Naturschutz

Fauna-Flora-Habitat-Managementpläne fertiggestellt

Mohn- und Kornblumen blühen in einem Getreidefeld (Bild: dpa).

Die Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Managementpläne für Baden-Württemberg sind fertiggestellt. Damit kommt ein intensiver Prozess im Land zu einem erfolgreichen Abschluss.

Ein intensiver Prozess für den Erhalt der biologischen Vielfalt im Land geht zu Ende. Anlässlich der Fertigstellung aller Managementpläne der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebiete Baden-Württembergs haben sich Umweltstaatssekretär Andre Baumann und die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer gemeinsam mit dem Fahrrad auf den Weg gemacht und sich im Dreisamtal (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) zum Managementplan für das FFH-Gebiet „Kandelwald, Rosskopf und Zartener Becken“ informiert.

Wichtiger Meilenstein für den Naturschutz in Baden-Württemberg

„Der Schutz und die Stärkung der biologischen Vielfalt ist neben dem Klimaschutz die zweite große Menschheitsaufgabe, die wir jetzt mit voller Kraft angehen müssen“, sagte der Umweltstaatssekretär bei seinem Besuch in Südbaden. Ein wichtiger Baustein sei dabei die europäische Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie, die den Schutz gefährdeter Lebensräume sowie wildlebendender Tier- und Pflanzenarten europaweit festlege.

„Für jedes der 212 FFH-Gebiete in Baden-Württemberg haben wir nun einen fertigen Management-Plan. Damit haben wir im Land einen wichtigen Meilenstein bei der Umsetzung von Natura 2000 erreicht“, betonte Baumann und stellte die umfassende Öffentlichkeitsbeteiligung heraus. „Uns war es ein wichtiges Anliegen, alle Landnutzenden bei der Erstellung der Pläne einzubeziehen. Diesen intensiven Dialog werden wir auch bei der Umsetzung weiter fortsetzen.“ Viele der Schutzgebiete seien Kulturlandschaften, die wir nur mit der Unterstützung der Landwirtinnen und Landwirte sichern und bewahren können, so der Umweltstaatssekretär.

„Da die Umsetzung der Schutzmaßnahmen insbesondere über freiwillige Verträge mit den Landbewirtschaftern erfolgt, ist es für mich besonders erfreulich, dass wir in den vergangenen Jahren die Landesmittel für Investitionen in die Pflege und Aufwertung von Natura 2000-Gebieten deutlich von 17 Millionen Euro in 2015 auf inzwischen über 26 Millionen Euro im Jahr 2020 erhöhen konnten.“

Anleitung zum Erhalt der Naturschätze im Land

„Mit der Fertigstellung der 59 Managementpläne für die FFH-Gebiete im Regierungsbezirk Freiburg kommt ein Mammutprojekt zum Abschluss, das unsere Naturschutzverwaltung über 16 Jahre intensiv beschäftigt hat. Für jedes dieser Schutzgebiete haben wir nun eine Anleitung zum Erhalt seiner Naturschätze. Diese gilt es jetzt insbesondere in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft und im Hinblick auf die zunehmende Freizeitnutzung umzusetzen“, erklärte Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer.

In Bezug auf das FFH-Gebiet „Kandelwald, Rosskopf und Zartener Becken“ verwies sie auf die wertvollen Borstgrasrasen, die im touristisch attraktiven Hochschwarzwald wie zum Beispiel am Kandelgipfel vorkommen. Zum Schutz der empfindlichen Lebensräume und Arten wie dem Katzenpfötchen und der Mondraute gibt der Managementplan konkrete Empfehlungen wie die Erstellung eines Besucherlenkungskonzeptes und eine Beschilderung der sensiblen Bereiche am Kandel.

Naturschutzkonzeption „Natura 2000“

Mit der Naturschutzkonzeption „Natura 2000“ haben sich die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) den Erhalt der biologischen Vielfalt und damit die Bewahrung des Naturerbes in Europa für zukünftige Generationen zum Ziel gesetzt. Die FFH-Richtlinie bildet gemeinsam mit der EU-Vogelschutzrichtlinie die rechtliche Grundlage für das Europäische Schutzgebietsnetz „Natura 2000“.

Nach der Ausweisung und Meldung der Schutzgebiete im Rahmen der FFH-Richtlinie hat nun die Naturschutzverwaltung in Baden-Württemberg zusammen mit der Forstverwaltung die sogenannten FFH-Managementpläne mit unterschiedlichen Maßnahmen erstellt. Das Regierungspräsidium Freiburg hat für seinen Regierungsbezirk insgesamt 59 Managementpläne erarbeitet, das Regierungspräsidium Tübingen 56, Stuttgart 49 und Karlsruhe 48. Damit sind nun alle 212 Managementpläne der FFH-Gebiete Baden-Württembergs einsatzbereit.

Sie wollen sich einen eigenen Eindruck vom FFH-Gebiet „Kandelwald, Roßkopf und Zartener Becken“ machen? Dann finden Sie auf der Internetseite des Regierungspräsidiums Freiburg neben weiteren Informationen über die Artenvielfalt im FFH-Schutzgebiet „Kandelwald, Roßkopf und Zartener Becken“ einen eindrücklichen Naturfilm.

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Natura 2000-Gebiete

Weitere Meldungen

Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)
  • Wolf

Wolfsriss in Wolpertshausen nachgewiesen

Eine Kuh und ein Kalb laufen über einen Feldweg
  • Tierschutz

Fördermittel für Rinder-Schutz

Hunde im Tierheim. (Bild: Norbert Försterling / dpa)
  • Tierschutz

Land fördert Neubau eines Tierheims in Bad Mergentheim

Breisgau-S-Bahn im Landesdesign (bwegt)
  • Schienenverkehr

Zuverlässigkeit auf der Breisgau-S-Bahn wird verbessert

Ein älteres Paar wandert bei Sonnenschein auf einem Feldweg bei Fellbach zwischen zwei Rapsfeldern hindurch. (Bild: Christoph Schmidt / dpa)
  • Ländlicher Raum

Land fördert Erneuerung ländlicher Wege

Wolf
  • Wolf

Wolf in Lenzkirch überfahren

Lagegespräch BAO Fokus, Gruppenfoto im Innenministerium
  • Sicherheit

Bekämpfung der Gewaltkriminalität in Stuttgart

Schweine
  • Tierhaltung

Nachhaltige und regionale Selbstversorgung mit Schweinefleisch

In einer braunen Biomülltonne liegen Lebensmittel.
  • Ernährung

Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung

Eine Sozialarbeiterin führt in der Landeserstaufnahme für Asylbewerber in Karlsruhe eine Beratung mit einem Flüchtling durch.
  • Integration

Land unterstützt Integrationsprojekte

Über einem Modell eines Konferenzraums steht der Text „Popup Labor Baden-Württemberg – Machen Sie mit!“
  • Innovation

„Popup Labor BW“ in Neresheim und Heidenheim

von links nach rechts: Staatssekretär Arne Braun; Johannes Graf-Hauber, Kaufmännischer Intendant des Badischen Staatstheaters Karlsruhe und Dr. Frank Mentrup, Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe und stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender des Badischen Staatstheaters Karlsruhe
  • Kultur

Neuer Kaufmännischer Inten­dant am Badischen Staatstheater

Dr. Renate Kaplan
  • VERWALTUNG

Neue Leitung beim Finanzamt Biberach

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
  • Förderung

Beteiligungsverfahren zur Gestaltung des EFRE nach 2027

Ein Traktor mäht  in Stuttgart eine Wiese, im Hintergrund sieht man den Fernsehturm. (Bild: dpa)
  • Landwirtschaft

Zeitnahe Zahlung ausstehen­der Fördergelder für Landwirte

Portraitaufnahme Herr Döhring
  • Verwaltung

Neue Leitung beim Finanzamt Ettlingen

Ein Stempel mit der Aufschrift "Bürokratie" liegt auf Papieren.
  • Wirtschaft

Nachbesserungen bei Büro­kratieentlastung gefordert

Ländlicher Raum
  • Ländlicher Raum

Abschluss von „CREATE FOR CULTURE“

Ein Steinmetz bearbeitet einen Schilfsandstein aus Baden-Württemberg bei der Sanierung eines historischen Gebäudes.
  • Denkmalförderung

Rund 5,1 Millionen Euro für 51 Kulturdenkmale

Unterer Stammabschnitt der Großvatertanne im ehemaligen Bannwald Wilder See in der Kernzone des Nationalparks Schwarzwald
  • Nationalpark Schwarzwald

Verhandlungen zum Tausch von Waldflächen

Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)
  • Wolf

Aufnahmen zeigen Wolf im Landkreis Böblingen

Gäste im Neuen Schloss sitzen an Tischen, Minister Manne Lucha steht und spricht in Mikrofon.
  • Integration

Empfang zum Fastenbrechen vor Ende des Ramadan

Ein Schild mit der Aufschrift „Flüchtlingserstaufnahmestelle“, im Hintergrund ein Fahrzeug an einer Einfahrt.
  • Migration

Liegenschaften für Flüchtlingserstaufnahme

Ministerpräsident Winfried Kretschmann
  • Kreisbesuch

Kretschmann besucht Landkreis Böblingen

Feldweg
  • Ländlicher Raum

Land fördert Flurneuordnungen im Neckar-Odenwald-Kreis

// //