Forschung

Alternativmethoden zu Tierversuchen

Ein Mitarbeiter des Fraunhofer Instituts Stuttgart hält eine Platte mit Gewebekulturen in seinen Händen. (Bild: Michele Danze / dpa)

Das Land fördert den Aufbau eines wissenschaftlichen Zentrums, in dem Alternativmethoden zu Tierversuchen entwickelt und für die biomedizinische Forschung in ganz Baden-Württemberg angeboten werden sollen.

Zur Erforschung von Alternativmethoden zu Tierversuchen in der medizinischen Forschung fördert das Land den Aufbau eines wissenschaftlichen Zentrums. Das Wissenschaftsministerium stellt der Universität Tübingen eine W3-Professorenstelle zur Verfügung und unterstützt den Aufbau eines Zentrums für Tierversuchsalternativen dort ab 2020 mit 130.000 Euro pro Jahr für zunächst fünf Jahre. Das gab Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am Rande der Tagung „3R Tierversuchsersatz in der personalisierten Medizin“ in Tübingen bekannt.

„Baden-Württemberg trägt als wichtiger Standort der biomedizinischen Forschung eine besondere Verantwortung für die Reduzierung von Tierversuchen und für den Tierschutz bei Versuchstieren“, betonte Bauer. „Ohne Frage sind Tierversuche in vielen Bereichen unverzichtbar. Es gibt aber immer mehr valide und vielversprechen wissenschaftliche Ansätze, mit denen Tierversuche ohne Schaden für die Qualität der Forschung ersetzt werden können. Wir wollen diese Ansätze unterstützen und ihre dauerhafte Etablierung in der baden-württembergischen Forschungslandschaft nach Kräften fördern.“

Grundlagenforschung und fachspezifischen Trainings- und Weiterbildungsmaßnahmen

Aufbauend auf einer neuen Brückenprofessur zwischen der medizinischen Fakultät Tübingen und dem NMI Reutlingen (Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen) entsteht in Tübingen ein „3R-Center für In-vitro-Modelle und Tierversuchsalternativen“, in dem Alternativmethoden zu Tierversuchen entwickelt und für die biomedizinische Forschung in ganz Baden-Württemberg angeboten werden sollen.

„3R“ steht für die Leitlinie „Replacement, Reduction, Refinement“, nach der die Wissenschaftler nach Ersatz von Tierversuchen durch tierversuchsfreie Verfahren ebenso forschen, wie nach Möglichkeiten der Reduzierung der Zahl der Versuche und nach Versuchsabläufen, in denen die Leiden der Versuchstiere gemindert werden.

Das 3R-Center soll als landesweites Querschnitts-Center universitären Grundlagenforscherinnen und Grundlagenforschern einen niederschwelligen Zugang zu neuartigen In-vitro-Modellen ermöglichen. Geplant sind außerdem fachspezifischen Trainings- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie ein Informationsangebot für die interessierte Öffentlichkeit.

Damit wird die in der Region vorhandene Expertise für Tierversuchsalternativen gebündelt. Bereits seit 2018 unterstützt das Wissenschaftsministerium eine Juniorbrückenprofessur in diesem Bereich zwischen der medizinischen Fakultät Tübingen und dem Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart. „Die heutige Veranstaltung zeigt sehr eindrucksvoll, welche Ansätze des Tierversuchsersatzes es inzwischen gibt. Und auch, dass wir hierzu in Baden-Württemberg Expertise haben. Dies gilt es nun weiter zu stärken und auszubauen. Wir wollen daher nach Möglichkeit auch an weiteren Universitäten in Baden-Württemberg ähnliche Aktivitäten fördern. Ziel ist ein funktionierendes 3R-Netzwerk BW“, sagte Ministerin Bauer weiter.

Weitere Meldungen

Eine Frau mit einer VR-Brille sitzt in einem großen Gemeinschaftsbüro.
  • Hochschulen

Start-up-Szene weiter stärken

Spargel, Kartoffeln und Sauce Hollandaise auf einem Teller
  • Ernährung

Ostern feiern mit regionalen Produkten

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (rechts) unterhält sich während eines Besuchs der Universität Stuttgart mit Stella Asmanidou (links), Doktorandin im 3R-US-Netzwerk.
  • Tierschutz und Forschung

Weniger Tierversuche in der Biomedizin

Gefärbte Eier stehen in einer Palette (Foto: © dpa)
  • Tierschutz

Tierschutz an Ostern

Gefärbte Eier stehen in einer Palette (Foto: © dpa)
  • Verbraucherschutz

Lebensmittelüberwachung kontrolliert österliche Produkte

Weiblicher Luchs Finja auf dem Weg in ihre neue Heimat, den Nordschwarzwald
  • Tierschutz

Erste Luchskatze hat sich ihren neuen Lebensraum erschlossen

Ausbilderin mit Lehrling
  • Ausbildung

Bundesrat spricht sich für Stärkung der Ausbildung aus

Stethoskop vor farbig eingefärbtem Kartenumriss von Baden-Württemberg mit Schriftzug: The Ländarzt - Werde Hausärztin oder Hausarzt in Baden-Württemberg
  • Gesundheitsberufe

Bewerbungsfrist für Landarztquote endet

Nadelbäume ragen bei Seebach am Ruhestein in den Himmel. (Bild: picture alliance/Uli Deck/dpa)
  • Forst

Internationaler Tag des Waldes 2024

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
  • Ländlicher Raum

Studie zur Kultur- und Kreativwirtschaft

Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)
  • Wolf

Zwei bestätigte Wolfssichtungen

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
  • Energie

Biogas als zentraler Energieträger der Zukunft

Schüler während des Unterrichts im Klassenraum (Foto: Patrick Seeger dpa/lsw)
  • Schule

Details zum Direkteinstieg ins Lehramt stehen fest

Kinder spielen im Kindergarten (Bild: © dpa).
  • Frühkindliche Bildung

105 Millionen Euro für Ausbau von Kita-Betreuungsplätzen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 19. März 2024

Blick auf die Weinberge und Baden-Baden
  • Ländlicher Raum

Impulse für einen zukunfts­fähigen ländlichen Raum

Eine Grundschullehrerin erklärt Schülerinnen und Schülern Aufgaben.
  • Schule

Grünes Licht für Startchancen-Programm an Schulen im Land

Schüler warten auf ihr Mittagessen, im Vordergrund stehen Teller mit geschnittenem Gemüse. (Foto: dpa)
  • Ernährung

BeKi-Zertifikat für Kinder-und Familienzentrum

Akten liegen auf einem Tisch. (Bild: picture alliance/Bernd Weissbrod/dpa)
  • Landwirtschaft

Entbürokratisierung der Landwirtschaft

Nationalfahnen der EU-Mitgliedsstaaten sind vor dem Europäischen Parlament in Straßburg aufgezogen. (Bild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)
  • Schule

Schüler für gemeinsame europäische Werte begeistern

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
  • Verbraucherschutz

Künstliche Intelligenz beim Weltverbrauchertag

Verschiedene Erwachsene sitzen in einem Klassenraum.
  • Weiterbildung

Landesweiterbildungspreis 2024 ausgeschrieben

Eine Frau sammelt in einem Wald Bärlauchblätter ein, die den Waldboden fast komplett bedecken. (Bild: dpa)
  • Verbraucherschutz

Bärlauch-Saison startet

Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)
  • Wolf

Wolf im Hohenlohekreis gesichtet

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 12. März 2024

// //