Verkehr

Bund macht Weg zur Wiedereinführung von weiteren Altkennzeichen frei

An einem Auto ist in Schwäbisch Gmünd das von den Schwäbisch Gmündern gewünschte GD-Kennzeichen befestigt. (Foto: dpa)

„Der Bund hat seine bisherige Rechtsauffassung geändert hat und damit den Weg für eine weitere Liberalisierung bei der Wiedereinführung von Altkennzeichen frei gemacht. Wir sind zu einer unbürokratischen Umsetzung bereit. Bevor das Land aber eine Entscheidung trifft, ist es mir wichtig, zunächst die kommunalen Landesverbände anzuhören“, teilte Winfried Hermann, Minister für Verkehr und Infrastruktur mit.

Dieser Tage habe bereits ein erstes Gespräch auf Arbeitsebene mit dem Landkreis-, dem Städte- und dem Gemeindetag stattgefunden. Ein Votum der kommunalen Landesverbände sei noch vor der Sommerpause angekündigt. „Ob wir in Baden-Württemberg von der Möglichkeit der Wiedereinführung von Altkennzeichen in mehreren Verwaltungsbezirken Gebrauch machen, entscheiden wir nach Vorlage der Voten der Kommunalen Landesverbände und deren Prüfung nach der Sommerpause“, so Minister Hermann.

Bisher hatte der Bund ein Altkennzeichen nur in jenem Verwaltungsbezirk zugelassen, der seit der Kreisreform formal für die Abwicklung zuständig ist. Von dieser Rechtsauffassung ist der Bund mittlerweile abgewichen, nachdem beim Wohnortwechsel ab 1. Januar 2015 bundesweit auf eine Umkennzeichnung verzichtet werden kann. Damit verliert das Kennzeichen seine Bedeutung als „Unterscheidungszeichen“. Wo Altkreise aufgelöst wurden und deren Teilgebiete anschließend in mehreren Landkreisen aufgingen, kann nun für alle diese Landkreise die Wiedereinführung des Altkennzeichens beantragt werden. Der Bund fordert allerdings, dass das Unterscheidungszeichen zumindest in einem Teilgebiet der heutigen Verwaltungsbezirke, die die Zuständigkeit für das Unterscheidungszeichen erhalten sollen, bereits einmal zugeteilt worden sein muss. Gleichzeitig müssen sich die betroffenen Kreise auf ein Bewirtschaftungskonzept verständigen, das die Doppelvergabe von Kennzeichen ausschließt.

Das bedeutet, dass die Länder nun grundsätzlich Altkennzeichen nicht nur für einen, sondern für mehrere Verwaltungsbezirke beantragen können, denen Kommunen aus Altkreisen angehören. Dem Landesverkehrsministerium liegen bereits zwei Interessensbekundungen vor:

  • vom Ortenaukreis für BH (Bühl), welches im Rahmen der Kreisgebietsre-form dem Landkreis Rastatt zugeordnet wurde (das nördliche Gebiet des Alt-kreises mit der Stadt Bühl wurde seinerzeit dem Landkreis Rastatt, das südliche Gebiet dem neu gebildeten Ortenaukreis zugeordnet. Drei Orte waren bereits 1972 in den Stadtkreis Baden-Baden eingegliedert worden), und vom
  • Landkreis Schwäbisch Hall für BK (Backnang), welches im Zuge der Kommunalgebietsreform dem Rems-Murr-Kreis zugeordnet wurde (der größere Teil des Altkreises Backnang, darunter die Kreisstadt Backnang selbst, ging im neu gegründeten Rems-Murr-Kreis auf, der östliche Teil wurden dem vergrößerten Landkreis Schwäbisch Hall, einige Gemeinden im Westen dem vergrößerten Landkreis Ludwigsburg, die Gemeinde Gschwend dem Ostalbkreis zugeordnet).

Die Altkennzeichen BH und BK sind bereits in den Landkreisen Rastatt und Rems-Murr wiedereingeführt worden.

Übersicht über die bislang in BW wieder zugeteilten Altkennzeichen

Zuständiges Landratsamt und Altkennzeichen

  • Ostalbkreis - GD
  • Böblingen - LEO
  • Rems-Murr-Kreis - BK
  • Neckar-Odenwald-Kreis - BCH
  • Zollernalbkreis - HCH
  • Freudenstadt - HOR
  • Main-Tauber-Kreis - MGH
  • Rastatt - BH
  • Schwäbisch Hall - CR
  • Ortenaukreis - KEL, LR, WOL

Weitere Informationen

Im Herbst 2012 hatte der Bundesrat die Fahrzeug-Zulassungsverordnung geändert, und damit die Wiedereinführung sogenannter Altkennzeichen auf Antrag ermöglicht. Dies setzt einen entsprechenden Antrag des Bundeslandes – nicht einer Zulassungsbehörde oder einer Stadt – voraus, über den dann das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) entscheidet. Baden-Württemberg beantragt seither all jene Altkennzeichen beim Bund, bei denen die zuständige Zulassungsbehörde bzw. der Landkreis dies wünscht. Bei seiner Entscheidung orientiere sich das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur an der Haltung im jeweiligen Landkreis.

Zwischenzeitlich sind zwölf Interessenbekundungen von Landkreisen zur Wiedereinführung von Altkennzeichen vom Land an den Bund weitergeleitet und positiv beschieden worden (siehe oben). Ganz aktuell ist eine weitere Interessenbekundung des Landkreises Ludwigsburg zur Wiedereinführung des Altkennzeichens „VAI“ für Vaihingen/Enz.

Weitere Meldungen

Breisgau-S-Bahn im Landesdesign (bwegt)
  • Schienenverkehr

Zuverlässigkeit auf der Breisgau-S-Bahn wird verbessert

Polizist der Polizei Baden-Württemberg kontrolliert den Verkehr.
  • Verkehr

Bundesweiter Aktionstag zur Sicherheit im Güterverkehr

Autos fahren in Stuttgart (Foto: © dpa)
  • Verkehr

Statt Fahrverbote wirksame Maßnahmen für weniger CO2-Ausstoß

Mit einem digitalen Lasergeschwindigkeitsmessgerät wird der Verkehr auf der Autobahn A5 bei Müllheim überwacht. (Foto: dpa)
  • Verkehrssicherheit

Europaweiter Speedmarathon

RE zwischen Singen und Stuttgart (Gäubahn) - hier zwischen Aistaig und Sulz, im Vordergrund der Neckar (Bild: Deutsche Bahn AG/ Georg Wagner)
  • Schienenverkehr

Land plant deutliche Angebotsverbesserungen auf und zu der Gäubahn

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. April 2024

Verkehrsminister Winfried Hermann (Mitte) beim offiziellen Start der Batteriezüge Mireo Plus im Fahrgastbetrieb
  • Schienenverkehr

Batterie statt Diesel

Ladekabel für ein E-Auto wird in das Fahrzeug gesteckt.
  • Elektromobilität

Charge@BW bringt Schub bei Ladeinfrastruktur und E-Mobilität

Offizielle Freigabe der neuen Enzbrücke
  • Strasse

Ersatzneubau der Enzbrücke Niefern eröffnet

Zwei Lokführer stehen am Kopf eines Zuges der SWEG und lachen in die Kamera.
  • Nahverkehr

Bündnis gegen Fachkräftemangel im ÖPNV

Zwei Busse der Dachmarke bwegt
  • Nahverkehr

Kostensteigerungen in der Busbranche gedämpft

Ein Vermessungsgerät steht auf einer Autobahnbaustelle.
  • Straßenbau

Weitere Großprojekte an DEGES vergeben

Polizisten kontrollieren ein Auto.
  • Verkehrssicherheit

Bundesweite Kontrollaktion gegen die Autoposerszene

Ein Bauarbeiter bedient eine große Baumaschine auf einer Autobahnbaustelle. (Bild: © dpa)
  • STRASSENBAU

Sanierung des Bundes- und des Landesstraßennetzes

  • Verkehrssicherheit

Weniger schwerverletzte Verkehrsteilnehmer

Stuttgart 21 Hbf_innen-Neue_Bahnsteighalle_Bahnsteig_Quelle: DB/plan b_Atelier Peter Wel
  • Stuttgart 21

Gemeinsame Erklärung der Projektpartner von Stuttgart 21

Ein Doppelstock-Intercity fährt auf der Gäubahn über die Einöd-Talbrücke bei Hattingen.
  • Schienenverkehr

Bundesrat für Modernisierung des Bahnnetzes

Stadtgarten in Gerabronn
  • Städtebau

Stadtmitte in Gerabronn erfolgreich erneuert

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
  • Energie

Biogas als zentraler Energieträger der Zukunft

Zwei Radfahrerinnen überqueren auf einem rot markierten Radweg eine Straße.
  • Radverkehr

Weniger Unfälle durch bessere Radwege und Tempolimits

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 12. März 2024

Ein E-Lkw steht an einer Ladesäule
  • Elektromobilität

Studie zum Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Lkw

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Forschung

Forschung und Innovation am Oberrhein

Titelbild Lärmaktionsplan
  • Lärmschutz

Öffentlichkeitsbeteiligung zum Lärmaktionsplan

Eine Bahn der DB Regio fährt.
  • Schienenverkehr

Plan für besseren Bahnverkehr

// //