Fachkräfte

Baden-Württemberg und Katalonien richten Bewerberpool ein

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)

Um die Arbeitsmobilität zwischen Baden-Württemberg und Katalonien zu befördern, haben das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg, das Ministerium für Unternehmen und Beschäftigung Kataloniens, die Arbeitsverwaltungen der beiden Regionen sowie das Goethe Institut Barcelona einen ständigen Bewerberpool eingerichtet.

„Katalanische Fachkräfte mit guten Deutschkenntnissen und mit einem Beruf, in dem es in Baden-Württemberg einen großen Bedarf gibt, werden in diesen Bewerberpool aufgenommen“, sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid. „Betriebe in Baden-Württemberg können so ihren Bedarf mit gut qualifiziertem Personal decken.“ Hintergrund des neuen Bewerberpools ist die immer noch hohe Arbeitslosigkeit in Katalonien. Katalonien ist deshalb bemüht, arbeitslose Menschen in Beschäftigung in Baden-Württemberg zu bringen.

„Mit Deutsch in den Beruf“

Die Bewerberinnen und Bewerber des Pools absolvieren zunächst am Goethe Institut Barcelona Deutschkurse. Diese werden gemeinsam von Katalonien und Baden-Württemberg finanziert. Die erste Gruppe des Bewerberpools, die gerade einen Deutschkurs macht, hat zusammen mit dem Ministerium für Unternehmen und Beschäftigung Kataloniens und der katalanischen Arbeitsverwaltung nun Baden-Württemberg besucht. „Mit Deutsch in den Beruf“ lautete das Motto des Projekts des Goethe Instituts Barcelona, das die Gruppe nach Deutschland führte.

Marc Borneis, stellvertretender Leiter des Goethe Instituts Barcelona, unterstrich die enge Kooperation mit dem katalanischen Arbeitsministerium im Hinblick auf eine qualitativ hochwertige sprachliche und interkulturelle Vorbereitung von Fachkräften, die nach Baden-Württemberg gehen wollen: „In den vergangenen Jahren hat das Goethe Institut nachhaltige Mobilitätsprozesse zwischen Katalonien und Baden-Württemberg aktiv als Netzwerkpartner unterstützt.“

Im Rahmen des Besuchs hatten die Fachkräfte Gelegenheit, das Gelernte bei Gesprächen mit Vertretern aus Branchen und Unternehmen sowie mit weiteren Kooperationspartnern anzuwenden. Die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit hat die Kandidaten mittels eines Bewerbungscoachings fit für den Arbeitsmarkt gemacht. Die Angebote des Welcome Centers der Region Stuttgart kamen bei den katalanischen Besuchern gut an. Der Vorsitzende Direktor für Arbeitsbeziehungen und -qualität beim katalanischen Ministerium für Unternehmen und Beschäftigung, Jordi Miró i Meix, lobte die Angebote des Welcome Centers der Region Stuttgart: „Das Welcome Center Stuttgart ist eine gute Anlaufstelle für die Fachkräfte aus Katalonien, die im kommenden Jahr nach Abschluss der Deutschkurse auf dem Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg ankommen.“

Vertreter der katalanischen Arbeitsverwaltung und des katalanischen Arbeitsministeriums erhielten außerdem Gelegenheit, die Prozesse bei den im Rahmen des Abkommens zur Arbeitsmobilität beteiligten Organisationen in Baden-Württemberg kennenzulernen. So informierte sich die Delegation aus erster Hand bei der württembergischen Bäckerinnung, wie schwäbische Brezeln entstehen. Beim Elektrotechnikzentrum (ETZ) ging es darum, welche Potentiale in sogenannten Smart Homes stecken.

Bei einem Besuch in der Region Heilbronn-Franken bekamen die Besucher aus Katalonien Einblicke in die Stadt, den Maschinenbau und die Struktur des familiengeführten Mittelstandes in Baden-Württemberg. Auch das Studienangebot an der Dualen Hochschule Heilbronn (DHBW) konnten sie kennenlernen.

Auf dem Programm stand zudem eine Führung durch das Haus der Geschichte mit dem Schwerpunkt Einwanderungsland Baden-Württemberg, welche einen Einblick in die bewegte Geschichte des Bundeslandes gab.

Weitere Informationen

Baden-Württemberg und Katalonien pflegen seit mehr als 25 Jahren freundschaftliche Beziehungen im Rahmen des Netzwerks Vier Motoren für Europa. Die Kooperationsvereinbarung zur Förderung der Arbeitsmobilität ist ein wichtiges Element der Zusammenarbeit zwischen den beiden Regionen. Ziel des Abkommens ist zum einen, die Arbeitsmobilität zum Nutzen beider Regionen und in beide Richtungen auszubauen. Zum anderen sollen die Kontakte im Bereich des Arbeitsmarktes vertieft werden. Mit dem Abkommen soll einerseits der hohen Jugendarbeitslosigkeit in Katalonien, andererseits dem Fachkräftemangel in Baden-Württemberg begegnet werden. Weiterer Bestandteil der Vereinbarung ist es, das duale Bildungssystem in Katalonien zu fördern.

Die Vereinbarung kam auf Initiative des Europaausschusses des Landtags von Baden-Württemberg zustande und wurde am 29. Mai 2014 in Barcelona geschlossen. Unterstützt und mitgestaltet wird sie in Baden-Württemberg durch die Partner der Allianz für Fachkräfte Baden-Württemberg und die Welcome Center.

Den Auftakt zur intensiven Zusammenarbeit auf den Gebieten Fachkräfte, Ausbildung und Hochschule bildete der Baden-Württemberg-Tag in Barcelona im April dieses Jahres. Seither setzen alle beteiligten Akteure verschiedene Aktionen um.

Das Regionalprojekt „Mit Deutsch in den Beruf“ wird vom Goethe Institut in Brüssel in Kooperation mit dem Goethe Institut Barcelona koordiniert und umfasst berufs- und sprachorientierte Maßnahmen in Spanien, Portugal, Frankreich, Italien und Belgien, darunter Expertenreisen, Schüleraustauschprojekte, Mobilitätskampagnen, Infoveranstaltungen.

Goethe Institut Barcelona

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