Verkehr

Amphibienwanderung beginnt

Über eine Landstraße krabbelt eine Kröte. (Foto: dpa)

Zum Beginn der Amphibienwanderung bittet das Verkehrsministerium alle Verkehrsteilnehmer, sich vorsichtig auf den Straßen zu bewegen und die Geschwindigkeit an den Querungsstellen deutlich zu reduzieren. Mit dem „Landeskonzept zur Wiedervernetzung“ baut das Land in den nächsten Jahren viele fest installierte Amphibienschutzanlagen.

Baden-Württemberg wird in den nächsten Jahren im Rahmen der Umsetzung des „Landeskonzeptes zur Wiedervernetzung“ viele fest installierte Amphibienschutzanlagen bauen. Minister Winfried Hermann erklärte dazu: „Diese Schutzanlagen werden wertvolle Lebensräume wieder miteinander verbinden. Ziel ist es, die biologische Vielfalt dauerhaft zu sichern, den Biotop- und Artenschutz zu gewährleisten und Lebensräume wieder zu vernetzen.“

Dieser Tage beginnt die Amphibienwanderung. Das Ministerium für Verkehr bittet alle Verkehrsteilnehmer, sich vorsichtig auf den Straßen zu bewegen und die Geschwindigkeit an den Querungsstellen deutlich zu reduzieren – insbesondere in den Nacht- und frühen Morgenstunden. Wenn die Temperaturen am frühen Morgen über null Grad liegen und regnerisches Wetter herrscht, dann machen sich Frösche, Kröten und Molche auf den Weg von ihren Winterquartieren zu den angestammten Laichgewässern – und überqueren oftmals Straßen.

Ehrenamtliche Helfer retten tausende Tiere

Wo es keine festen Leiteinrichtungen für die Tiere gibt, unterstützen viele ehrenamtliche Helfer die Amphibienwanderung: Sie stellen mobile Fangzäune auf und bringen die Tiere mit Hilfe von Eimern sicher auf die andere Straßenseite. Besondere Vorsicht ist deshalb geboten, da sie den kommenden Wochen fast täglich in der Dunkelheit oder Dämmerung an und auf den Straßen unterwegs sind. Der Aufwand lohnt sich: An einigen Stellen werden manchmal mehrere tausend Tiere gerettet.

Land baut und fördert fest installierte Amphibienschutzanlagen

Das „Landeskonzept zur Wiedervernetzung“ sieht vor, dass Baden-Württemberg in den nächsten Jahren viele fest installierte Amphibienschutzanlagen baut. Da dies aus verschiedenen Gründen nicht an jeder erforderlichen Stelle möglich sein wird, kann auch in Zukunft nicht auf den Einsatz der freiwilligen Naturschützer verzichtet werden. „Das Verkehrsministerium dankt den unzähligen ehrenamtlichen Helfern im Land für ihren engagierten und selbstlosen Einsatz für unsere heimische Tierwelt“, betont Minister Winfried Hermann.

Auch an Kreis- und sonstigen kommunalen Straßen fördert das Land Amphibienschutzanlagen mittels des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt. Das Landeskonzept Wiedervernetzung sieht die Förderung von bis zu 50 Prozent der Planungs- und Baukosten von Schutzanlagen an Straßen vor, die nicht in der Baulast des Landes liegen. Landkreise, Städte und Gemeinden können sich noch bis Ende Juni für eine Förderung bewerben.

Landeskonzept Wiedervernetzung

In unserer dicht bebauten und von Verkehrswegen durchzogenen Kulturlandschaft ist es für Amphibien und andere Wildtiere nicht einfach, von einem Lebensraum zum anderen zu wandern. Sie stoßen dabei auf eine Vielzahl von Hindernissen, vor allem in Form von stark befahrenen Straßen. Dies trägt zu der in den letzten Jahrzehnten immer stärker gewordenen Gefährdung vieler Tierarten bei. Gerade bei Amphibien ist die Zerschneidung von Wanderstrecken eine der Hauptursachen für den Artenschwund.

Um dem entgegenzuwirken, hat das Verkehrsministerium das „Landeskonzept Wiedervernetzung“ an Straßen erarbeitet. Das Konzept wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg und der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg erstellt. Es setzt sich aus den drei Projektbausteinen zusammen: „Konfliktstellen auf Grundlage der Fachpläne des Landes“, „Amphibienwanderstrecken an Straßen“ und „Bundesprogramm Wiedervernetzung“.

Der Baustein „Amphibienwanderstrecken an Straßen" war ein Kooperationsprojekt mit dem NABU Baden-Württemberg, der die Untersuchungen zu den Amphibienwanderungen koordiniert hat. Im Zuge dieses Projektes lieferten zahlreiche Ortsgruppen des NABU Baden-Württemberg, des BUND Baden-Württemberg und weiterer Naturschutzverbände sowie die Regierungspräsidien und die Stadt- und Landkreise wertvolle Daten zu bekannten Amphibienwanderstrecken.

Für jeden Baustein wurden Prioritätenlisten der wichtigsten Konfliktstellen/Wiedervernetzungs­abschnitte erarbeitet. Die priorisierten Konfliktstellen werden nun sukzessive durch den Bau von Querungshilfen (etwa Grünbrücken und Amphibienschutzanlagen) entschärft.

Verkehrsministerium: Wiedervernetzung

Weitere Meldungen

Breisgau-S-Bahn im Landesdesign (bwegt)
  • Schienenverkehr

Zuverlässigkeit auf der Breisgau-S-Bahn wird verbessert

Wolf
  • Wolf

Wolf in Gemeinde Lenzkirch überfahren

Polizist der Polizei Baden-Württemberg kontrolliert den Verkehr.
  • Verkehr

Bundesweiter Aktionstag zur Sicherheit im Güterverkehr

Autos fahren in Stuttgart (Foto: © dpa)
  • Verkehr

Statt Fahrverbote wirksame Maßnahmen für weniger CO2-Ausstoß

Mit einem digitalen Lasergeschwindigkeitsmessgerät wird der Verkehr auf der Autobahn A5 bei Müllheim überwacht. (Foto: dpa)
  • Verkehrssicherheit

Europaweiter Speedmarathon

RE zwischen Singen und Stuttgart (Gäubahn) - hier zwischen Aistaig und Sulz, im Vordergrund der Neckar (Bild: Deutsche Bahn AG/ Georg Wagner)
  • Schienenverkehr

Land plant deutliche Angebotsverbesserungen auf und zu der Gäubahn

Unterer Stammabschnitt der Großvatertanne im ehemaligen Bannwald Wilder See in der Kernzone des Nationalparks Schwarzwald
  • Nationalpark Schwarzwald

Verhandlungen zum Tausch von Waldflächen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. April 2024

Verkehrsminister Winfried Hermann (Mitte) beim offiziellen Start der Batteriezüge Mireo Plus im Fahrgastbetrieb
  • Schienenverkehr

Batterie statt Diesel

Feldweg
  • Ländlicher Raum

Land fördert Flurneuordnungen im Neckar-Odenwald-Kreis

Ladekabel für ein E-Auto wird in das Fahrzeug gesteckt.
  • Elektromobilität

Charge@BW bringt Schub bei Ladeinfrastruktur und E-Mobilität

Offizielle Freigabe der neuen Enzbrücke
  • Strasse

Ersatzneubau der Enzbrücke Niefern eröffnet

Zwei Lokführer stehen am Kopf eines Zuges der SWEG und lachen in die Kamera.
  • Nahverkehr

Bündnis gegen Fachkräftemangel im ÖPNV

Zwei Busse der Dachmarke bwegt
  • Nahverkehr

Kostensteigerungen in der Busbranche gedämpft

Ein Vermessungsgerät steht auf einer Autobahnbaustelle.
  • Straßenbau

Weitere Großprojekte an DEGES vergeben

Polizisten kontrollieren ein Auto.
  • Verkehrssicherheit

Bundesweite Kontrollaktion gegen die Autoposerszene

Ein Bauarbeiter bedient eine große Baumaschine auf einer Autobahnbaustelle. (Bild: © dpa)
  • STRASSENBAU

Sanierung des Bundes- und des Landesstraßennetzes

  • Verkehrssicherheit

Weniger schwerverletzte Verkehrsteilnehmer

Stuttgart 21 Hbf_innen-Neue_Bahnsteighalle_Bahnsteig_Quelle: DB/plan b_Atelier Peter Wel
  • Stuttgart 21

Gemeinsame Erklärung der Projektpartner von Stuttgart 21

Ein Doppelstock-Intercity fährt auf der Gäubahn über die Einöd-Talbrücke bei Hattingen.
  • Schienenverkehr

Bundesrat für Modernisierung des Bahnnetzes

Stadtgarten in Gerabronn
  • Städtebau

Stadtmitte in Gerabronn erfolgreich erneuert

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
  • Energie

Biogas als zentraler Energieträger der Zukunft

Zwei Radfahrerinnen überqueren auf einem rot markierten Radweg eine Straße.
  • Radverkehr

Weniger Unfälle durch bessere Radwege und Tempolimits

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 12. März 2024

Das Steinheimer Becken am Albuch (Kries Heidenheim). (Bild: Stefan Puchner / dpa)
  • Naturschutz

Landesnaturschutzpreis 2024 ausgeschrieben

// //