Mannheim - Die Patentschrift für den von Carl Benz entwickelten Automotor im Jahr 1886 ist nun offiziell Teil des Unesco-Weltdokumentenerbes. Eine entsprechende Urkunde erhielt Daimler-Chef Dieter Zetsche am Freitag vom Präsidenten der Deutschen Unesco-Kommission, Walter Hirche. «Wir wollen gemeinsam an die Dinge erinnern, die in der Liste stehen», sagte Hirche bei dem Festakt im Mannheimer Technomuseum.
Daimler-Chef Zetsche sagte, er nehme «diesen Oskar für die Kreativität unseres Gründers» gerne an. «Dass die Geburtsurkunde des Automobils jetzt zum Weltdokumentenerbe gehört, zeigt die historische Dimension dieser Erfindung.» Das Automobil weiterzuentwickeln sei ein wichtiges Ziel: «Erbe verpflichtet. Welterbe erst recht.»
Finanzminister Nils Schmid (SPD) würdigte die Benz-Erfindung des dreirädrigen Fahrzeuges mit Gasmotor als «wirklich historisches Ereignis». Er versicherte, dass Baden-Württemberg auch die kommenden 125 Jahre das Automobilland bleiben wolle. «Wir in Baden-Württemberg haben Benzin im Blut, die Sonne im Herzen und viele gute Ideen.»
Unter den zahlreichen Gästen aus Wirtschaft und Politik war auch die Urenkelin des Auto-Erfinders, Jutta Benz. Vor rund 125 Jahren hatte ihr Großvater das Patent beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin eingereicht.
Das Register des Weltdokumentenerbes umfasst mittlerweile 238 Dokumente. Darunter sind beispielsweise als erste Zeugnisse des Buchdrucks die Göttinger Gutenberg-Bibel oder das älteste noch erhaltene Manuskript des Korans «Mushaf von Othman» aus Usbekistan.
Die Veranstaltung fand im Rahmen eines umfangreichen Programms zum 125. Geburtstag des Automobils statt.
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dpa/lsw