Ländlicher Raum

Bahnfahrt zeigt Themenvielfalt auf dem Land

Peter Hauk und Teilnehmer vor der Zollernalbbahn (Foto: © Jan Potente)

Bei einer ganztägigen Bahnfahrt mit der Zollernalbbahn von Hechingen nach Albstadt besuchte Landwirtschaftsminister Peter Hauk Jungingen, Veringenstadt, Sigmaringen und Albstadt und gab spannende Eindrücke zur Themenvielfalt auf dem Land. Die größte Stärke des Ländlichen Raums seien die Menschen, die in ihm leben und dessen Zukunft aktiv mitgestalten, sagte Hauk.

„Baden-Württemberg hat einen starken und attraktiven Ländlichen Raum. Er ist die ökologische und ökonomische Kraftquelle unseres Landes. Unsere Kommunen sind lebendige Arbeits- und Lebensräume. Dies liegt zunächst auch an der großen Wirtschaftskraft unseres Mittelstandes, aber zuallererst am Fleiß, am Geschick und am Können unserer Bürgerinnen und Bürger. Auf Ebene der Landesregierung fördert der Kabinettsausschuss Ländlicher Raum in gemeinsamer Zusammenarbeit aller Fachressorts gezielt und effektiv die zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Ländlichen Raumes“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, bei einer ganztägigen Bahnfahrt mit der Zollernalbbahn von Hechingen nach Albstadt.

An vier Stationen in Jungingen, Veringenstadt, Sigmaringen und in Albstadt erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Vereinen und Verbänden spannende Eindrücke zu den vielfältigen Themen im Ländlichen Raum. „Die vorgestellten Projekte zeigen eindrucksvoll, wie sehr die einzelnen Themen zusammenwirken und zur Attraktivität der Region beitragen“, sagte Minister Hauk.

Erfolgreiche Rinderzucht auf extensivem Grünland

Der Vornagelhof in Jungingen ist für die Zucht von Aberdeen-Angus-Rindern weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Minister Hauk zeigte sich von den Zuchttieren, deren hervorragendes Erbgut international gefragt ist, sehr beeindruckt. Außerdem liefere der Betrieb im Wege einer regionalen Direktvermarktung hochwertiges Gourmetfleisch an die Gastronomie. Durch die Beweidung von Grünland würden obendrein auch große Flächen standortgerecht bewirtschaftet und gepflegt. „Dadurch leistet der Vornagelhof mit seinen Rinderherden einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft und der Artenvielfalt am Albtrauf“, betonte Minister Hauk.

In diese kulturlandschaftliche Vielfalt fügt sich der Junginger Weidewald hervorragend ein. Er präsentiert sich mit einer großen Strukturvielfalt und wird ebenfalls von Angusrindern beweidet. „Die heute seltene Form der Waldweide schafft auf kleinem Raum eine bemerkenswerte Vielfalt an Biotopen“, sagte Minister Hauk über die Initiative im Junginger Gemeindewald.

Integrierte Kommunalentwicklung

Veringenstadt präsentierte aktuelle Maßnahmen der baulichen und sozialen Innenentwicklung. Rund um das Mehrgenerationenhaus tragen beispielsweise bürgerschaftliche Initiativen und Angebote enorm zur persönlichen Begegnung und Vernetzung aller Generationen bei. Um attraktive innerörtliche Flächen zur Bebauung bereit zu stellen, startete die Stadt in den Ortsteilen Veringendorf und Hermentingen mit Unterstützung durch das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum, ELR, die Initiative „Platz für Neues“ zum Rückbau nicht erhaltensfähiger Bausubstanz. Minister Hauk begrüßte diese Maßnahme, denn sie entspreche dem landespolitischen Ziel „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“. „Für die Lebensqualität vor Ort sind lebendige und attraktive Ortskerne von zentraler Bedeutung. Mit dem ELR setzen wir Impulse zur Nutzung innerörtlicher Flächen, da die Bereitstellung von zeitgemäßem und bezahlbarem Wohnraum auch künftig eine zentrale, kommunale Herausforderung sein wird“, betonte der Minister. Schließlich würdigte Hauk die Flurneuordnung als ein wichtiges Instrument zur Stärkung des Ländlichen Raums. „Mit umfangreichen Wegebaumaßnahmen werden auch im Verfahren Veringendorf zukunftsfähige Strukturen für die Land- und Forstwirtschaft geschaffen“, sagte der Minister anlässlich der Übergabe der Bewilligung von rund 1,42 Millionen Euro für den ersten Teilabschnitt.

Naturnaher Tourismus an der Donau und Nachhaltige Mobilität

Zum Auftakt des Besuchs in Sigmaringen besichtigte der Minister Naherholungs- und Tourismusprojekte am Donauufer, wie z.B. die Freilichtbühne, den Schaukelweg für Familien und den Bootsverladeplatz. Minister Hauk hob besonders hervor, welche Effekte im Zusammenspiel von Stadt, Landkreis, dem Naturpark Obere Donau und der LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben erreicht wurden. „Zusammen mit den bleibenden Werten der Gartenschau 2013 ist hier ein besonderes Erlebnis-Ensemble für die Gäste und die Menschen in der Region entstanden“, sagte der Minister.

Im Rahmen der öffentlichen Messe „Mobilität und Klimaschutz im Ländlichen Raum“ präsentierten die Stadtwerke Sigmaringen ein breites Informationsangebot rund um Fahrzeuge, E-Ladeinfrastruktur und aktuelle Projekte, wie „MoDaVo“ (Modellvorhaben Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität in ländlichen Räumen) und „SiMoNe“ (Sigmaringer Mobilitäts-Netze). Minister Hauk betonte, dass die Mobilität aller Bevölkerungsgruppen eine grundlegende Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit des Ländlichen Raums sei: „Wir müssen gemeinsam die verkehrlichen Voraussetzungen so schaffen, dass regionale Erreichbarkeit, Lebensqualität, Daseinsvorsorge und Arbeitsplätze im Einklang stehen.“ Dieses Thema werde aktuell auch im Rahmen der ressortübergreifenden Zusammenarbeit im Kabinettsausschuss Ländlicher Raum der Landesregierung intensiv bearbeitet.

Wettbewerbsfähig durch Innovation und Nachhaltigkeit

In Albstadt endete die Bahnfahrt mit dem Besuch der Technologiewerkstatt, dem Gründer- und Netzwerkzentrum im Zollernalbkreis. Als Leuchtturmprojekt des Landes und der Europäischen Union verbindet sie Startups, regionale Unternehmen, Schulen und Hochschule und schafft ein einzigartiges Eco-System für Kreativität und Innovation. Minister Hauk betonte, dass sich die Technologiewerkstatt schon nach kurzer Zeit bewährt habe und dass die Fördermittel in Höhe von 3,5 Millionen Euro eine gute Investition für Albstadt und die ganze Region seien. „Ich freue mich sehr, dass wir aktuell als Folgeprojekt die Technologiefabrik über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, EFRE, mit der Maximalförderung von 750.000 Euro unterstützen konnten. Ich bin mir sicher, dass sie als Entwicklungszentrum für innovative Produkte ebenso wertvolle Impulse bringen wird, wie die Technologiewerkstatt“, so der Minister.

Regionalkampagne „Natürlich. VON DAHEIM“

Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung

Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz

Weitere Meldungen

Ein älteres Paar wandert bei Sonnenschein auf einem Feldweg bei Fellbach zwischen zwei Rapsfeldern hindurch. (Bild: Christoph Schmidt / dpa)
  • Ländlicher Raum

Land fördert Erneuerung ländlicher Wege

Schweine
  • Tierhaltung

Nachhaltige und regionale Selbstversorgung mit Schweinefleisch

Autos fahren in Stuttgart (Foto: © dpa)
  • Verkehr

Statt Fahrverbote wirksame Maßnahmen für weniger CO2-Ausstoß

von links nach rechts: Staatssekretär Arne Braun; Johannes Graf-Hauber, Kaufmännischer Intendant des Badischen Staatstheaters Karlsruhe und Dr. Frank Mentrup, Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe und stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender des Badischen Staatstheaters Karlsruhe
  • Kultur

Neuer Kaufmännischer Inten­dant am Badischen Staatstheater

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und der lombardische Staatssekretär für internationale Angelegenheiten Raffaele Cattaneo (rechts)
  • Europa

Land übergibt Präsidentschaft der „Vier Motoren für Europa“

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
  • Förderung

Beteiligungsverfahren zur Gestaltung des EFRE nach 2027

Ein Traktor mäht  in Stuttgart eine Wiese, im Hintergrund sieht man den Fernsehturm. (Bild: dpa)
  • Landwirtschaft

Zeitnahe Zahlung ausstehen­der Fördergelder für Landwirte

Eine Mitarbeiterin der Kunsthalle Mannheim steht im Atrium vor der digitalen Monitor-Wand „Collection Wall“ und betrachtet ein Kunstwerk. Auf dem Touchscreen können Besucher interaktiv einen Blick in die Sammlung und auch ins sonst verborgene Depot werfen (Bild: picture-alliance/Uwe Anspach/dpa).
  • Kunst und Kultur

Zwölf nichtstaatliche Museen gefördert

Ländlicher Raum
  • Ländlicher Raum

Abschluss von „CREATE FOR CULTURE“

Im Energiepark Mainz ist der verdichtete grüne Wasserstoff aus einem Elektrolyseur in Tanks gelagert.
  • Wasserstoff

Ausgestaltung des Wasserstoffkernnetzes

Ein Steinmetz bearbeitet einen Schilfsandstein aus Baden-Württemberg bei der Sanierung eines historischen Gebäudes.
  • Denkmalförderung

Rund 5,1 Millionen Euro für 51 Kulturdenkmale

Unterer Stammabschnitt der Großvatertanne im ehemaligen Bannwald Wilder See in der Kernzone des Nationalparks Schwarzwald
  • Nationalpark Schwarzwald

Verhandlungen zum Tausch von Waldflächen

Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)
  • Wolf

Aufnahmen zeigen Wolf im Landkreis Böblingen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. April 2024

Feldweg
  • Ländlicher Raum

Land fördert Flurneuordnungen im Neckar-Odenwald-Kreis

Die Außenaufnahme zeigt die Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Raum Offenburg bei Griesheim
  • Wasserwirtschaft

174,4 Millionen Euro für kommunale Wasserwirtschaft

Ein Winzer schüttet Trollinger-Trauben in einen großen Behälter. (Foto: dpa)
  • Weine

Sechs Sommerweine ausgezeichnet

Felsbrocken liegen in Braunsbach auf einer Baustelle. (Bild: Marijan Murat / dpa)
  • Stadtentwicklung

„Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“ weiterentwickelt

Isabel Kling und Grit Puchan
  • Personalie

Neue Ministerialdirektorin im Ministerium Ländlicher Raum

Besucher der Gamescom erleben mit VR-Brillen die virtuelle Realität.
  • Kreativwirtschaft

Land stockt Games-Förderung auf

Spargel, Kartoffeln und Sauce Hollandaise auf einem Teller
  • Ernährung

Ostern feiern mit regionalen Produkten

Eine Frau hält eine Michelin-Plakette während der Verleihung der Michelin-Sterne 2024 hoch.
  • Gastronomie

Fünf neue Gourmet-Sterne für Baden-Württemberg

Touristen stehen an einem Geländer und auf einer Aussichtsplattform und blicken auf eine Stufe der Triberger Wasserfälle, über die Wasser fließt.
  • Tourismusinfrastruktur

Land fördert 37 lokale touristische Projekte

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (rechts) unterhält sich während eines Besuchs der Universität Stuttgart mit Stella Asmanidou (links), Doktorandin im 3R-US-Netzwerk.
  • Tierschutz und Forschung

Weniger Tierversuche in der Biomedizin

Gefärbte Eier stehen in einer Palette (Foto: © dpa)
  • Tierschutz

Tierschutz an Ostern

// //