Pflege

7,6 Millionen Euro zur Stärkung der Kurzzeitpflege im Land

Eine Altenpflegerin spricht mit Senioren in einer Pflege-Wohngemeinschaft für Demenzkranke.

Angesichts des großen Bedarfs im Bereich der Kurzzeitpflege hat das Sozialministerium gemeinsam mit den Pflegekassen, Einrichtungsträgern und Kommunalen Landesverbänden ein „Aktionsbündnis Kurzzeitpflege“ ins Leben gerufen. Insgesamt stehen 7,6 Millionen Euro zur Stärkung der Kurzzeitpflege im Land zur Verfügung.

Pflegebedürftige Menschen in Baden-Württemberg sollen möglichst lange in ihrem gewohnten Lebensumfeld ein selbstbestimmtes Leben führen können. Das Ministerium für Soziales und Integration hat deshalb angesichts des großen Bedarfs im Bereich der Kurzzeitpflege gemeinsam mit den Pflegekassen, Einrichtungsträgern und Kommunalen Landesverbänden ein „Aktionsbündnis Kurzzeitpflege“ ins Leben gerufen. Insgesamt stehen 7,6 Millionen Euro zur Stärkung der Kurzzeitpflege im Land zur Verfügung. Mit dem „Aktionsbündnis Kurzzeitpflege“ setzt die Landesregierung auch eine Anregung der Enquetekommission Pflege aus der vergangenen Legislaturperiode des baden-württembergischen Landtags um.

Pflegebedürftige wohnortnah betreuen und Angehörige entlasten

„Kurzzeitpflege ist ein wesentlicher und unverzichtbarer Bestandteil der pflegerischen Versorgung und trägt dazu bei, Menschen in der häufig sehr anstrengenden und aufreibenden häuslichen Pflege zu entlasten und zu stärken. Wir benötigen hierfür eine breite Palette vielfältiger, klug miteinander vernetzter Angebote und Strukturen. Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern im Aktionsbündnis jetzt einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Kurzzeitpflege in Baden-Württemberg leisten können“, sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha in Stuttgart.

Gemeinsame Erklärung der Bündnispartner

Die Partner im Aktionsbündnis sind sich einig, dass ein Ausbau und eine Weiterentwicklung der Kurzzeitpflegeangebote notwendig sind. Sie haben sich deshalb in einer Erklärung zu gemeinsamen Zielen und Inhalten bekannt:

Die Partner im Aktionsbündnis werden die Kurzzeitpflege stärken, indem sie beispielsweise

  • Konzepte für eine rehabilitative und aktivierende Kurzzeitpflege mit therapeutischen Leistungen entwickeln,
  • die sektorenübergreifende Versorgung, insbesondere die Kurzzeitpflege nach einem Krankenhausaufenthalt, verbessern,
  • die kooperative Sozialplanung vor Ort stärken.

Rückkehr vieler Pflegebedürftiger in die eigene Häuslichkeit

Minister Lucha betonte, dass vor allem die aktivierenden und rehabilitativ ausgerichteten Angebote im Zentrum der gemeinsamen Anstrengungen stünden. Konkret heißt das: Soll ein älterer Mensch zum Beispiel nach einer Fraktur aus dem Krankenhaus entlassen werden, kann er in seinem geschwächten Zustand möglicherweise noch nicht zurück in die eigene Wohnung, weil er nicht durch Verwandte vor Ort unterstützt werden kann. Hier können Angebote in der Kurzzeitpflege für die notwendige Stabilisierung und Stärkung sorgen. Ein wohnortnahes, auf den einzelnen Patienten zugeschnittenes Konzept mit Physiotherapien, Ergotherapie, Logopädie soll ihn so schnell wie möglich dazu befähigen, nach Hause entlassen zu werden. „Wenn wir alle an einem Strang ziehen, werden die pflegebedürftigen Menschen nicht nur gut versorgt. Wir erreichen damit auch, dass pflegende Angehörige entlastet werden und dass eine Rückkehr vieler Pflegebedürftiger in die eigene Häuslichkeit möglich wird.“

Sonderförderprogramm in Höhe von 7,6 Millionen Euro

Als Beitrag zum „Aktionsbündnis Kurzzeitpflege“ wird das Land den Ausbau solitärer Kurzzeitpflegeeinrichtungen mit 7,6 Millionen Euro fördern. Die Landesregierung legt hierzu ein investives Förderprogramm „Solitäre Kurzzeitpflege“ auf. Dieses richtet sich vorrangig an Einrichtungen, die qualitativ anspruchsvolle therapeutische und rehabilitativ ausgerichtete Konzeptionen in die Praxis umsetzen wollen.

„Unser jetziges Sonderförderprogramm kann allerdings nur ein erster Impuls zur Weiterentwicklung der baden-württembergischen Pflegeinfrastruktur sein“, betonte Minister Lucha. „Wir werden gemeinsam mit allen Beteiligten weiter hart daran arbeiten, dass pflegebedürftige Menschen und deren Angehörigen ein erstklassiges, bedarfsgerechtes Angebot an Unterstützungs- und Versorgungsstrukturen in Baden-Württemberg erhalten.“

Die Arbeit der Enquetekommission des Landtags „Pflege in Baden-Württemberg zukunftsorientiert und generationengerecht gestalten“ habe ein neues Bewusstsein für die Bedeutung der Pflege geschaffen, so Lucha weiter: „Ich freue mich sehr darüber, dass wir mit dem Aktionsbündnis Kurzzeitpflege eine wichtige Anregung der Enquetekommission nun in die Tat umsetzen können. Mit allen guten stationären und ambulanten Angeboten, der Tages- und Nachtpflege sowie neuen Wohnformen wird die Pflege in Baden-Württemberg künftig noch besser aufgestellt sein.“

Sozialministerium: Aktionsbündnis Kurzzeitpflege (mit Ausschreibungsunterlagen zum Sonderförderprogramm „Solitäre Kurzzeitpflege“)

Sozialministerium: Gemeinsame Erklärung „Aktionsbündnis Kurzzeitpflege“ (PDF)

Weitere Meldungen

Ein Mann dreht einen Joint mit Marihuana. (Foto: dpa)
  • Bundesrat

Geplante Legalisierung von Cannabis

Ein Apotheker holt eine Medikamentenverpackung aus einer Schublade in einer Apotheke.
  • Bundesratsinitiative

Verbesserung der Arzneimittelversorgung gefordert

Stethoskop vor farbig eingefärbtem Kartenumriss von Baden-Württemberg mit Schriftzug: The Ländarzt - Werde Hausärztin oder Hausarzt in Baden-Württemberg
  • Gesundheitsberufe

Bewerbungsfrist für Landarztquote endet

Die Bewohnerin (r) einer Wohngemeinschaft für Senioren unterhält sich bei Kaffee und Kuchen mit ihren Gästen (Bild: © dpa).
  • Ältere Menschen

Altersarmut auch in Baden-Württemberg

Zwei Kinder spielen Fußball auf einem Fußballplatz.
  • Gemeinnützige Vereine

Höchstgrenze für Vereinsbeiträge angehoben

Stadtgarten in Gerabronn
  • Städtebau

Stadtmitte in Gerabronn erfolgreich erneuert

Ein Mädchen mit Downsyndrom lebt mit ihrer Mutter in einem Mehrgenerationenhaus (Symbolbild, © dpa).
  • Menschen mit Behinderungen

Welt-Down-Syndrom-Tag 2024

Bildercollage: Minister Manne Lucha an Redepult, vor Publikum und bei Podiumsdiskussion.
  • Kinder und Jugendliche

Kinderschutz-Konzepte im Land bespielhaft für Europa

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
  • Startup BW

Auftakt des Female Founders FINANCING Forums

Wegweiser mit Schildern „Würde“, „Gleichberechtigung“, „Antidiskriminierung“ und „Anerkennung“ auf der Stuttgarter Königstraße.
  • Antidiskriminierung

Online-Umfrage zu Diskriminierung gestartet

Modernisierung des Hallenbads in Süßen
  • Sportstätten

Land fördert Sanierung kommunaler Sportstätten

Kinder spielen im Kindergarten (Bild: © dpa).
  • Frühkindliche Bildung

105 Millionen Euro für Ausbau von Kita-Betreuungsplätzen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 19. März 2024

Blick auf die Weinberge und Baden-Baden
  • Ländlicher Raum

Impulse für einen zukunfts­fähigen ländlichen Raum

Eine Altenpflegerin spricht mit Senioren in einer Pflege-Wohngemeinschaft für Demenzkranke.
  • Soziales

Land erhöht Pro-Kopf-Förderung des Freiwilligen Sozialen Jahres

Eine Grundschullehrerin erklärt Schülerinnen und Schülern Aufgaben.
  • Schule

Grünes Licht für Startchancen-Programm an Schulen im Land

Schüler warten auf ihr Mittagessen, im Vordergrund stehen Teller mit geschnittenem Gemüse. (Foto: dpa)
  • Ernährung

BeKi-Zertifikat für Kinder-und Familienzentrum

Eine Kinderärztin untersucht einen kleinen Jungen mit einem Stethoskop (Bild: © dpa).
  • Öffentlicher Gesundheitsdienst

Gleichberechtigte gesundheit­liche Versorgung von Kindern

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Frau und Beruf

Mentorinnen-Programm für Migrantinnen startet wieder

Gruppenbild auf Treppe vor Landtag Baden-Württemberg: Sozialminister Manne Lucha mit Vertreterinnen und Vertretern der sechs „Housing First“-Modellprojekte.
  • Soziales

Sechs „Housing First“-Modellprojekte starten

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
  • Start-up BW

„Semanux“ im Landesfinale des Start-up-Wettbewerbs

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 12. März 2024

Ein Mann dreht einen Joint mit Marihuana. (Foto: dpa)
  • Sicherheit

Unions-Innenminister prüfen Klage zu Cannabislegalisierung

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Forschung

Forschung und Innovation am Oberrhein

Ein Thermometer zeigt fast 36 Grad Celsius an. (Bild: © Patrick Pleul / dpa)
  • Klimawandel

Gesundheit bei Hitzeaktionsplänen im Fokus

// //