NATURSCHUTZ

Erfolgsmodell Landschaftserhaltungsverband

Kinder spazieren über einen Feldweg im Naturpark Schönbuch (Bild: © dpa).

Mit der Naturschutzstrategie Baden-Württemberg hat die grün-rote Landesregierung einen klaren und bundesweit einzigartigen Fahrplan für wirkungsvollen Naturschutz veröffentlicht, der Schritt für Schritt umgesetzt wird. Wichtiger Bestandteil der Naturschutzstrategie sind die Landschaftserhaltungsverbände (LEV), deren Gründung die Landesregierung finanziell fördert – und die sich als Erfolgsmodell entpuppt haben: Unter Grün-Rot ist die Zahl von ursprünglich sechs Landschaftserhaltungsverbänden im Jahr 2011 auf nun 30 im ganzen Land gewachsen.

„Die Landesregierung setzt sich mit ihrer Naturschutzstrategie für die flächendeckende Einrichtung von Landschaftserhaltungsverbänden in Baden-Württemberg ein. Ob die Offenhaltung von Schwarzwaldtälern, der Erhalt seltener Orchideenarten in Naturschutzgebieten oder die Pflege von Hecken und Wacholderheiden – die Landschaftserhaltungsverbände sind Dienstleister für einen aktiven Naturschutz vor Ort. Sie bieten eine umfassende, auf die Region und den Einzelfall bezogene Beratung an und organisieren die anschließende praktische Umsetzung der Schutz- und Pflegemaßnahmen. Nachdem im April im Landkreis Calw der 29. Landschaftserhaltungsverband gegründet worden ist, folgt nun innerhalb kürzester Zeit im Hohenlohekreis der 30. Landschaftserhaltungsverband. Damit gibt es jetzt nahezu flächendeckend Landschaftserhaltungsverbände in Baden-Württemberg“, sagte Naturschutzminister Alexander Bonde anlässlich der Gründungsversammlung des Landschaftserhaltungsverbands im Hohelohekreis.

Wertvolle Lebensräume und Artenvielfalt erhalten

Die Aufgaben der Landschaftserhaltungsverbände sind breit gefächert und reichen vom Erhalt der Kulturlandschaft über die Biotop- und Landschaftspflege bis zur Umsetzung der Natura 2000-Managementpläne. „Von der Beweidung mit Schafen, Ziegen und Rindern bis zum Einsatz modernster Maschinen wie eines Raupenschleppers – die Aufgaben und die Pflegemaßnahmen sind so vielfältig wie die Landschaften in Baden-Württemberg“, betonte der Minister. Daher zahle es sich aus, dass in den Landschaftserhaltungsverbänden unterschiedliche Interessen auf Augenhöhe vertreten seien, so Bonde. „Die Verbände arbeiten deshalb so erfolgreich, weil sie Naturschützerinnen und Naturschützer, Landwirtinnen und Landwirte sowie Kommunalpolitiker an einen Tisch bringen, gemeinsame Lösungen für Natur und Landschaft entwickeln und bei Konflikten vermitteln. Auch die enge Abstimmung mit den unteren Naturschutz- und Landwirtschaftsbehörden in den Landkreisen klappt hervorragend. Damit zeigen die Landschaftserhaltungsverbände, wie erfolgreich kooperativer Naturschutz vor Ort wirken kann“, sagte der Minister.

Landschaftserhaltungsverbände leisteten landesweit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer abwechslungsreichen und reizvollen Landschaften, die gleichzeitig ein bedeutender Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten seien. „Intakte Natur dient Fauna und Flora und steht gleichzeitig für einzigartige Kulturlandschaften, von denen auch der Tourismus in unserem Land profitiert“, sagte der Minister anschließend.

Landschaftserhaltungsverbände

Das Land Baden-Württemberg stellt den Landkreisen für die Einrichtung von Landschaftserhaltungsverbänden (LEV) Mittel für 1,5 Stellenäquivalente zur Verfügung. Nur eine halbe Stelle ist von den Trägervereinen selbst zu erbringen. Nach Gründung eines LEV, dessen Besetzung mit den beiden Arbeitskräften sowie der Fertigstellung eines Managementplans im jeweiligen Landkreis wird eine sogenannte Natura 2000-Beauftragten-Stelle bei der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises eingerichtet, für die das Land die Personal- und Sachkosten übernimmt. Die/der Natura 2000-Beauftragte soll insbesondere die Abwicklung der Fördermaßnahmen übernehmen.

Hohenlohekreis

Mithilfe des seit Anfang der 1990er Jahre im Hohenlohekreis bestehenden Pflegeprojekts Trockenhänge im Kocher- und Jagsttal konnte der Umfang der gepflegten Flächen dank der Mithilfe zahlreicher fleißiger Hände auf das gesamte Kreisgebiet ausgedehnt werden. Es werden mittlerweile auf über 5.000 Parzellen landschaftspflegerische Maßnahmen wie beispielsweise die Pflege ökologisch hochwertiger Magerwiesen – darunter auch Beweidungsprojekte mit Ziegen und Zeburindern – durchgeführt und mit jährlich über 800.000 Euro aus EU-, Landes- und Landkreismitteln gefördert.

Auf Basis verschiedener Biotopvernetzungskonzeptionen werden landwirtschaftliche Flächen per Landschaftspflegevertrag extensiv(er) genutzt. Die Förderung und Weiterentwicklung dieser erfolgreichen Arbeit, die sich auch auf Grenzertragsstandorte im südlichen Kreisgebiet (Keuperstufenrand) erstreckt, ist für den Hohenlohekreis eine bleibend wichtige Aufgabe. Mit dieser Aufgabe sind weitreichende Synergieeffekte für die touristisch attraktive Kulturlandschaft eng verbunden.

Um die Koordinierung der Landschaftspflege nachhaltig personell und organisatorisch zu stärken, wurde nun der Landschaftserhaltungsverband Hohenlohekreis gegründet.

Die Übersichtskarte der Landschaftserhaltungsverbände (PDF)

Landschaftserhaltungsverbände Baden-Württemberg

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