Luftreinhaltung

Belastung der Luft deutlich verringert

Eine Mitarbeiterin der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) wertet einen Filter zur Messung der Luftschadstoffe aus. (Foto: © dpa)

Die vorläufigen Messwerte für 2017 belegen, dass sich die Luftqualität im vergangenen Jahr in ganz Baden-Württemberg verbessert hat. Trotzdem sind weitere Maßnahmen für eine dauerhafte Einhaltung der Grenzwerte erforderlich.

Verkehrsminister Winfried Hermann hat in der heutigen Fraktionssitzung der Grünen über die Ergebnisse der Messungen zur Luftqualität 2017 durch die Landesanstalt für Umwelt (LUBW) informiert. „An den verkehrsnahen Stationen konnten wir gegenüber dem Vorjahr eine Verringerung der Belastung mit Stickstoffdioxid von bis zu elf Prozent erreichen. Im Vergleich zu 2010 konnten wir sogar teilweise eine Verringerung um bis zu 50 Prozent erzielen“, so Hermann.

„An insgesamt neun Messstellen konnten wir erstmalig den Grenzwert für den Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid einhalten“, machte Verkehrsminister Hermann deutlich. So konnten in neun Städten und damit rund einem Drittel der Orte erstmals die Grenzwerte von Stickstoffdioxid und Feinstaub eingehalten werden: Bietigheim-Bissingen, Freiberg, Heidelberg, Ilsfeld, Kuchen, Markgröningen, Mögglingen, Remseck und Schwäbisch-Gmünd. Hinzu kommen Schramberg, Karlsruhe und Pforzheim, wo dies erstmals 2016 gelang. „Hieran zeigt sich, dass die ergriffenen Maßnahmen wirken. Nun müssen auch an den verbleibenden Messstellen im Land die Grenzwerte eingehalten werden. Die dafür notwendigen Maßnahmen müssen schnellstmöglich umgesetzt werden. Dank der Grünen Plakette haben wir bis auf Stuttgart im ganzen Land die Feinstaubgrenzwerte eingehalten und mit der Blauen Plakette werden wir das auch bei den Stickoxiden schaffen.“

Straßenverkehr ist Hauptquelle für Belastung

Das Portfolio weiterer möglicher Maßnahmen reicht dabei von Maßnahmen zum Ausbau und der Stärkung umweltfreundlicher Verkehrsmittel, über die Umstellung von Fuhrparks auf emissionsarme Antriebe, intelligente Verkehrssteuerung und -verstetigung, Parkraummanagement, die Einführung und Fortschreibung von Umweltzonen bis hin zur Erprobung innovativer Maßnahmen zur Reduktion der Luftschadstoffbelastung.

Insbesondere der Straßenverkehr stellt eine Hauptquelle für die Belastung mit Feinstaub PM10 und Stickstoffdioxid dar. Die Landesregierung setzt sich daher seit Jahren aktiv für die Einführung einer neuen („Blauen“) Plakette ein. Den deutlichen Effekt einer möglichen neuen Plakette hatte das Wirkungsgutachten Stuttgart eindrucksvoll gezeigt. Und auch das Thema Hardware-Nachrüstung von alten Diesel-Fahrzeugen aus dem Bestand treibt die Landesregierung voran. „Hier gibt es riesige Minderungspotentiale, welche es auszuschöpfen gilt. Die zuständige Bundesregierung lehnt sich aber lieber zurück und wartet auf die Klage der EU-Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof und darauf, dass die Gerichte die Entscheidung übernehmen“, gibt Hermann zu bedenken.

EU-Luftqualitätsrichtlinie gibt Grenzwerte vor

Die Verpflichtung zur Grenzwerteinhaltung für Feinstaub PM10 und Stickstoffdioxid (NO2) ergeben sich aus der Luftqualitätsrichtlinie der Europäischen Union (Richtlinie 2008/50/EG), die auch die Grenzwerte vorgibt. Seit 2005 gelten die Grenzwerte für Feinstaub PM10, 40 Mikrogramm pro Kubikmeter als Jahresmittelwert und 50 Mikrogramm pro Kubikmeter als Tagesmittelwert bei 35 zugelassenen Überschreitungen im Kalenderjahr; seit 2010 gelten die Grenzwerte für Stickstoffdioxid (NO2), 40 Mikrogramm pro Kubikmeter als Jahresmittelwert und 200 Mikrogramm pro Kubikmeter als Ein-Stunden-Wert bei zugelassenen 18 Überschreitungen im Kalenderjahr.

Umweltbundesamt: Feinstaub

Umweltbundesamt: Stickstoffoxide (NOx)

Weitere Meldungen

Akten liegen auf einem Tisch. (Bild: picture alliance/Bernd Weissbrod/dpa)
  • Landwirtschaft

Entbürokratisierung der Landwirtschaft

Person zeigt am Tablet auf Klima-Maßnahmen-Register
  • Klimaschutz

Bürgerbeteiligung zum Klima-Maßnahmenregister gestartet

Zwei Radfahrerinnen überqueren auf einem rot markierten Radweg eine Straße.
  • Radverkehr

Weniger Unfälle durch bessere Radwege und Tempolimits

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 12. März 2024

Das Steinheimer Becken am Albuch (Kries Heidenheim). (Bild: Stefan Puchner / dpa)
  • Naturschutz

Landesnaturschutzpreis 2024 ausgeschrieben

Ein E-Lkw steht an einer Ladesäule
  • Elektromobilität

Studie zum Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Lkw

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Forschung

Forschung und Innovation am Oberrhein

Titelbild Lärmaktionsplan
  • Lärmschutz

Öffentlichkeitsbeteiligung zum Lärmaktionsplan

Eine Bahn der DB Regio fährt.
  • Schienenverkehr

Plan für besseren Bahnverkehr

Ein Regionalzug des privaten Bahnbetreibers Abellio fährt vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof.
  • Schienenverkehr

Länder für Modernisierung des Bahnnetzes

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 5. März 2024

Kleine grüne Pflanze auf rissigem, trockenem Boden.
  • Klimawandel

Land verstärkt Einsatz für Klimaschutz

Polizeistreife bei Verkehrsunfall
  • Verkehrssicherheit

Jahresbilanz des Verkehrswarndienstes 2023

Ein Brennstoffzellen-Hybridbus der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) steht in Stuttgart an einer Bushaltestelle.
  • Nahverkehr

Land fördert Kauf von über 200 umweltfreundlichen Bussen

Platinen liegen in einer Elektrorecycling-Abteilung.
  • Ressourceneffizienz

Landesstrategie Ressourceneffizienz

Neue Einsatzfahrzeuge für die Polizei Baden-Württemberg
  • Polizei

Knapp 1.000 neue Einsatz­fahrzeuge für die Polizei

Im Wasser einer renaturierten Moorfläche spiegelt sich die Sonne. (Foto: © dpa)
  • Naturschutz

Erwerb natur- und klimaschutzwichtiger Flächen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 27. Februar 2024

Über eine Landstraße krabbelt eine Kröte. (Foto: dpa)
  • Artenschutz

Amphibien gehen wieder auf Wanderschaft

Eine Frau greift nach einem Apfel aus dem Obst- und Gemüseregal eines Reformhauses. (Foto: © dpa)
  • Ernährung

Landesweite Ernährungstage 2024

Umweltministerin Thekla Walker (Mitte) heißt neue Klimabündnis-Unternehmen willkommen. Mit dabei Vertreterinnen und Vertreter der Unternehmen (von links): Alexander Eckstein (Eugen Hackenschuh e. K.), Philipp Tiefenbach (Dorfbäckerei Tiefenbach), Stefan Lohnert (Landesmesse Stuttgart GmbH), Hans Jürgen Kalmbach (Hansgrohe SE), Dr. Hannes Spieth (Umwelttechnik BW GmbH), Jürgen Junker (Mott Mobile System GmbH & Co. KG), Diana Alam (HUGO BOSS AG) und Ina Borkenfeld (Heidelberg Materials AG)
  • Klimaschutz

Neun neue Unternehmen im Klimabündnis

Im Energiepark Mainz ist der verdichtete grüne Wasserstoff aus einem Elektrolyseur in Tanks gelagert.
  • Wasserstoff

Land fördert regionale Wasserstoffkonzepte

Ein Mann hält in Stuttgart den Zapfhahn einer Wasserstofftankstelle an den Stutzen eines Wasserstoffautos.
  • Wasserstoffwirtschaft

Land fördert Wasserstoff­tankstellen in drei Gemeinden

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
  • Ländlicher Raum

Positionspapier zur Weiterent­wicklung des EFRE überreicht

Baden-Württemberg und die Vereinigten Arabischen Emirate vereinbaren Zusammenarbeit in Energie- und Wirtschaftsfragen (von links): Energieministerin Thekla Walker, Minister für Industrie und Fortschrittstechnologien der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Dr. Sultan Ahmed al Jaber, und Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Klimaschutz

Zusammenarbeit mit den Ver­einigten Arabischen Emiraten

// //