdenschutz unterstützen, etwa durch die Förderung von Investitionen in Herdenschutzzäune oder bei der Haltung von Herdenschutzhunden. Nur wenn es gelingt, die Weidetierhalter zu unterstützen und deren Tiere wirkungsvoll zu schützen, kann es ein gutes Miteinander von Wolf und Weidetierhaltung geben“, betonte Minister Hauk abschließend.

Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz

Weitere Meldungen

Spargel, Kartoffeln und Sauce Hollandaise auf einem Teller
  • Ernährung

Ostern feiern mit regionalen Produkten

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (rechts) unterhält sich während eines Besuchs der Universität Stuttgart mit Stella Asmanidou (links), Doktorandin im 3R-US-Netzwerk.
  • Tierschutz und Forschung

Weniger Tierversuche in der Biomedizin

Gefärbte Eier stehen in einer Palette (Foto: © dpa)
  • Tierschutz

Tierschutz an Ostern

Gefärbte Eier stehen in einer Palette (Foto: © dpa)
  • Verbraucherschutz

Lebensmittelüberwachung kontrolliert österliche Produkte

Weiblicher Luchs Finja auf dem Weg in ihre neue Heimat, den Nordschwarzwald
  • Tierschutz

Erste Luchskatze hat sich ihren neuen Lebensraum erschlossen

Stethoskop vor farbig eingefärbtem Kartenumriss von Baden-Württemberg mit Schriftzug: The Ländarzt - Werde Hausärztin oder Hausarzt in Baden-Württemberg
  • Gesundheitsberufe

Bewerbungsfrist für Landarztquote endet

Nadelbäume ragen bei Seebach am Ruhestein in den Himmel. (Bild: picture alliance/Uli Deck/dpa)
  • Forst

Internationaler Tag des Waldes 2024

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
  • Ländlicher Raum

Studie zur Kultur- und Kreativwirtschaft

Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)
  • Wolf

Zwei bestätigte Wolfssichtungen

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
  • Energie

Biogas als zentraler Energieträger der Zukunft

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 19. März 2024

Blick auf die Weinberge und Baden-Baden
  • Ländlicher Raum

Impulse für einen zukunfts­fähigen ländlichen Raum

Schüler warten auf ihr Mittagessen, im Vordergrund stehen Teller mit geschnittenem Gemüse. (Foto: dpa)
  • Ernährung

BeKi-Zertifikat für Kinder-und Familienzentrum

Akten liegen auf einem Tisch. (Bild: picture alliance/Bernd Weissbrod/dpa)
  • Landwirtschaft

Entbürokratisierung der Landwirtschaft

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
  • Verbraucherschutz

Künstliche Intelligenz beim Weltverbrauchertag

Eine Frau sammelt in einem Wald Bärlauchblätter ein, die den Waldboden fast komplett bedecken. (Bild: dpa)
  • Verbraucherschutz

Bärlauch-Saison startet

Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)
  • Wolf

Wolf im Hohenlohekreis gesichtet

Das Steinheimer Becken am Albuch (Kries Heidenheim). (Bild: Stefan Puchner / dpa)
  • Naturschutz

Landesnaturschutzpreis 2024 ausgeschrieben

Hermann Hohl
  • Weinbau

Weinbaupräsident Hermann Hohl gestorben

In einer braunen Biomülltonne liegen Lebensmittel.
  • Ernährung

Landesweite Messung von Lebensmittelabfällen

Wildblumen, wie die Glockenblume, bieten Pollen für Wildbienen.
  • Naturschutz

Wildbienen-Glück im ganzen Land

Mudau - Scheidental
  • Ländlicher Raum

Flurneuordnung Mudau-Scheidental abgeschlossen

Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)
  • Wolf

Neuer sesshafter Wolf im Nordschwarzwald

  • Ernährung

Regionale Produkte in landeseigenen Kantinen

Vier Jugendliche sitzen auf einer Freitreppe und betrachten etwas auf dem Smartphone
  • Ländlicher Raum

Gleichwertige Möglichkeiten zur Jugendbeteiligung

// //