Kunst und Kultur

Dialog zum Umgang mit Benin-Bronzen

Das Völkerkundemuseum Linden-Museum in Stuttgart. (Bild: picture alliance/Sina Schuldt/dpa)

Viele Museen in Deutschland sind im Besitz von Benin-Bronzen, die als Raubgut der Kolonialzeit gelten. Im Benin-Dialog der europäischen Museen, in dem sich auch das Stuttgarter Linden-Museum beteiligt, wurde nun eine Basis für künftige Verabredungen erarbeitet. Das Land setzt sich intensiv mit dem schwierigen Erbe in seinen Museen auseinander.

Aktuell wird intensiv über den Umgang mit den als Raubgut der Kolonialzeit geltenden Benin-Bronzen diskutiert. Diese gehören zum Bestand vieler Museen in Deutschland. Auch Baden-Württemberg ist im Besitz von Benin-Bronzen – die Sammlung des Linden-Museums umfasst 64 Bronzen aus dem Königreich Benin. Ein Großteil der Bronzen wurde um 1900 von Felix von Luschan aus Berlin angekauft und durch den Unternehmer und Mäzen Carl Heinrich Eduard Knorr finanziert. Insgesamt zählt das Linden-Museum 76 Objekte aus dem Königreich Benin, dem heutigen Bundesstaat Edo in Nigeria. Gestohlen wurden die Objekte im Jahr 1897 durch britische Truppen. Nun hat sich auch das Auswärtige Amt positioniert und für Restitutionen ausgesprochen. 

„Wir haben uns in Baden-Württemberg in den vergangenen Jahren intensiv mit der kolonialen Vergangenheit und dem schwierigen Erbe in unseren Museen und Einrichtungen auseinandergesetzt. Das Land stellt sich der historischen Verant­wortung. Ich begrüße es daher sehr, dass Bewegung in die Frage des Umgangs mit den Benin-Bronzen kommt. Das Linden-Museum ist mit seiner Direktorin Professorin Inés de Castro im Benin-Dialog der europäischen Museen engagiert; dort wurde eine Basis für künftige Verabredungen erarbeitet. Es ist gut und richtig, dass die Museen einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen erarbeiten. Wichtig ist mir, dass es ein gemeinsames, abgestimmtes Vorgehen von Bund und Ländern gibt. Wir können von Deutschland aus ein starkes Signal setzen. Das sollten wir auch tun“, sagte die baden-württem­bergische Kunstministerin Theresia Bauer.

Langjähriger Dialogprozess in der Benin Dialogue Group

„Das Linden-Museum beteiligt sich seit vielen Jahren an den intensiven Gesprächen und Abstimmungen innerhalb der Benin Dialogue Group, dem europäischen Zusammenschluss von Museen mit großen Benin-Sammlungen. Ich freue mich über den Vorstoß aus dem Auswärtigen Amt, das diesen langjährigen Dialogprozess nun mit voranbringt“, sagte die Museumsdirektorin, Professorin Inés de Castro. Wie alle Beteiligten der Benin-Group stellt das Linden-Museum Transparenz über seine Sammlungen her und beteiligt die Herkunftsgesellschaften – wie auch in anderen Bereichen der Museumsarbeit  – bei der Aufarbeitung und Präsentation der Sammlungen des Museums. „Der partnerschaftliche Austausch und der gemeinsame Blick auf die Objekte ist uns wichtig. Die Texte zur Präsentation der Benin-Objekte wurden in unserer neuen Dauerausstellung ‚Wo ist Afrika?‘ von Vertreterinnen und Vertreter des Benin-Königshauses verfasst“, so de Castro. Im März 2019 hatte Baden-Württemberg Bibel und Peitsche des Nationalhelden Hendrik Witbooi aus dem Stuttgarter Linden-Museum an Namibia zurückgegeben und zugleich mit der Namibia-Initiative des Landes eine intensive Partnerschaft mit Namibia über mehrere Institutionen – Museen, Archive, Hochschulen – hinweg gestartet.

Weitere Meldungen

Eine Frau hält eine Michelin-Plakette während der Verleihung der Michelin-Sterne 2024 hoch.
  • Gastronomie

Fünf neue Gourmet-Sterne für Baden-Württemberg

Touristen stehen an einem Geländer und auf einer Aussichtsplattform und blicken auf eine Stufe der Triberger Wasserfälle, über die Wasser fließt.
  • Tourismusinfrastruktur

Land fördert 37 lokale touristische Projekte

Eine Besucherin der Ausstellung mit dem Titel: „Kunst & Textil“ sieht sich am 20. März 2014 in der Staatsgalerie in Stuttgart die Skulptur „Foud Farie“ aus dem Jahr 2011 von Yinka Shonibare an.
  • Kunst und Kultur

Acht Kunststipendien für die Cité internationale des arts

Stuttgart 21 Hbf_innen-Neue_Bahnsteighalle_Bahnsteig_Quelle: DB/plan b_Atelier Peter Wel
  • Stuttgart 21

Gemeinsame Erklärung der Projektpartner von Stuttgart 21

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und der neue Regierungspräsident des Regierungsbezirks Freiburg, Carsten Gabbert (rechts)
  • Verwaltung

Neuer Freiburger Regierungspräsident

Eine Mitarbeiterin der Firma Lütze fertigt Bauteile für elektronische Steuerungen für Schienenfahrzeuge.
  • Wirtschaft

Wichtiger Impuls für die Wirtschaft

Ein Mann dreht einen Joint mit Marihuana. (Foto: dpa)
  • Bundesrat

Geplante Legalisierung von Cannabis

Ein Apotheker holt eine Medikamentenverpackung aus einer Schublade in einer Apotheke.
  • Bundesratsinitiative

Verbesserung der Arzneimittelversorgung gefordert

Ausbilderin mit Lehrling
  • Ausbildung

Bundesrat spricht sich für Stärkung der Ausbildung aus

Podiumsdiskussion Brüssel
  • Katastrophenschutz

Startschuss für EU-Großübung „Magnitude“

Ein Doppelstock-Intercity fährt auf der Gäubahn über die Einöd-Talbrücke bei Hattingen.
  • Schienenverkehr

Bundesrat für Modernisierung des Bahnnetzes

Portrait Lucas DeRungs
  • Kunst und Kultur

Jazz-Preis 2024 für Lukas DeRungs

Gruppenfoto der für Integration zuständigen Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren im Freien
  • Integration

Land setzt sich für ehemalige Ortskräfte aus Afghanistan ein

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
  • Ländlicher Raum

Studie zur Kultur- und Kreativwirtschaft

Zwei Kinder spielen Fußball auf einem Fußballplatz.
  • Gemeinnützige Vereine

Höchstgrenze für Vereinsbeiträge angehoben

Stadtgarten in Gerabronn
  • Städtebau

Stadtmitte in Gerabronn erfolgreich erneuert

Bildercollage: Minister Manne Lucha an Redepult, vor Publikum und bei Podiumsdiskussion.
  • Kinder und Jugendliche

Kinderschutz-Konzepte im Land bespielhaft für Europa

Modernisierung des Hallenbads in Süßen
  • Sportstätten

Land fördert Sanierung kommunaler Sportstätten

Menschliche Schatten bei einer Performance auf einer Bühne
  • Kunst und Kultur

Land fördert sechs Projekte an Privattheatern

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 19. März 2024

Blick auf die Weinberge und Baden-Baden
  • Ländlicher Raum

Impulse für einen zukunfts­fähigen ländlichen Raum

Eine Grundschullehrerin erklärt Schülerinnen und Schülern Aufgaben.
  • Schule

Grünes Licht für Startchancen-Programm an Schulen im Land

Porträtbild von Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • Delegationsreise

Austausch zum Tourismus mit Österreich und Italien

Carsten Gabbert
  • Verwaltung

Neuer Regierungspräsident in Freiburg

Fähnchen der Europäischen Union und der Schweiz stehen im Nationalratssaal in Bern
  • Europa

Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU

// //