Verbraucherschutz

Ergebnisse des Honigmonitorings 2011 zu Rückständen von Streptomycin liegen vor

Wie das baden-württembergische Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz am Dienstag (9. August 2011) mitteilte, liegen die Ergebnisse des diesjährigen Honigmonitorings vor. Seit zehn Jahren wird Honig im Zusammenhang mit der Anwendung des Pflanzenschutzmittels Streptomycin untersucht. Das Mittel wird im Kernobstbau (Apfel, Birne, Quitte) gegen die gefährliche Feuerbrandkrankheit eingesetzt, die im Land flächendeckend verbreitet ist und in den vergangenen Jahren große Schäden verursacht hat. Die Vorgaben für das Monitoring wurden bereits im Frühjahr zwischen den Imkerverbänden, den Erwerbsobstanbauern und dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz abgestimmt.

Das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg untersuchte 184 Honigproben. Für die Bewertung der Proben ist die gesetzlich festgelegte Rückstandsmenge für Streptomycin von 0,01 Milligramm pro Kilogramm Honig maßgebend. Danach sind 88 Proben nicht zu beanstanden, weil die Streptomycinwerte unterhalb der Bestimmungsgrenze liegen (45 Proben) beziehungsweise die Rückstandshöchstmenge von 0,01 Milligramm pro Kilogramm Honig nicht überschritten (43 Proben) ist. Allerdings wiesen 96 Proben Gehalte an Streptomycin über dem Rückstandhöchstwert auf. Der höchste gefundene Wert betrug 0,063 Milligramm pro Kilogramm Honig. Die 96 Proben stehen für eine Honigmenge von circa 8 900 Kilogramm, einer ähnlich hohen Menge wie im Jahr 2008. Im vergangenen Jahr waren lediglich 413 Kilogramm Honig betroffen, und im Jahr davor betrug die betroffene Honigmenge 1.135 Kilogramm. Wie bereits in den Vorjahren kauft der Landesverband für Erwerbsobstbau nicht verkehrsfähigen Honig auf. Dadurch wird verhindert, dass belasteter Honig in den Handel gelangt.

Die diesjährigen Ergebnisse befinden sich auf einem ähnlich hohen Niveau wie in der Schweiz, wo in diesem Jahr wegen Streptomycinrückständen eine Menge von knapp 9 000 Kilogramm Honig nicht verkehrsfähig ist und aufgekauft wird.

Als Ursache für die diesjährige hohe Anzahl von Höchstmengenüberschreitungen dürfte für den Bodenseeraum unter anderem das Zusammenfallen von gutem Trachtwetter für die Bienen und dem erforderlichen Anwendungstermin zur Feuerbrandbekämpfung mit Streptomycin in Frage kommen.

Hintergrundinformationen:
Der Erwerbsobstbau ist derzeit noch auf die Ausbringung von streptomycinhaltigen Pflanzenschutzmitteln angewiesen, da trotz jahrelanger intensiver weltweiter Forschung ein Ersatz für den hoch wirksamen Wirkstoff nicht zur Verfügung steht. Umfangreiche Untersuchungen mit Alternativpräparaten laufen in Baden-Württemberg beim Landratsamt Karlsruhe, beim Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg und beim Kompetenzzentrum Obstbau - Bodensee Bavendorf. In den beiden letzten Jahren wurde in den Versuchen ein Wirkstoff positiv getestet, so dass ein Hoffnungsschimmer auf ein geeignetes Alternativpräparat zu Streptomycin in den nächsten Jahren besteht.

In diesem wie im letzten Jahr war nur eine Spritzung erforderlich. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat die Anwendung streptomycinhaltiger Pflanzenschutzmittel unter strengen Auflagen genehmigt. Der Erwerb und die Anwendung von Streptomycin sind detailliert geregelt und werden streng kontrolliert. Der Wirkstoff darf nur bei entsprechendem Infektionsdruck und nach amtlicher Empfehlung eingesetzt werden. Damit wird die Verwendung auf das unbedingt notwendige Maß reduziert.


Weitere Informationen zu den Themen Pflanzengesundheit und Lebensmittelsicherheit finden sich auf der Internetseite des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de.

Informationen und Merkblätter zur Anwendung von Streptomycin im Kernobstanbau und zum Honigmonitoring finden Sie auf der Internetseite des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg unter www.ltz-augustenberg.de.

Quelle:

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg

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