Bildung

Baden-Württemberg auf Rang drei beim Bildungsmonitor 2011

Alle 16 Bundesländer haben nach dem am Dienstag vorgelegten "Bildungsmonitor 2011" die Chancen für Kinder erneut verbessert. Es gibt aber demnach "beträchtliche" Unterschiede zwischen den Ländern. Die besten Bildungsstandorte bleiben mit Abstand Sachs

Der neue Bildungsmonitor 2011 belegt die hohe Leistungsfähigkeit der baden-württembergischen Schulen. Demnach belegt Baden-Württemberg im bundesweiten Vergleich der Bildungssysteme Rang 3. Baden-Württemberg schneidet in den meisten der 13 untersuchten Handlungsfeldern sehr gut ab: Zeiteffizienz (Platz 1), erfolgreiches Vermeiden von Bildungsarmut (Platz 1), Förderung der beruflichen Bildung (Platz 2) und Zugang zur akademischen Bildung (Platz 2). Verbesserungspotenzial besteht dagegen beim Ausbau der Förderinfrastruktur (Platz 14) und der Integration (Platz 13).

"Das Land hat in der Gesamtbewertung im Vergleich zu dem bereits sehr guten Ergebnis im Jahr 2010 nochmals zugelegt (2011: 77,6 Punkte gegenüber 76,3 Punkten im Vorjahr)", hob der Staatssekretär hervor. "Obwohl die Anzahl der Ganztagsplätze erhöht und die Zahl der Schulabbrecherinnen und Schulabbrecher sowie der Anteil an Jugendlichen ohne Ausbildungsreife reduziert werden konnte, dürfen wir uns in diesen Bereichen nicht ausruhen."

"Der Bericht bestärkt uns darin, unsere Bildungsreformen möglichst rasch umzusetzen", erklärte Kultusstaatssekretär Dr. Frank Mentrup mit Blick auf die Ergebnisse des Bildungsmonitors 2011 der Stiftung Neue Soziale Marktwirtschaft am Dienstag (16. August 2011) in Stuttgart. Durch eine schrittweise Realisierung der in der Koalitionsvereinbarung vorgesehenen Maßnahmen sollen die Bildungschancen für alle Kinder und Jugendlichen deutlich verbessert werden.

So soll in den kommenden Jahren die Ganztagsbetreuung deutlich ausgeweitet werden, nicht nur an den allgemein bildenden, sondern auch an den beruflichen Schulen. Außerdem wird das Kultusministerium die Schulen darin unterstützen, jeden einzelnen Schüler und jede einzelne Schülerin besser fördern zu können. "Wir legen künftig großen Wert darauf, dass die Schulen die Differenzierungsangebote weiter ausbauen, um den individuellen Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen besser gerecht zu werden", sagte der Staatssekretär. Entscheidend sei, dass alle Schülerinnen und Schüler in ihren unterschiedlichen Begabungen gefördert werden. Die Landesregierung wird auch aus diesem Grund die Gemeinschaftsschulen errichten, um hier deutliche Fortschritte zu erreichen.

Mit 5,4 Prozent ist darüber hinaus der Anteil der Schulabsolventinnen und Schulabsolventen ohne Abschluss der zweitniedrigste in ganz Deutschland. Weitere Stärken des Landes liegen der Studie zufolge in der hohen Schulqualität (Platz 3), der Förderung der beruflichen Bildung (Platz 2) sowie im zunehmenden Anteil von Akademikern (Platz 2). "Dies ist ein Beweis dafür, dass der Übergang von der Schule in die Berufsausbildung  bzw. ins Studium besonders gut gelingt “, betonte Mentrup. "Insbesondere dem dualen Ausbildungssystem kommt dabei ein hoher Stellenwert zu."

Die Studie hebt darüber hinaus die Bedeutung der Bildung im Ausgabeverhalten der öffentlichen Haushalte in Baden-Württemberg hervor. "Bildung hat Priorität in Baden-Württemberg. Das Bildungssystem trägt wesentlich zur Zukunftsfähigkeit unseres Landes bei“, so der Staatssekretär.

Obwohl in Baden-Württemberg die Abbrecherquote unter ausländischen Schülerinnen und Schülern mit 13,5 Prozent geringer ist als im Vorjahr, belegt das Land im Bundesvergleich aller Schüler (5,4 Prozent) lediglich Platz 13. "Wir wollen uns mit diesen Ergebnissen nicht zufrieden geben. Auf der Basis der Empfehlungen des Expertenrats ‚Herkunft und Bildungserfolg’, der zu diesem Aspekt Handlungsvorschläge gemacht  hat, haben wir bereits erste Konsequenzen gezogen und werden die Empfehlungen weiterverfolgen“, erklärte Mentrup.

Nur mit einer guten Sprachförderung kann die ungleiche Aufteilung von Kindern mit Migrationshintergrund sowie deutschen Jungen und Mädchen auf die unterschiedlichen Schularten gemildert werden. "Das Land muss die Förderung dieser Kinder auch im eigenen Interesse tatkräftig voranbringen, wenn es künftig mehr Fachkräfte mit ausländischen Wurzeln haben möchte", sagte Mentrup.

Einen wichtigen Beitrag bei der weiteren Verbesserung wird die Gemeinschaftsschule leisten. Leitgedanke der Gemeinschaftsschule ist eine leistungsstarke und sozial gerechte Schule, in der die Schülerinnen und Schüler nach ihren individuellen Voraussetzungen und Fähigkeiten gefördert werden. Ziel ist, dass alle Schüler den individuell besten Bildungserfolg erreichen können. Dabei können sie miteinander und voneinander lernen, was durch Lerngruppen erleichtert wird, die den Klassenverband ersetzen sollen. Die Gemeinschaftsschule wird als rhythmisierte Ganztagsschule umgesetzt, um die individuelle Förderung zu gewährleisten. Das Ministerium hält auch in der Gemeinschaftsschule an den bewährten Bildungsstandards fest, die das Leistungsniveau in einer Jahrgangsstufe festschreiben.

Kultusstaatssekretär Dr. Frank Mentrup: "Wir fühlen uns durch die Ergebnisse des Berichts in unseren bildungspolitischen Zielen wie etwa der verstärkten Förderung im frühkindlichen Bereich, dem Ausbau der Ganztagsschulen und der Einführung von Gemeinschaftsschulen bestätigt."

Quelle:

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

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